Provinzenz Schernberg feierlich eröffnet

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19 Sep 13:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Umstrukturierung erfolgreich abgeschlossen - Kosten- und Zeitplan eingehalten - Insgesamt 5 neue Wohnhäuser errichtet ? Umbau- und Sanierungsarbeiten bei Schloss Schernberg beendet - Kosten- und Zeitplan exakt eingehalten

In Anwesenheit von Landtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf, den beiden Landeshauptmann-Stellvertretern Dr. Christian Stöckl und Dr. Heinrich Schellhorn sowie Bürgermeister Andreas Haitzer (Schwarzach) wurde kürzlich Provinzenz Schernberg offiziell eröffnet. Neben den beiden Wohngemeinschaftshäusern „Haus Königsegg“ und „Haus Schwarzenberg“, die insgesamt zehn Wohngemeinschaften mit je acht Bewohnern ausreichend Platz bieten, konnten nun auch die Umbau- und Sanierungsarbeiten am Schloss Schernberg abgeschlossen werden. Dort entstand ein attraktives Tageszentrum mit großzügigen Gruppen-, Begegnungs- und Aufenthaltsräumen, Werkstätten für handwerkliche und kreative Arbeiten (töpfern, weben, malen etc.) sowie Räumlichkeiten für musische und bedarfsorientierte Angebote. Damit sind die Umstrukturierungsmaßnahmen von der Einrichtung St. Vinzenz, die 2016 in Provinzenz umfirmiert wurde, abgeschlossen. Den rund 160 Provinzenz-Bewohnern stehen nun an insgesamt vier Standorten im Bundesland Salzburg fünf moderne, barrierefreie Wohngemeinschaftshäuser, die beste Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben mit optimaler Privatsphäre bieten, sowie moderne Tageszentren zur Verfügung. Zusätzlich zu den Wohngemeinschaftshäusern bietet Provinzenz auch Wohnungen in gemeinnützigen Wohnbauten für Menschen mit Beeinträchtigungen mit Teilassistenz an. Betreut werden die Provinzenz-Klienten von 210 bestens ausgebildeten und engagierten Mitarbeitern.

Kosten- und Zeitplan eingehalten

In einer Bauzeit von insgesamt 3,5 Jahren wurden je ein Provinzenz-Wohnhaus in der Stadt Salzburg (Lexengasse), in Schwarzach und Mitterberghütten sowie zwei neue Wohnhäuser in Schernberg nach den Plänen des Vöcklabrucker Architekturbüros Gärtner & Neururer ZT errichtet und Schloss Schernberg saniert. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf 17,8 Millionen Euro. Damit konnte der Kostenplan ebenso wie der Zeitplan exakt eingehalten werden. „Die Realisierung dieses Projektes stellte uns vor eine große Herausforderung. Vor allem hier in Schernberg, wo die beiden alten Wohnhäuser abgerissen werden mussten und es dennoch galt, die Wohn- und Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Dabei nahmen die Bewohner die Bauarbeiten mit erstaunlicher Gelassenheit hin und zeigten sogar reges Interesse an den täglichen Baufortschritten. Wir sind froh, dass alles gut über die Bühne gegangen ist und sich alle nun sichtlich wohlfühlen“, informiert Provinzenz-Geschäftsführer Jürgen Rettensteiner, der sich bei allen Beteiligten für das außerordentliche Engagement bedankt. Mit den Bauarbeiten wurden aufgrund der Ausschreibungsergebnisse überwiegend heimische Firmen beauftragt.

Zwei neue Wohnhäuser vermitteln eine angenehme Atmosphäre

Während im „Haus Königsegg“, das bereits im Dezember 2016 bezogen werden konnte, sieben Wohngemeinschaften untergebracht sind, bietet das „Haus Schwarzenberg“ neben drei Wohngemeinschaften auch Platz für Büros der Bereiche Leitung Tageszentrum, Leitung Wohnen, Soziale Arbeit, Psychologie, Pädagogik, Seelsorge und Besprechungsräume sowie den Veranstaltungssaal Anna Berta Königsegg. Alle zehn Wohngruppen verfügen über je einen großzügigen Koch-, Ess- und Wohnraum (ca. 66 m²) mit Terrasse und Einzelzimmer (22 m² bis 24 m²) mit eigenen Bädern für die Bewohner. Bei der Innenraumgestaltung wurde durch den Einsatz von natürlichen, nachhaltigen Materialien wie Holz, Stein oder Keramik eine angenehme Wohnatmosphäre erzielt. Die Wohnzimmer in den einzelnen Wohngruppen wurden zudem mit Kachelöfen ausgestattet, um eine wohlige Wärme zu erzielen.

Ein buckeliges Fußballfeld als „Kunst am Bau“

Im Rahmen der Neugestaltung von Provinzenz Schernberg wurde in Kooperation mit dem Land Salzburg unter dem Motto „Kunst am Bau“ auch ein außergewöhnliches Projekt realisiert. Der gebürtige Salzburger Künstler Gerhard Treml kreierte ein asymmetrisches, buckeliges Fußballfeld, das von maulwurfsartig angeordneten Hügeln geprägt ist. Die große Wiese vor dem Areal wird so zum Fußball-Parcours, in dem andere Spielregeln gelten und die Mitspieler mit Hindernissen konfrontiert. „Der Fußballplatz der etwas anderen Art bereitet den Bewohnern große Freude. Sowohl denen, die am Feld spielen, als auch denen, die zusehen“, so Rettensteiner.

Landesregierung erteilte Startzeichen für Umstrukturierung vor 3,5 Jahren

Ende März 2015 gab die Salzburger Landesregierung grünes Licht für die dringend notwendigen Umbau-, Ausbau- und Sanierungsarbeiten von Provinzenz Schernberg. Ausschlaggebend dafür war ein neues Konzept, das insgesamt vier Standorte für Wohngemeinschaftsmodelle vorsah und das in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten, Behörden sowie unter Einbindung der Bewohnerinnen und Bewohner erstellt wurde. Dabei wurde vor allem dem Wunsch der Landesregierung nach mehr Selbstbestimmtheit, kleineren Wohneinheiten und einem bedarfsorientierten Angebot für die Bewohnerinnen und Bewohner Rechnung getragen.

Drei neue Provinzenz-Standorte geschaffen

Im Zuge der Umsetzung des neuen Konzepts wurden drei neue Provinzenz-Standorte im Bundesland Salzburg geschaffen. So entstand in Lieferung (Lexengasse) ein modernes, großzügiges, helles Wohnhaus für insgesamt fünf Wohngemeinschaften à sechs bzw. neun Bewohner und einem Tageszentrum. Das Grundstück dafür wurde von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern, der Trägerorganisation von Provinzenz, zur Verfügung gestellt. In Mitterberghütten errichtete die Heimat Österreich auf einem Grundstück der Pfarre Bischofshofen eine neue Wohnanlage mit einem zusätzlichen Provinzenz-Wohnhaus für vier familiäre Wohngemeinschaften, die jeweils fünf Personen Platz bieten, sowie einem kleinen Tageszentrum. Eine weitere Mietwohnung wurde von Provinzenz-Klienten in der benachbarten Wohnanlage bezogen. In Schwarzach realisierte die Salzburg Wohnbau direkt im Ortszentrum ein Wohnbauprojekt für inklusives Wohnen, in dem auch vier Provinzenz-Wohngemeinschaften mit jeweils fünf Klientinnen und Klienten sowie ein kleines Tageszentrum untergebracht sind. Die einzelnen Standorte wurden im Vorfeld im Zuge einer umfangreichen Peer-Befragung bei den Bewohnern ermittelt und auch die Siedlungswünsche dabei berücksichtigt.

Ein Gemeinschaftsprojekt

Von der Gesamtinvestitionssumme in Höhe von 17,8 Millionen Euro (inkl. Einrichtung) werden rund 8,2 Millionen Euro aus dem Salzburger Wohnbaufonds und der Rest aus Subventionen des Landes, Mitteln aus dem Gemeindeausgleichsfonds, dem Städtebund und einem Eigenanteil von Provinzenz finanziert.

Statement von Sozial- und Pflegereferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Heinrich Schellhorn:

„Schernberg ist für mich ein persönliches Leuchtturmprojekt. Es ist ein Projekt, das eine durchaus schwierige Anlaufzeit hatte, jetzt aber umso mehr strahlt. Der architektonische Umbau verbunden mit einer inhaltlichen Neu-Konzeptionierung hat im Vorfeld viel miteinander reden und aufeinander zugehen bedeutet. Am Ende sind alle Beteiligten von der inhaltlichen und baulichen Veränderung überzeugt. Provinzenz ist nun eine Institution für Menschen mit Behinderungen, die sich neu aufgestellt hat und an mehreren Standorten ein Leben mit größtmöglicher Selbstbestimmung bietet. Ich danke allen Beteiligten, den Verantwortlichen von Provinzenz und meiner zuständigen Abteilung, die in einem gemeinsamen Prozess dieses bemerkenswerte Ergebnis erarbeitet haben, das den Bewohnerinnen und Bewohnern mehr Lebensqualität bietet.“

Statement von Gesundheits- und Finanzreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Christian Stöckl:

„Mit der Umsetzung eines zeitgemäßen Konzeptes, das auf Wohngemeinschaftshäuser setzt, haben wir den richtigen Weg eingeschlagen und erfolgreich abgeschlossen. Den Bewohnerinnen und Bewohnern werden optimale Wohn- und Lebensbedingungen geboten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besten Arbeitsbedingungen. Hier fühlen sich alle sichtlich wohl und jeder Euro, der für die Finanzierung in die Hand genommen wurde, macht sich bezahlt.“

Statement von Wohnbau-Landesrätin Mag. (FH) Andrea Klambauer:

"Ich freue mich, dass bei diesem Projekt mit Hilfe der Wohnbauförderung nicht nur Wohnraum geschaffen wurde, sondern damit auch wertvolle soziale Aspekte verwirklicht wurden. Ich wünsche allen Bewohnerinnen und Bewohnern, dass sie sich in den neuen Räumlichkeiten wohl fühlen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Freude bei ihrer so wertvollen Arbeit in diesem schönen Arbeitsumfeld."

Statement von Bürgermeister Andreas Haitzer:

„Mit der heutigen Eröffnungsfeier findet ein mehr als 10 Jahre langer Veränderungsprozess in der Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen ein sehr positives Ende. Als letztes von 4 Bauvorhaben (Lexengasse in Salzburg, Bischofshofen und 2 x Schwarzach) wird hier in Schernberg die Wohnanlage von Provinzenz übergeben. Für insgesamt 80 Bewohner und Bewohnerinnen stehen nun Arbeits-, Therapie- und Wohnräume zur Verfügung, welche dem heutigen Standard entsprechen. Die gemeinsame Arbeit und das Zusammenleben wird neu definiert und zaubert leuchtende Augen in Welt von Provinzenz. Strahlende Gesichter von glücklichen Menschen ist der schönste Dank den wir erhalten können. Alte 2- und 4-Bettzimmer gehören der Vergangenheit an, Barrierefreiheit in allen Belangen gehört nun zur Tagesordnung. Ein großes Dankeschön möchte ich allen Beteiligten, die zur Entstehung dieser wunderschönen Wohnanlage beigetragen haben, aussprechen.

Ausführende Firmen, Architekten und Planer, das Land Salzburg, nicht zu vergessen die Angehörigen und BewohnerInnen. Der Fokus lag immer darauf, das Beste zu schaffen und umzusetzen - das ist zweifelsohne gelungen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen darf ich hier noch einmal extra erwähnen. Der Einsatz und die Belastung in den Altbauten waren schon riesig, wurden aber während des Um- und Neubaus noch einmal getoppt. DANKE für euer unermüdliches, ständiges Wirken und „Dasein“! Herrn Jürgen Rettensteiner MAS gebührt ein besonderer Dank. Mit seiner Beharrlichkeit und unentwegtem Einsatz hat er Provinzenz in die neue Ära geführt. Alles Gute für Provinzenz und ein herzliches Glück auf.“



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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