OÖ - Forum IC: „Hinterfragen Sie Ihr Geschäftsmodell, bevor es andere tun“

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Wirtschaftskammer Oberösterreich
15 Nov 16:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Sven Gábor Jánszky: Was die Informations- und Consultingunternehmen von erfolgreichen „Regelbrechern“ lernen können

„Hinterfragen Sie Ihr Geschäftsmodell, bevor es andere tun“, forderte Christof Schumacher, Obmann der Sparte Information Consulting, die über 300 Unternehmerinnen und Unternehmer beim gestrigen Forum IC in der WKOÖ auf. „In disruptiven Zeiten ist man als Unternehmer gefordert wie am ersten Tag, neue Ideen zu entwickeln und die eingefahrenen Schienen zu verlassen. Unsere Aufgabe als Interessenvertretung ist es, ihnen den Rücken zu stärken und Rahmenbedingungen zu fordern, die die Unternehmen für diese Herausforderungen brauchen. Dazu gehört mit dem Forum IC auch die Auseinandersetzung mit Themen, die die Branche bewegen.“

Gegen alle Grundregeln der Branche verstoßen
„Erfolgreiche Regelbrecher verstoßen konsequent gegen alle Grundregeln in ihrer Branche“, sagte der deutsche Strategieberater und Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky beim gestrigen Forum IC und brachte als Beispiel den deutschen Kreuzfahrtunternehmer Horst Rahe, der seine Branche mit bis dahin für undurchführbar geltenden Methoden umkrempelte: Andere Schiffe, anderere Ziele, günstige Preise. „Heute arbeiten alle nach diesen Regeln“, so Jánszky. „Im Nachhinein empfinden wir Regelbrüche dann immer als normal, im Vorhinein tun wir sie als Spinnerei ab. Warum? Weil wir Experten sind.“ Experten oder auch große Unternehmen sind Verteidiger ihre Kompetenz in alten Technologien und Geschäftsmodellen. Sie haben viel Zeit und Geld investiert, um diese obsolet werdenden Kompetenzen aufzubauen. Sie verkennen dabei, dass der Wert ihrer Kompetenz sich nicht nach dem eingeflossenen Investment bemisst, sondern nach der aktuellen Lösungsqualität am Markt. „Deshalb sind Regelbrecher fast immer junge und kleine Unternehmen“, so Jánszky. „Damit Zukunft gelingen kann, braucht es weniger Sicherheitsdenken und mehr Mut“, fordert Franz Kühmayer vom Zukunftsinstitut Österreich. „Viele Unternehmen scheitern gerade deswegen, weil sie nicht den Mut haben, etwas zu riskieren.“

Berater werden Coaches
Radikal neue Geschäftsmodelle verlangt die Digtalisierung und die rasante Entwicklung im Bereich künstliche Intelligenz. Intelligente Systeme können heute Anrufe in Callcentern samt den geschilderten Problemen und der dazupassenden Lösung vorhersagen, Röntgenbilder analysieren und Finanz- und Versicherungskonzepte entwerfen. „Wir vertrauen den Maschinen mehr als anderen Menschen oder auch uns selbst“, so Jánszky. „Die heutigen Berater werden die Coaches von morgen. Nicht mehr so sehr die Wissensvermittlung wird im Vordergrund stehen, sonden die Fähigkeit, den Kunden zu begleiten und zu motivieren.“

Gerade durch die Digitalisierung tut sich eine Unzahl an Chancen auf, waren sich Schumacher und Jánszky einig. Als einzelner oder als Kleinunternehmer habe man heute Instrumente zur Hand, die früher nur Großunternehmen zur Verfügung standen. Die Frage, die sich jeder stellen müsse, sei: Will ich Teil derer sein, die das als Chance betrachten oder gehöre ich zu denen, die das verhindern wollen.


Quelle: WKO Oberösterreich



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