Salzburg: Rückbesinnung auf das Alpenbad Fusch als Inspirationsquelle

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Symbolbild: Land Salzburg
10 Jun 21:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Pallauf bei Buchpräsentation "Bad Fusch - Eine Wiederentdeckung"

Noch vor knapp mehr als einem Jahrhundert war Bad Fusch ein mondänes Alpenbad, in dem sich vor allem die Wiener Gesellschaft ein Stelldichein gab. Mit einem neuen Buch und einer Ausstellung wird die wechselvolle Vergangenheit des Kurbetriebs am Fuß des Großglockners in Erinnerung gerufen.

"Es ist wichtig und richtig, sich mit seiner eigenen Region intensiv auseinanderzusetzen. Das Buch 'Bad Fusch - Eine Wiederentdeckung' macht bewusst, welche Schätze wir haben und verknüpft die Vergangenheit mit den handelnden Personen der jeweiligen Zeit. Neben der Vergangenheit und der Gegenwart müssen wir uns aber stets auch mit der Zukunft und der Weiterentwicklung auseinandersetzen. Das Buch ist jedenfalls sowohl für die Einheimischen als auch für unsere Gäste eine Bereicherung", erklärte Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf heute, Freitag, 9. Juni, bei der Präsentation des Buchs "Bad Fusch - Eine Wiederentdeckung" im Multihaus Fusch an der Großglocknerstraße.

Als das Fuscherbad in den letzten Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg zum ebenso mondänen wie "lustigen Alpenbad" aufstieg, hatte es bereits eine lange Geschichte hinter sich. Bergknappen und Bäuerinnen kurten in dieser Bergeinsamkeit, aus den Kupferkesseln in den einfachen Hütten aus Holz dampfte das Badewasser.

Durch Kardinal Friedrich Fürst von Schwarzenberg wurde Bad Fusch ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zum Anziehungspunkt für adeliges und bürgerliches Publikum. Vor allem die Wiener Gesellschaft rund um Hugo von Hofmannsthal fand Gefallen am Rauschen und Sprudeln der gesunden Quellen, an der berühmten Höhenluft und den herrlichen Wandermöglichkeiten. Hotelbauten und noble Unterkünfte ersetzten die einstigen Badhütten, boten Komfort und die Aussicht auf angenehme, elegante Gesellschaft.

Der Erste Weltkrieg brachte eine einschneidende, dramatische Wende. Das sommerliche Refugium verwaiste und verfiel. Erst in der jüngeren Gegenwart kam es zu einer Rückbesinnung auf dieses verzauberte Alpenbad - und zu seiner Wiederentdeckung.

"Uns als Gemeinde ist wichtig, dass die besondere Vergangenheit Bad Fuschs als Kurort wieder mehr bekannt wird. In unserer schnelllebigen Zeit sind Ort der Ruhe und der Erholung gefragt, als Inspirationsquellen und zum Auftanken. Hier fanden die Kulturgrößen von einst neben dem Austausch auch inneren Frieden in der Alpeneinsamkeit. Die Grundbesitzer beim ehemaligen Alpenbad sind neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen, was sich bereits bei der Errichtung der Kneippanlage gezeigt hat", blickt der Fuscher Bürgermeister Hannes Schernthaner in die Zukunft.

Das Buch "Bad Fusch - Eine Wiederentdeckung" von Gertraud Steiner ist im Pustet Verlag erscheinen. Die Geschichte des einstigen Alpenbads ist auch in einer Ausstellung in der Erlebniswelt Holz Mühlauersäge aufbereitet.


Quelle: Land Salzburg



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