Neue Chancen für Mobilität im Osten von Linz

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27 Feb 06:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Verbindungsgleis zwischen Mühlkreisbahnhof und Hafen wurde aufgelassen

Im Jahr 2014 teilten die ÖBB der Stadt Linz mit, dass der Schienenverkehr über die Eisenbahnbrücke eingestellt wird. Das staatliche Eisenbahnunternehmen hatte keinen Bedarf mehr für die Brücke und sah es auch nicht mehr als seine Aufgabe, die Brücke zu erhalten.

Der Abriss der nicht mehr sanierbaren Brücke und ein Brückenneubau waren und sind eine wesentliche Voraussetzung zur Realisierung der geplanten und dringend notwendigen 2. Schienenachse für Linz.

Deshalb hat sich die LINZ AG bereit erklärt, den Bahnstreckenabschnitt vom Mühlkreisbahnhof bis zur Hafenstraße zu übernehmen, inklusive der Eisenbahnbrücke. Ende 2015 erfolgte ein entsprechender Eigentümerwechsel. Die weiteren Streckenabschnitte südlich der Hafenstraße sind noch im Besitz der ÖBB, wobei die LINZ AG ein Vorkaufsrecht besitzt.

„Für die Stadtentwicklung bedeutet dies, dass nun für Linz wichtige Verkehrsprojekte vorangetrieben werden können. Dies gilt nicht nur für die 2. Schienenachse, sondern auch für die künftige Nutzung des aufgelassenen Verbindungsgleises zwischen Mühlkreisbahnhof und Hafenviertel“, informiert Bürgermeister Klaus Luger.

„Durch die nun zur Verfügung stehenden Flächen ergeben sich neue Chancen für eine verbesserte Mobilität im Osten von Linz. Die Möglichkeiten reichen vom kombinierten Rad- und Fußgängerweg bis hin zum Ausbau des öffentlichen Liniennetzes“, betont Infrastrukturreferent Stadtrat Markus Hein.

Varianten der Linzer Verkehrsplanung

Seitens der Verkehrsplaner des Geschäftsbereichs Planung, Technik und Umwelt des Magistrats Linz werden derzeit Varianten zur künftigen Verkehrsführung im Areal östlich bzw. südöstlich der Tabakfabrik ausgearbeitet.

Zum einen gibt es Überlegungen, als West-Ost-Verbindung zwischen dem Gelände südöstlich der Tabakfabrik und dem Posthof einen ca. 750 Meter langen kombinierten Geh- und Radweg einzurichten. Bis zur Realisierung dieses Planungsvorhabens wäre eine vorübergehende Nutzung als Parkplatz für Veranstaltungsbesucher Innen der Tabakfabrik möglich. Auch eine Busverbindung zum Posthof über diese Route wird überlegt.

Zum anderen könnte in Verlängerung der neuen Donaubrücke parallel zur Holzstraße eine ca. 1.000 Meter lange Nord-Süd-Verbindung bis zur Derfflingerstraße eingerichtet werden, wobei die Errichtung eines kombinierten Rad- und Fußweges oder alternativ dazu die Planung einer „Busstraße“ angedacht ist.

Zusätzliche Grüngestaltung

Das von der Stadt Linz entwickelte Grobkonzept zur Flächenwidmung sieht eine entsprechende Grüngestaltung entlang der Trasse der Rad- und Gehwege mit Bäumen und Sträuchern vor. Dies würde auch zu einer optischen Aufwertung der früher wenig ansehnlichen, ehemaligen Eisenbahngleistrasse führen.

Kunst im öffentlichen Raum

Bürgermeister Klaus Luger schlägt zudem vor, die neuen Wegverbindungen auch für Kunstprojekte im öffentlichen Raum zu nutzen. „Schon seit geraumer Zeit wird darüber gesprochen. Hier bietet sich nun eine Möglichkeit an, den Worten auch Taten folgen zu lassen“, sagt Luger und bringt Parallelen mit der New Yorker High Line ins Spiel.

Möglichkeiten zur besseren Vernetzung des ÖV

Die zur Diskussion stehende Planungsvarianten für mögliche Busspuren eröffnen aus der Sicht der Linzer Stadt- und Verkehrsplanung auch die Chance für eine noch bessere Vernetzung des LINZ LINIEN-Bus-Verkehrs in Richtung Hafen bzw. bis zum sogenannten Nebingerknoten im Bereich der Industriezeile.

Aus den vorgeschlagenen Planungsvarianten könnten sich in Verbindung mit der Fertigstellung der 2. Schienenachse im Osten in Absprache mit den LINZ LINIEN auch neue Optionen zur Netzplanung im öffentlichen Verkehr ergeben.

Bessere Anbindung an das Projekt Hafenstadt

Ein weiterer Aspekt bei den Planungen für die Nutzung der stillgelegten Schienenareale ist die verbesserte Verbindung des Stadtzentrums mit dem Hafenviertel für FußgängerInnen, RadfahrerInnen und den Öffentlichen Verkehr.

Das Hafenviertel zählt zu den spannendsten Entwicklungsarealen des Linzer Stadtgebietes. Auf Grundlage eines Masterplans wurde das Ausbauprojekt „Hafenstadt“ ins Leben gerufen. Neben der Expansion des Linzer Handelshafens in Richtung Logistik & Dienstleistung ist auch eine architektonische Aufwertung des Stadtteils mit Neubauten geplant. Ziel ist eine städtebauliche Entwicklung, verbunden mit der teilweisen Nutzung des Hafengebietes durch die Bevölkerung: Auf den Dächern der neu zu errichtenden Lagerhallen auf der Verlandungsfläche im Hafenbecken 2 sowie am Freigelände im Vorhafen sollen öffentlich nutzbare Freizeit- und Erlebnisräume entstehen. Im Endausbau wird eine begehbare Verbindung vom Posthof über Hafenturm, Hafenportal und Lagerhallen bis hin zur Wasserfläche angestrebt.

Der Entwicklungshorizont für das Hafenareal umfasst in mehreren Etappen einen Zeitraum von etwa zehn Jahren. Die Umsetzung des Projektes ist bereits schrittweise angelaufen. Im April 2016 hat der LINZ AG-Aufsichtsrat die Phase 1 mit einer Nettoinvestitionssumme von etwa 80 Millionen Euro genehmigt. Der Startschuss für das erste Teilprojekt ist bereits gefallen: Ende Jänner 2017 starteten die Umbauarbeiten am Lagerhaus II/7 an der Regensburger Straße 3. Voraussichtlich bis Mitte 2018 verwandelt sich die Lagerhalle in ein modernes, zeitgemäßes Bürogebäude.


Quelle: Stadt Linz



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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