Volkswagen treibt Neuausrichtung mit voller Kraft voran

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Volkswagen
14 Mär 09:39 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Vorstandschef Matthias Müller: „Wir sind wieder auf dem richtigen Weg." - Ausblick 2017: Fortsetzung der positiven operativen Entwicklung - Fokus auf zügiger Umsetzung von „TOGETHER – Strategie 2025" - Geschäftsjahr 2016: Bestwerte bei Auslieferungen, Umsatz und Operativem Ergebnis vor Sondereinflüssen - Finanzvorstand Frank Witter: „Alle Marken haben mit einem positiven Operativen Ergebnis zum Erfolg des Volkswagen Konzerns beigetragen."

Der Volkswagen Konzern geht nach dem guten Ergebnis des Geschäftsjahres 2016 mit Schwung und Zuversicht in die nächste Phase seiner Neuausrichtung. „Das vergangene Jahr war ein anspruchsvolles, aber dennoch ein bemerkenswert erfolgreiches Jahr für uns. Wir haben 2016 die Weichen gestellt für die größte Transformation in der Geschichte dieses Unternehmens – und dabei operativ besser abgeschnitten als viele uns das zugetraut hätten. Volkswagen ist wieder auf dem richtigen Weg", sagte Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, in Wolfsburg bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2016. Frank Witter, Konzernvorstand für Finanzen und Controlling, betonte: „Das Ergebnis verdeutlicht, dass der Konzern finanziell gerüstet ist, die Folgen der Dieselkrise zu tragen. Im Jahr 2016 haben alle Marken mit einem positiven Operativen Ergebnis zum Erfolg des Volkswagen Konzern beigetragen."

Konzernchef Müller bekräftigte den Anspruch des Konzerns, die Auto-Mobilität der Zukunft maßgeblich mitzugestalten. „Volkswagen wird auch im Jahr 2025 einer der erfolgreichsten Autohersteller weltweit sein. Aber wir werden dann auch einer der weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität sein und Standards bei neuen Mobilitätsdiensten setzen. Mindestens so wichtig ist uns: Wir werden ein Vorbild bei Umwelt, Sicherheit und Integrität sein", so Müller.

Um sein langfristiges Ziel zu erreichen, einer der weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität zu werden, hatte der Konzern im Juni 2016 sein Zukunftsprogramm „TOGETHER – Strategie 2025" vorgestellt. Bei allen vier zentralen Handlungsfeldern der Strategie gebe es bereits sichtbare Fortschritte, so Müller: „Die Transformation des automobilen Kerngeschäfts läuft planmäßig, das neue Geschäftsfeld Mobilitätslösungen nimmt Gestalt an, unsere traditionell hohe Innovationskraft hat noch einmal einen ordentlichen Schub bekommen und finanziell haben wir den Prozess der Neuausrichtung voll im Griff."

In den vergangenen Monaten wurde eine Vielzahl von Projekten gestartet, um die neue Strategie mit Leben zu füllen. Ein Meilenstein zur Transformation des Kerngeschäfts war etwa die Implementierung der Baureihenorganisation in allen großen Pkw-Marken des Konzerns.

Zudem wurden zahlreiche zukunftsweisende Partnerschaften auf den Weg gebracht. So treibt der Konzern den Einstieg in das Economy-Segment mit starken regionalen Partnern voran: Mit Tata Motors in Indien sowie FAW und JAC in China wurden entsprechende Absichtserklärungen unterzeichnet. Im Nutzfahrzeugbereich öffnet die strategische Allianz mit Navistar Volkswagen Truck&Bus die Tür zum wichtigen US-Markt.

Auch der Aufbau neuer Kompetenzen läuft auf Hochtouren. So hat Volkswagen einen Stufenplan zur Erlangung der Technologieführerschaft bei Batterien verabschiedet. Dieser sieht die Etablierung eines „Center of Excellence" noch in diesem Jahr und die Aufnahme einer Pilotfertigung im Jahr 2020 vor. Zudem laufen Gespräche über den Aufbau von Partnerschaften zum Thema Batteriezellen, deren Abschluss noch für das laufende Jahr angestrebt wird.

Beim Thema Autonomes Fahren stellt die Gründung einer bei Audi angesiedelten „Autonomous Intelligent Driving GmbH" einen Meilenstein für den Konzern dar. Erst vor wenigen Tagen war mit „Sedric" das erste konzerneigene Self-Driving-Car vorgestellt worden. Bereits im Herbst 2016 hatte die Marke Volkswagen mit dem I.D. ein sichtbares Zeichen für den technologischen Führungsanspruch des Konzerns in Sachen Elektromobilität und digitale Vernetzung gesetzt. Dieser manifestiert sich nicht zuletzt in mittlerweile 37 Kompetenzzentren und Digital Labs weltweit, die sich mit der Automobilität von morgen befassen. Der Aufbau des Geschäfts mit Mobilitätslösungen zu einer neuen, starken Säule des Konzerns läuft planmäßig – vor allem mit der im Dezember gegründeten neuen Gesellschaft MOIA und durch die strategische Partnerschaft mit „Gett".

Im laufenden Jahr wird der Konzern die Schlagzahl bei der Umsetzung seiner Strategie 2025 weiter erhöhen: So wird die begonnene SUV-Offensive mit insgesamt sieben neuen Modellen fortgesetzt. Die geplanten Economy-Partnerschaften sollen ihre operative Arbeit aufnehmen; erste Modelle sind für 2018 bzw. 2019 vorgesehen. Bei den Mobilitätslösungen fokussiert sich der Konzern 2017 insbesondere auf den sukzessiven Aus- und Aufbau eines Portfolios von „Mobility-on-demand"-Angeboten bei MOIA.

Beschleunigt wird zudem die Transformation des Fahrzeug- und Antriebsportfolios – mit dem sukzessiven Ausbau der E-Mobilität als einem Kernelement. So plant der Konzern in den Jahren 2017/18 mehr als zehn elektrifizierte Modelle und über 30 neue, rein batterieelektrische Fahrzeuge bis zum Jahr 2025. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen an effizienteren Verbrennungsmotoren, die noch lange eine tragende Rolle spielen werden. Dafür stehen auch mehr als 60 neue Fahrzeugmodelle, die der Konzern dieses Jahr bringen wird.

„Die kommenden Jahre werden ganz im Zeichen des tiefgreifenden Wandels stehen, den wir mit ‚TOGETHER‘ eingeleitet haben. Volkswagen wird schneller, fokussierter und kundennäher. So können wir die Stärken und Synergiepotenziale unseres Mehrmarkenkonzerns sehr viel gezielter nutzen als in der Vergangenheit. Wir werden

neue, faszinierende Mobilitätslösungen entwickeln. Wir werden neue Fahrzeuge auf den Markt bringen, die bei den großen Zukunftsthemen Maßstäbe setzen. Wir werden neue Geschäftsmodelle etablieren, neue Märkte erschließen und uns Schritt für Schritt eine Spitzenposition in der automobilen Welt von morgen erarbeiten", so Müller. Zugleich bekräftigte er die mit „TOGETHER – Strategie 2025" verbundenen Finanzziele. Die Operative Umsatzrendite soll auf 7 bis 8 Prozent und die Kapitalrendite im Automobilbereich auf mehr als 15 Prozent gesteigert werden. „Wir haben uns anspruchsvolle, aber realistische Ziele gesetzt. Ziele, denen sich der gesamte Konzern verpflichtet fühlt. Wir werden liefern!", versprach Müller.

Kennzahlen 2016: Bestleistungen trotz Gegenwinds

Im Jahr 2016 hat der Volkswagen Konzern eine neue Rekordmarke bei den Auslieferungen erreicht – trotz aller Herausforderungen der Dieselthematik. „Mit 10,3 Millionen an Kunden ausgelieferten Fahrzeugen konnten wir im Jahr 2016 unsere Prognose übertreffen", sagte Konzern-Finanzvorstand Frank Witter. Darin enthalten sind auch die chinesischen Joint Ventures. 2016 wurden in China (inkl. Hongkong) 4,0 Millionen Einheiten verkauft, das waren 12,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Auch die Umsatzerlöse des Konzerns legten zu. „Sie übertrafen mit 217,3 Milliarden Euro unsere im Jahresverlauf angepassten Erwartungen um rund vier Milliarden Euro", so Witter. Insbesondere Produktkostenoptimierungen und Mixverbesserungen seien der Grund, dass auch das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen mit 14,6 Mrd. Euro den Vorjahreswert deutlich übertraf. „Infolgedessen verbesserten wir auch die operative Rendite vor Sondereinflüssen auf 6,7 Prozent", sagte der Finanzvorstand weiter.

Im Geschäftsjahr 2016 belasteten Sondereinflüsse in der Höhe von 7,5 Mrd. Euro das Operative Ergebnis, nach 16,9 Mrd. Euro im Vorjahr. Im Zusammenhang mit der Dieselthematik beliefen sich im Jahr 2016 die Sondereinflüsse – im Wesentlichen bedingt durch Aufwendungen für Rechtsrisiken – auf 6,4 Mrd. Euro. Im Vorjahr hatte die Dieselkrise noch Belastungen in Höhe von 16,2 Mrd. Euro verursacht. Witter: „Mit den in Nordamerika erzielten Vereinbarungen ist uns insgesamt ein großer Schritt zur Bewältigung der Dieselthematik gelungen."

Im Umsatz und im Operativen Ergebnis des Konzerns ist das Geschäft der chinesischen Joint Ventures nicht enthalten. Da die chinesischen Joint Ventures At Equity bilanziert werden, finden sich ihre Zahlen ausschließlich im Finanzergebnis des Konzerns wieder.

Die chinesischen Joint Ventures erzielten im Geschäftsjahr 2016 zusammen ein anteiliges Operatives Ergebnis von knapp 5 Mrd. Euro, nach 5,2 Mrd. Euro im Vorjahr.

Das Finanzergebnis 2016 fiel gegenüber dem Vorjahr mit 0,2 Mrd. Euro um 2,6 Mrd. Euro geringer aus. Hauptgrund ist, dass 2015 der Ertrag aus dem Verkauf der Suzuki-Anteile einen deutlich positiven Effekt erzielt hatte. Der Rückgang resultierte zudem aus den geringeren At-Equity-Ergebnissen der chinesischen Gemeinschaftsunternehmen, die auch negativ durch Wechselkurseffekte beeinflusst wurden. Das Ergebnis vor Steuern (7,3 Mrd. Euro) und das Ergebnis nach Steuern (5,4 Mrd. Euro) des Volkswagen Konzerns waren 2016 wieder positiv.

Trotz Sondereinflüsse war das Operative Ergebnis des Konzerns 2016 mit 7,1 Mrd. Euro ebenfalls wieder positiv. Die operative Rendite erhöhte sich von - 1,9 auf 3,3 Prozent.

Für die Aktionäre der Volkswagen AG wurde ein Ergebnisanteil von 5,1 Mrd. Euro erwirtschaftet (- 1,6 Mrd. Euro). Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividende je Stammaktie von 2,00 Euro und je Vorzugsaktie von 2,06 Euro vorschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 19,7 Prozent.

Die Sachinvestitionen im Konzernbereich Automobile lagen mit 12,8 (12,7) Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Die Sachinvestitionsquote lag unverändert bei 6,9 Prozent. Investitionen flossen vor allem in die Fertigungsstandorte sowie in neue Modelle. Investitionsschwerpunkte bildeten zudem die ökologische Ausrichtung der Modellpalette, die zunehmende Elektrifizierung und die modularen Baukästen.

Wie prognostiziert, lag der Netto-Cash-flow des Automobilbereichs unter anderem infolge der Belastungen aus der Dieselthematik deutlich unter Vorjahr. Die Netto-Liquidität des Konzernbereichs Automobile lag am Ende des Berichtsjahres mit 27,2 Mrd. Euro unverändert auf einem robusten Niveau. Das bessere Operative Ergebnis führte im Konzernbereich Automobile zu einem deutlichen Anstieg der Kapitalrendite auf 8,2 Prozent.

Ausblick 2017

Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern, dass die Auslieferungen bei anhaltend herausfordernden Marktbedingungen das Vorjahresvolumen moderat übertreffen werden. Herausforderungen ergeben sich insbesondere aus der konjunkturellen Entwicklung,

dem wettbewerbsintensiven Marktumfeld, volatilen Wechselkursverläufen sowie der Dieselthematik. Wir gehen davon aus, dass die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns im Jahr 2017 um bis zu 4 Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden. Für das Operative Ergebnis des Konzerns rechnen wir mit einer operativen Rendite zwischen 6,0 und 7,0 Prozent.


Quelle: Volkswagen AG



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