Papamonat wird in Linz immer beliebter

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Linz
14 Aug 09:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Mehr als 100 Mitarbeiter nahmen dieses Angebot in Anspruch

Der Papamonat ist im öffentlichen Dienst seit 2011 als grundsätzlich unbezahlter Sonderurlaub für 4 Wochen möglich. 101 Mitarbeiter der Stadt Linz haben den Papamonat seit seiner Einführung im Jahr 2011 bis dato genutzt. Allein im Vorjahr nahmen 22 Jungväter bei der Stadt Linz den Papamonat in Anspruch. In den ersten Monaten des laufenden Jahres 2018 sind es bereits 12 Männer. Die „Linzer Regelung“ macht diese Möglichkeit der Kinderbetreuung in den ersten Lebenswochen besonders attraktiv und ermöglicht Jungvätern, eine moderne Väterrolle leben zu können.

Von den gesetzlichen vier Wochen Sonderurlaub gewährt die Stadt Linz zwei Wochen bezahlten Sonderurlaub und bietet außerdem die Möglichkeit, die restlichen zwei Wochen flexibel – entweder als unbezahlten Sonderurlaub oder als „normalen“ Gebührenurlaub – in Anspruch zu nehmen.

Durch dieses flexiblere Modell und den finanziellen Anreiz bei der Stadt Linz haben sich seit der Einführung des Papamonats 101 städtische Mitarbeiter dafür entschieden. 33 Mitarbeiter der Stadt sind im Jahr 2017 Vater geworden. Mit 66,7 Prozent haben mehr als die Hälfte (22 Väter) davon den Papamonat genutzt.

„Mit dem Papamonat nimmt die Stadt Linz eine Vorreiter- und Vorbildrolle ein. Damit möchten wir auch das Bewusstsein und die Bereitschaft der männlichen Mitarbeiter steigern, in der Familie mehr Aufgaben zu übernehmen, die früher von Frauen erledigt worden sind. Der Papamonat fördert so auch die Gleichberechtigung“ umreißt Personalstadträtin Regina Fechter die Ziele der Stadt Linz als Arbeitgeberin.

„Kinderbetreuung und Erziehung sind Aufgaben, die beide Elternteile gleichermaßen betreffen. Die Stadt Linz unterstützt deshalb die Väter aktiv dabei, von Beginn an für ihre Kinder Zeit zu haben. Mütter und Väter müssen gleichberechtigt die Möglichkeit haben, den Anforderungen von Familie und Beruf zu entsprechen“, bringt es Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger auf den Punkt.

Männer sollen sich den Kindern intensiver widmen können – ein wesentliches Ziel des Papamonats (Foto: Syda Productions Shutterstock )

Männer sollen sich den Kindern intensiver widmen können – ein wesentliches Ziel des Papamonats
Foto: Syda Productions Shutterstock

Seit 2011: 101 Mitarbeiter der Stadt nutzten Papamonat

101 Mitarbeiter der Stadt Linz haben den Papamonat seit seiner Einführung im Jahr 2011 bis jetzt in Anspruch genommen. Für den öffentlichen Dienst besteht seit 1. Jänner 2011 das Recht auf einen Papamonat. Damit können Väter, innerhalb der ersten 8 Wochen nach der Geburt vier Wochen Sonderurlaub nehmen.

Die so genannte „Linzer Regelung“ bietet dafür einen zusätzlichen Anreiz. Zum einen, weil die Stadt als Dienstgeberin zwei Wochen voll bezahlten Sonderurlaub gewährt; zum anderen, weil sie mehr Flexibilität ermöglicht, indem die restlichen zwei Wochen als Sonderurlaub ohne Bezüge bzw. auf Wunsch auch zur Gänze oder teilweise als Gebührenurlaub in Anspruch genommen werden können.

Trend zeigt deutlich nach oben

2017 war bei der Stadt Linz mit 22 Jungvätern im Papamonat das bisher stärkste Jahr. 2016 haben 19 Väter den Papamonat in Anspruch genommen. Der Trend zeigt klar nach oben, waren es doch bei Einführung des Papamonats im gesamten Jahr 2011 „nur“ neun Väter, die diese Variante wählten.

Im Magistrat ist der Geschäftsbereich Feuerwehr Spitzenreiter mit 32 Männern (seit 2011), gefolgt von Stadtgrün und Straßenbetreuung mit zwölf und der IKT Linz mit elf Vätern.

Die Möglichkeit eines Papamonats wird von städtischen Mitarbeitern immer mehr genutzt.

33 Mitarbeiter der Stadt (Magistrat, Kinder- und Jugend-Services, Museen) sind im Jahr 2017 Vater geworden. Mit 66,7 Prozent haben mehr als die Hälfte (22 Väter) davon den Papamonat genutzt. Umgelegt auf alle 1.414 männlichen Mitarbeiter sind es 1,6 Prozent.

Bundesweit haben bisher mehr als 2.500 Personen im Öffentlichen Dienst diese Möglichkeit genutzt. Aktuell macht jeder fünfte Anspruchsberechtigte davon Gebrauch. Seit Sommer 2015 ist der Papamonat im Öffentlichen Dienst auch für gleichgeschlechtliche Paare und Adoptiveltern erlaubt.

Papamonat gute Ergänzung zur Väterkarenz

Der Papamonat sollte nicht mit der Väterkarenz verwechselt werden. Viele Jungväter nutzen den Papamonat, der nur unmittelbar nach der Geburt möglich ist, als erste Phase, der eine spätere Väterkarenz folgt. Im Jahr 2017 nahmen bei der Stadt Linz 12 Väter die Elternkarenz in Anspruch. Damit wurde ex aequo mit den Jahren 2014 und 2015 (ebenfalls 12) der bisherige Spitzenwert bei der Väterkarenz erreicht. Aktuell befinden sich derzeit 220 MitarbeiterInnen in Elternkarenz – davon 9 Väter.


Quelle: Stadt Linz



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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