Tourismus-Beschäftigte gehen nicht zum SpaSS SteMpeln

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Arbeiterkammer Salzburg
27 Mär 20:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

„Auch Arbeiterkammer und Gewerkschaft wünschen sich mehr ganzjährige Beschäftigung im Tourismus. Es liegt aber nicht an den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Logisch, dass diese Arbeitslosengeld beziehen, wenn sie von den Betrieben am Ende der Saison gekündigt werden und vielfach eine Wiedereinstellungszusage erhalten“, sagt AK-Präsident Pichler und zeigt sich überzeugt: „Hier kann es sich nur um die merkwürdige Einzelmeinung eines Hoteliers handeln, denn die Tourismusbetriebe hätten es selbst in der Hand, die Menschen länger zu beschäftigen. „Zu einem angemessenen Lohn, attraktiven und fairen Bedingungen!“

55 % vom Lohn beträgt die Höhe des Arbeitslosengeldes. Die Höhe dieser Versicherungsleistung beträgt also nur knapp mehr als die Hälfte des Lohns – des meist niedrigen Grundlohns ohne Überstundenzuschläge und Trinkgelder wohlgemerkt! „Da geht keiner zum Spaß Stempeln“, kontert Pichler der Kritik eines Pinzgauer Hoteliers.

Der Forderung der Sparte Tourismus nach ganzjähriger Beschäftigung kann der AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzende dagegen einiges abgewinnen. „Es liegt aber an der Branche, den Hoteliers und den Touristikern selbst, diese Arbeitsplätze auch zu bieten“ Denn im Moment werden die meisten Beschäftigten am Ende der Saison gekündigt und oftmals durch Wiedereinstellungszusagen quasi für die kommende Saison vom Betrieb „reserviert“. 2016 waren in Salzburg im Bereich „Beherbergung und Gastronomie fast exakt 4.000 Menschen arbeitslos. Rund 1.600 Personen (40 Prozent) davon hatten eine Einstellungszusage.

AK-Präsident Pichler: „Ich wehre mich im Namen der Beschäftigten dagegen, dass viele Betriebe zuerst die Kosten in der Zwischensaison auf die Allgemeinheit abladen und dann auch noch denjenigen, die gekündigt wurden und Arbeitslosengeld beziehen, vorhalten, sie würden zum Spaß blau machen.“

Berechnungen haben ergeben: Die Salzburger Tourismuswirtschaft holt durch die Praktik Kündigung/Wiedereinstellung rund 19 Millionen Euro mehr im Jahr heraus, als sie in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt.

Der AK-Präsident kündigt an, die Arbeitsmarktzahlen und offenen Stellen im Tourismus in den nächsten Monaten genau zu beobachten. Wenn es wirklich Bedarf nach mehr Beschäftigung zwischen der Saison gibt, dann wird es möglich sein, Arbeitnehmer dafür einzustellen und die Arbeitslosenzahlen in der Zeit zu senken.


Quelle: AK Salzburg



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