Klimawandel bringt Umdenken in der Waldbewirtschaftung

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Foto: Bundesforschungszentrum für Wald
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16 Feb 04:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Der Klimawandel wird vor allem im Osten Österreichs mehr Trockenheit und höhere Temperaturen bringen. Betroffen sind das Weinviertel, das östliche Waldviertel, der Wienerwald, das Grazer Bergland, das Mittel- und Südburgenland, punktuell im Klagenfurter Becken, das Mühlviertel, die östlichen Randalpen und die inneralpinen Trockengebieten. Für den Wald stellt diese Umstellung ein großes Risiko dar, die Forstwirtschaft ist daher gefordert, ihre Bestände an die prognostizierten Bedingungen anzupassen. Klimafitte Waldbewirtschaftung, unterstützt durch sinnvolle Nutzung des heimischen Holzes, zeichnet sich als gangbarer Weg in die Zukunft ab.

Der Wald, der in Österreich die Hälfte der Staatsfläche bedeckt, speichert den Kohlenstoff im Boden und in der Biomasse und reduziert damit den CO2-Gehalt in der Luft. „Vor allem in Risikoregionen ist die Waldbewirtschaftung ein wichtiger Faktor, um den Wald klimafit zu machen und so die Herausforderungen der Zukunft zu schultern“, sagte Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), beim BFW-Praxistag 2017 Ende Jänner in Wien.

Wo der Wald klimafit sein muss Auf welchen Standorten wird der Wald besonders unter Druck kommen? Sollte es, wie prognostiziert, im Winter wärmer und im Sommer trockener werden, sind vor allem an Standorten, die jetzt schon Probleme mit den klimatischen Bedingungen haben, gravierende Auswirkungen auf den Wald zu erwarten, meint der Waldökologe Michael Englisch vom BFW. Veränderungen wichtiger Standortsmerkmale, ungewöhnliche Wetterereignisse und neuartige Schädlinge werden den Forstleuten in nicht allzu ferner Zukunft ein Überdenken ihrer Bewirtschaftungspläne abverlangen.

Englisch zufolge wird der sommerwarme Osten am stärksten betroffen sein. Ein besonders klimafitter Wald wird folglich im Weinviertel, im östlichen Waldviertel, im Wienerwald, im Grazer Bergland, im Mittel- und Südburgenland, punktuell im Klagenfurter Becken, im Mühlviertel, in den östlichen Randalpen und in inneralpinen Trockengebieten benötigt, denn in diesen Gebieten wird es verstärkt zu Trockenstress und Wachstumsrückgang sowie zu Baumartenwechseln kommen.

Brotbaum Fichte in manchen Regionen stark gefährdet Existenzgefährdende Verschlechterungen für Fichtenbestände sehen Forscher des BFW vor allem im Mühl- und Waldviertel, Weinviertel, Marchfeld, Burgenland sowie im Grazer und Klagenfurter Becken, wenn die Klimaprognosen mit bis zu fünf Grad mehr und bis zu 20 Prozent Niederschlag bis ins Jahr 2100 zutreffen.

Holz verwenden ist gut für das Klima Für BFW-Leiter Mayer ist nun gemeinsames Handeln gefordert, um mit den sich ändernden Bedingungen möglichst gut zurechtzukommen. Bäume nun gar nicht mehr zu nutzen wäre jedenfalls keine Lösung. Die Verwendung von Holzprodukten hat nachweislich einen positiven Effekt auf die Treibhausgasbilanz, indem dadurch die Verarbeitung von weitaus energieintensiveren Produkten, zum Beispiel aus Stahl, vermieden wird. „Die zusätzliche Nutzung von Holzprodukten trägt viel mehr zur Erhöhung der Klimafitness bei als nur die Pflege des Waldes allein“, ist sich Mayer sicher.


Quelle: Redaktion und Wissensvermittlung Bundesforschungszentrum für Wald



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