Linz: Grünanlagen - Natürliche Klimaanlagen und Luftfilter der Stadt

Slide background
Grünanlage Volksgarten: Ein ausgewachsener Baum kann pro Tag bis zu 9.400 Liter CO2 speichern
Foto: Stadt Linz
Slide background
Grünanlage Schillerpark: Bäume als Schattenspender in der Innenstadt
Foto: Stadt Linz
Slide background
Ökologisch besonders wertvoll: Die Freinbergwiese
Foto: Stadt Linz
02 Jun 15:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Stadtgrün hat wichtige Funktionen für das städtische Ökosystem

Dass Grünanlagen wichtig für das Stadtbild und für die Freizeitgestaltung der LinzerInnen sind, ist bekannt. Weit weniger im Bewusstsein ist jedoch deren enorme Bedeutung für das städtische Ökosystem und Klima. Viele LinzerInnen haben die ersten heißen Sommertage in der Landeshauptstadt genossen. Dafür dass im Sommer trotz hoher Temperaturen das Klima in der Innenstadt erträglich bleibt, sorgen auch die Grünanlagen. Denn über das ganze Stadtgebiet verteilt, erhöhen sie nicht nur die Lebensqualität der LinzerInnen, sondern sind auch die natürlichen Klimaanlagen der Stadt. Die „Abkühlung“ wird während langanhaltender Sommerhitze dringend benötigt, denn Hitzeperioden können sowohl für Mensch und Tier zur Belastungsprobe werden. Grünanlagen sind aber nicht nur die „natürlichen Klimaanlagen“ der Stadt. Gerade auch für die Luftgüte sind sie von besonderer Bedeutung, da Bäume die von Staub und Abgasen belastete Luft filtern und CO2 speichern. Darüber hinaus zeigen Grünflächen in der Stadt eine erstaunlich hohe Artenvielfalt, da sie Rückzugsgebiete für viele Pflanzen- und Tierarten sind.

„Grünanlagen erhöhen nicht nur die Lebensqualität der Linzerinnen und Linzer, sie sind auch für die Stadtökologie von immenser Bedeutung, weshalb ihr Schutz oberste Priorität haben muss“, sagt Umwelt- und Naturschutzreferentin Mag.a Eva Schobesberger.

Natürliche Klimaanlagen und Luftfilter

In dichter verbauten Stadtteilen wirken sich Grünanlagen positiv auf das Mikroklima aus: Die Luft wird befeuchtet und dadurch abgekühlt, was insbesondere in sommerlichen Hitzeperioden als angenehm empfunden wird. Da kühlere Luft schwerer ist als warme, sinkt sie zu Boden und strömt in die Umgebung, warme Luft wird dagegen angesaugt. Dadurch entwickeln sich kleine, kaum merkliche Luftströmungen, die durch die Baumkronen streichen.

Dies bewirkt auch eine hohe Filterwirkung von Grünflächen insbesondere mit Gehölzbestand: Die vorbei streichende, Staub und Abgas belastete Luft wird gereinigt und von Schwebstaub befreit. Die Filterleistung eines ausgewachsenen Baumes kann bis zu 20 kg Staub pro Tag betragen. Die Luft, die aus Baum bestandenen Grünanlagen in die Straßen strömt, enthält nur 1/8 bis 1/6 der üblichen Partikeldichte.

Ein ausgewachsener Baum kann pro Tag bis zu 9.400 Liter CO2 speichern, gleichzeitig setzt er 6.700 Liter Sauerstoff frei, der Baum verdunstet bei sonnigem Wetter täglich bis zu 400 Liter Wasser, was dazu führt, dass die Umgebungstemperatur um bis zu drei Grad Celsius abgesenkt wird. Die LinzerInnen können diese angenehme Kühle, die von Bäumen ausgeht, vor allem an heißen Sommertagen spüren, an denen die Luft insbesondere in der Stadt förmlich steht.

Darüber hinaus zeigen Grünanlagen eine erstaunlich hohe Artenvielfalt. Linz besitzt einige relativ große Grünflächen mit Waldbaumbestand und extensiven Mähwiesen, zum Beispiel auf dem Freinberg, Bauernberg und im Hummelhofwald. Der Anteil heimischer Tier- und Pflanzenarten ist dort relativ groß. Aber auch die künstlich angelegten innerstädtischen Grünanlagen (z.B. Volksgarten, Schillerpark, Citypark, Donaupark) wirken sich bereichernd auf die Artenvielfalt aus: vor allem der Bestand an Vogelarten, aber auch an Kleinsäugern (z.B. Fledermäuse) ist in Grünanlagen deutlich höher als in den umliegenden dicht verbauten Zonen.

Untersuchungen aus Deutschland zeigen, dass Grünflächen Rückzugsgebiete für viele Pflanzenarten sein können, die ansonsten in besiedelten Bereichen zu verschwinden drohen. Als herausragendes Beispiel sei das Vorkommen einer Orchideenart (Ständelwurz) im AKH-Park (Kepler Universitätsklinikum, Med Campus III) erwähnt. Das Gleiche gilt für Tiere: Grünflächen mit Altbaum-Bestand können Höhlenbrüter und Altholz bewohnende Insekten leben, in größeren Parks sogar anspruchsvolle Wildarten (z. B. brütet am Freinberg der Waldkauz, im Barbarafriedhof lebt die Waldohreule).


Quelle: Stadt Linz



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Vorarlberg

Redaktion Vorarlberg

Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

Weitere Artikel von Redaktion Vorarlberg