Salzburg: "Ich fiebere mit jedem Bauherren mit"

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Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
01 Jun 18:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Energieberaterin Maria Bründlinger im Pinzgau unterwegs / Umfrage stellt dem Service ein hervorragendes Zeugnis aus

Familie Hausegger hört gespannt zu, Maria Bründlinger sitzt mit drei Generationen auf den Bierbänken im Rohbau, Taschenrechner und Laptop allzeit bereit. Lisa Hausegger und ihr Lebensgefährte Brian Dettenbeck schaffen sich im Haus von Oma Katharina ein neues Heim, bauen mit Hilfe der Eltern Annemarie und Ernst um und aus. Die Energieberatung spart den Hauseggers Geld – und Nerven. Leidenschaftliches Engagement gibt es als Bonus. Das Landes-Medienzentrum hat die Baustelle besucht.

Zufrieden lächelt Katharina Hausegger, denn mit ihrer Enkelin Lisa und "Schwiegerenkel" Brian entsteht ein richtiges Mehrgenerationenhaus in Uttendorf, 2019 soll alles fertig sein. Der größte Vorteil: Die rüstige Oma weiß als ehemalige Bauherrin alles über ihr Heim, war eine große Hilfe beim Erheben des Ist-Zustandes. In Energiefragen hat sich das junge Paar einen Profi ins Boot geholt – konkret Maria Bründlinger. "Ich bin seit zirka zehn Jahren als Energieberaterin unterwegs. Jeder Tag, jede Baustelle ist anders, so viel steht fest", lacht die Maishofenerin. Mit viel Humor und Durchsetzungsvermögen, vor allem aber Fachwissen und Erfahrung geht sie ans Werk – unverzichtbare "Werkzeuge", um als Frau in der so genannten Männerwelt zwischen Ziegelstaub und Betongeruch nicht auf unüberwindbare Mauern zu stoßen.

Umfrage bestätigt die gute Arbeit der Energieberater

Maria Bründlinger ist eine Energieberaterin des Landes Salzburg von zirka 50. 98 Prozent der Bauherren würden sie und ihre Kollegen weiter empfehlen, das ergab eine Umfrage aus dem Jahr 2017. "Ein besonders gutes Zeugnis und bestätigt den bisherigen erfolgreichen Weg, den wir mit den Expertinnen und Experten eingeschlagen haben. Die Salzburgerinnen und Salzburger achten auf ihren Verbrauch und interessieren sich für erneuerbare Quellen. Mit der Energieberatung erhalten sie dabei professionelle Unterstützung und wissen diese offensichtlich auch zu schätzen", freut sich Landesrat Josef Schwaiger, der in den vergangenen fünf Jahren für die Energieberatung ressortzuständig war.

Brücke zwischen Familien, Handwerkern und Behörden

Maria Bründlinger gibt Einblicke in ihre Arbeit. "Zuerst schaue ich mir den Ist-Zustand an, spreche mit den Familien, was sie umsetzen wollen. Vieles ergibt Sinn, anderes weniger, da bin ich immer ganz ehrlich, zerstöre auch so manche Illusion", so die Energieberaterin. Handelt es sich um Einzelmaßnahmen, ist die Reihenfolge wichtig für ein effektives Ergebnis. Aber auch bei einer umfassenden Sanierung oder einem Neubau können viele Fehler passieren. "Da setze ich auf eine gute Kommunikation zwischen Bauherren, Behörden und Professionisten, schaffe ein Vertrauensverhältnis, bringe alle auf einen gemeinsamen Weg." 130 Beratungen pro Jahr kommen so für Maria Bründlinger zusammen, erreichbar ist sie fast Tag und Nacht, manchmal Seelentrösterin für verzweifelte "Häuslbauer" sowie Koordinatorin der Firmen und Handwerker.

Ein genauer Blick auf die Baustelle der Hauseggers

Schlaues Bau- und Energiemanagement spart bares Geld, das sieht man am Beispiel der Hauseggers in Uttendorf ganz besonders. "Ich schaue mir immer das große Ganze an, was wirklich Sinn hat. Eine Photovoltaikanlage ist oft nicht zweckmäßig, wenn auf der anderen Seite die Fenster aus dem Jahre Schnee sind", nennt Bründlinger ein Beispiel. Individuelle Lösungen erfordern Engagement und viele Baustellenbesuche. "Hier bei Familie Hausegger werden die Fenster getauscht, der Energieausweis erstellt, die Dämmung verbessert und das Dach saniert. Zurzeit heizt die Familie noch mit Öl, aber auch das soll in absehbarer Zeit auf Biomasse oder Wärmepumpe umgestellt werden", fasst Bründlinger zusammen.

Heizölverbrauch sinkt um fast die Hälfte

Was bringen die bisherigen Maßnahmen? Abgesehen von den Einsparungen, die der Umwelt gut tun, bares Geld für die Hauseggers. Der Taschenrechner bestätigt: Früher lag der Jahresverbrauch an Heizöl bei zirka 3000 Liter, in Zukunft bei zirka 1600 Liter. "Und das, obwohl wir dann mehr Quadratmeter, genau 270 statt 194, zur Verfügung haben", erklären Lisa und Brian. Der Heizwärmebedarf sinkt von 156 kWh auf zirka 59, zwei Drittel Einsparungspotenzial also, die durch die Summe der Maßnahmen auch erreicht werden. Das junge Paar kann die Umfrageergebnisse (siehe unten im Detail) nur bestätigen: "Wir würden uns jederzeit wieder einen Energieberater holen, es hat viel gebracht, auch Ideen, auf die wir nie gekommen wären", betonen die Pinzgauer.

Jeder einzelne kann etwas beitragen

"Die Energiewende beginnt in jedem einzelnen Haushalt. Wenn wir die Bevölkerung mit einer professionellen Beratung dabei unbürokratisch unterstützen, kommen wir auf dem Weg zu mehr erneuerbaren Quellen und noch effizienterem Energieeinsatz deutlich besser voran", betont LR Josef Schwaiger.

Ergebnisse der Energieberatungs-Umfrage

  • Die Arbeit der Energieberatung des Landes wird jedes Jahr evaluiert. 2017 kamen 1292 Fragebögen zurück, das "Zeugnis" fiel sehr gut aus.
  • 73 Prozent der Kunden bewerten den Service mit "sehr gut".
  • 98 Prozent der Kunden empfehlen ihren Berater weiter.
  • Was die Energieberater empfehlen, wird meist auch umgesetzt. 2017 waren das in 283 Fällen Energieausweise, in 422 Fällen Wärmedämmung, in 259 Fällen Erneuerung der Fenster, 237 realisierten eine Solaranlage, 231 eine Wärmepumpe, 82 Bauherren errichteten eine Biomasseheizung.
  • Das Fachwissen der Berater beurteilten knapp 98 Prozent der Kunden mit "sehr gut" bis "gut". Mehr als die Hälfte (52,73 Prozent) hätten für den Service des Landes auch gezahlt.

Quelle: Land Salzburg



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