OÖ: Kluge Köpfe und goldene Hände
Begabungs- und Begabtenförderung: 21 Lehrlingsausbilder und Berufsschullehrer haben Lehrgang erfolgreich abgeschlossen
Talente- und Begabtenförderung bei Schülerinnen und Schülern, Studentinnen und Studenten war und ist immer schon ein Thema gewesen. Die heimische Wirtschaft braucht sie, die Lehrlinge mit klugen Köpfen und goldenen Händen, denn sie kann es sich einfach nicht leisten, auf diese zu verzichten. Am Institut für Berufspädagogik an der Pädagogischen Hochschule des Bundes in Linz ist in Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Wirtschaftskammer Oberösterreich ein weiterer Lehrgang für Lehrlingsausbilder mit Ausbilderberechtigung und Ausbildungserfahrung im dualen System und für aktive Berufsschullehrer mit abgeschlossenem Lehramtsstudium für Berufsschulpädagogik zu Ende gegangen. Ziel des Lehrganges war, den Ausbildern und Lehrern Werkzeuge und Verfahren in die Hand zu geben, die es ihnen ermöglichen, zielgerichtet Lehrlinge mit besonderen Begabungen zu erkennen, Ausbildungs-, Lehr- und Lernpläne für hochbegabte Jugendliche im dualen System zu erstellen und betriebliche und schulische Förderprogramme für solche Auszubildende zu entwickeln.
Die 21 Absolventen haben sich im Rahmen dieses Lehrgangs mit den notwendigen organisatorischen Rahmenbedingungen der Begabungs- und Begabtenförderung im dualen System, mit Lern- und Arbeitspsychologie, mit methodisch-didaktischen Grundlagen der Berufspädagogik, mit den vielfältigen Rollen von Lehrlingsausbildnern und Pädagogen bei der Förderung von Begabungen und besonderen Fertigkeiten, mit wissenschaftlichen Theorien über berufliche Begabung und praktische Intelligenz, mit Theorien und Modellen zu Intelligenz, Kreativität und (Hoch)Begabung, mit Verfahren und Instrumentarien für die Identifikation von beruflich und handwerklich begabten Jugendlichen sowie mit kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklungsverläufen hochbegabter Jugendlicher im dualen System auseinandergesetzt.
„Naturtalente wurden zwar auch in der Vergangenheit entdeckt, das Talentesuchen und die Förderung von Lehrlingen mit außergewöhnlichen Begabungen dürfen aber nicht mehr dem Zufall überlassen bleiben. Es ist uns daher ein Anliegen, dass die Absolvierung dieses Lehrgangs zum Standard sowohl in der Ausbildung der Ausbilder als auch der Lehrer wird“, unterstreicht WKOÖ-Vizepräsident Clemens Malina-Altzinger den Stellenwert der Begabungs- und Begabtenförderung für die heimische Wirtschaft. Für Ramona Uhl vom Institut für Berufspädagogik an der PHOÖ ist Begabungsförderung eine allgemeine Aufgabe der Gesellschaft. Diese muss die individuellen Begabungen aller Kinder und Jugendlichen wecken und fördern. Das schließt auch die Förderung besonders begabter und hochbegabter Kinder und Jugendlicher im dualen System mit ein.
Quelle: WKO Oberösterreich