OÖ: LR Anschober: Erstmals eigene Lehrlingskonferenz für junge Asylwerbende

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LR Anschober mit einem Lehrling im Asylverfahren beim Spar-Markt von Franz Mairhuber in Neumarkt im Hausruckkreis.
Foto: (c) Land OÖ/ Dedl
16 Sep 13:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Integrations-Landesrat Rudi Anschober fordert von der Bundesregierung, endlich die Behinderung der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen in Mangelberufen zu beenden: „Jobs in Mangelberufen für Asylwerbende helfen allen: der Wirtschaft, der Integration, den Betroffenen, der Gesellschaft!"

Oberösterreichs Erfolgsgeschichte beim Schaffen von Lehrstellen für Asylwerber/innen soll verstärkt fortgesetzt werden. Derzeit sind bereits 238 junge Asylwerbende in Lehrstellen in Mangelberufen aktiv und nützen damit eine der wenigen Arbeitsmöglichkeiten, die trotz Arbeitsverbot für Asylwerbende in Österreich möglich sind.

LR Anschober: „Es funktioniert sehr gut, weil alle Seiten sich engagieren und wunderbar mitmachen. Und es ist noch viel mehr möglich - rund tausend Lehrstellen sind in OÖ derzeit noch nicht besetzt, mein Ziel ist daher, bis Ende 2018 eine Verdoppelung auf 500 zu erreichen. Denn die Lehrstelle ist ein großer Schritt zur Integration - die halbe Miete!"

Um dies zu erreichen, verstärkt LR Anschober die Bemühungen:

  1. Erstmals im deutschsprachigen Raum wird am 5.Oktober 2017 (18 Uhr, Redoutensäle Linz) eine eigene Lehrlingskonferenz Dabei werden AMS-Chef Kopf sowie führende weitere Vertreter/innen von Berufsschulen, WKÖ, AK und AMS sich einbringen und asylwerbende Lehrlinge sowie Unternehmer/innen aus den Mangelberufen zusammenkommen.

LR Anschober: „Das soll und wird ein starker Impuls. Wir werden uns anhand von Positivbeispielen ansehen, wie es funktioniert, was es braucht und was die nächsten politischen Schritte sein müssen."

  1. Initiative bei der Bundesregierung, damit endlich die Behinderungen des Zugangs zu den Lehrstellen durch massive Schlechterstellung der Asylwerbenden beendet wird. Als einzige Gruppe haben Asylwerbende keine Chance auf ein Lehrlingsticket für die Fahrt zur Lehrstelle und keine Möglichkeit auf Gratisfahrt zur Berufsschule.

Anschober: „Dadurch entstehen hohe Kosten von monatlich häufig weit über 100 Euro. Oft wird damit der Zugang zur Lehrstelle verhindert, da brauchen wir endlich Korrekturen. Denn die Bundesregierung, die viel von Integration redet, verhindert so die Integration."

  1. Berücksichtigung der Arbeit in den Lehrstellen als positive Integrationsleistung in den Asylverfahren.

  1. Behinderungen auch in anderen Bereichen des Arbeitsmarktes aufheben – u.a. durch schnellere und finanzierbare Nostrifizierungsverfahren, durch ein Qualifizierungspaket für schlecht Ausgebildete und durch einen Arbeitsmarktzugang für Asylwerbende ab dem 6.Aufenthaltsmonat in Mangelberufen, in denen sich keine österreichischen bzw. EU-Bewerber/innen finden.

LR Anschober abschließend: „Die Asylverfahren dauern nach wie vor teilweise unerträglich lange - oft 2-3 Jahre. Es ist verheerend, wenn Menschen in dieser Zeit zur völligen Untätigkeit verdammt sind. Deshalb kämpfe ich in allen Bereichen für umfassende Integration von Asylwerbenden durch Arbeitsmöglichkeiten - ohne dass es dadurch zu einer Konkurrenzierung am Arbeitsmarkt kommt."


Quelle: Amt der Oö. Landesregierung



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