Rekordarbeitslosigkeit bei den Über-50-Jährigen: AK fordert Strafen für Betriebe, die keine Älteren beschäftigen

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Arbeiterkammer Oberösterreich
06 Jul 04:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

In den vergangen zehn Jahren ist die Zahl der älteren Menschen über 50 ohne Beschäftigung um 138 Prozent angestiegen – von damals 41.750 auf nunmehr 99.349! AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer warnt: „Wer hier wegschaut und keinen Handlungsbedarf ortet, hat den Ernst der Lage nicht erkannt.“ Viele Betroffene berichten von mehr als 100 Bewerbungsschreiben, die sie verfassen, ohne jemals auch nur eine positive Antwort oder gar eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch zu bekommen. „Die Menschen fühlen sich diskriminiert, weil sie aufgrund ihres Alters bereits von vornherein ‚aussortiert‘ werden‘‘, kritisiert der AK-Präsident.

Da die festgelegten Zielwerte für die Beschäftigungsquoten Älterer zum Stichtag 30. Juni erreicht werden, ist das von der Regierung bereits vereinbarte Bonus-Malus-Modell hinfällig – die verpflichtenden Quoten zur Beschäftigung Älterer in den Betrieben sind vorerst vom Tisch. „Das Problem der Altersarbeitslosigkeit ist damit aber noch lange nicht gelöst“, so Kalliauer: „Die Menschen sollen immer länger arbeiten bis zur Pension, niemand will ihnen aber die Jobs geben.“

AK-Präsident Kalliauer bleibt bei seiner Forderung nach einem Bonus-Malus-System für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer vernünftigen Quote, die der demographischen Entwicklung entspricht. Damit dieses auch richtig wirkt, darf man aber auch Sanktionen nicht scheuen. Das würde bedeuten: Jeder Arbeitgeber, der die gesetzliche Quote zur Beschäftigung Älterer in seinem Betrieb nicht erfüllt, muss Strafe zahlen. Aber nicht nur einmal, wie schon mal in einem Entwurf vorgesehen, sondern regelmäßig. „Eine Strafzahlung von 500 Euro monatlich pro fehlendem älteren Beschäftigten würde die Arbeitgeber bestimmt zum Umdenken bringen“, ist der AK-Präsident überzeugt. Im Gegenzug sollen jene, die sich an die Regeln halten und ihre Quoten erfüllen, eine Prämie bekommen.

Im ursprünglichen Entwurf des von der Regierung überlegten Bonus-Malus-Systems wären diese Sanktionen übrigens nicht vorgesehen gewesen. Kalliauer: „Somit wäre es ohnehin zahnlos geblieben. Jetzt besteht die Chance, ein wirklich wirkungsvolles Modell zu entwickeln.“ Denn ein gut durchdachtes und sinnvolles Bonus-Malus-System gemeinsam mit der bereits fixierten „Beschäftigungsaktion 20.000“ ab dem Jahr 2018 würde die Arbeitslosigkeit bei den Über-50-Jährigen rapide senken.


Quelle: AKOÖ



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