KV-Abschluss in der metalltechnischen Industrie

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Foto: WKOÖ
10 Nov 07:03 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer: „Verhandlungsende positiv, aber bitterer Nachgeschmack bleibt“

In den Abendstunden haben sich gestern die Vertreter der Arbeitgeber und der Gewerkschaften auf ein Lohn- und Gehaltsplus von drei Prozent in der metalltechnischen Industrie geeinigt. Das gleiche gilt auch für die Lehrlingsentschädigung. Die Aufwandsentschädigungen erhöhen sich um 1,9 Prozent. Bei den Karenzen werden für die Vorrückungen künftig bis zu 22 Monate je Kind angerechnet. Das bestehende Zeitkonto, das flexiblere Arbeitszeiten ermöglicht, wurde um zwei Jahre verlängert, es war bis heuer befristet. Außerdem wird die Sonntagsarbeit an vier Tagen im Jahr erleichtert, Voraussetzung dafür ist eine Betriebsvereinbarung und Freiwilligkeit. Der Mindestlohn liegt nun bei 1.838,58 Euro brutto. Die Regelung gilt rückwirkend mit 1. November.

Dass es nach dem Abbruch der Verhandlungen durch die Gewerkschaften Dienstag früh und der daran einstimmig vom ÖGB beschlossenen Freigabe für Streiks in der kommenden Woche gestern doch noch zu einer Einigung am Verhandlungstisch gekommen ist, betrachtet WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer zwar als positiv, jedoch kann man nach diesem mühsam erfolgten Verhandlungsabschluss sicher nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. „Es bleibt der bittere Nachgeschmack, dass dieser Stil der Gewerkschaftsvertreter in künftigen Verhandlungen Methode werden könnte. Sich mit utopischen Forderungen an den Verhandlungstisch zu setzen und gleichzeitig ständig die Keule von Streikandrohungen zu schwingen hat nicht nur beim unmittelbaren Gegenüber, sondern auch in der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung für Verständnislosigkeit und Irritationen gesorgt. Die Konsens- und Kompromissbereitschaft derart überzustrapazieren und auszureizen ist mehr, als einer verantwortungsbewussten Rolle als Sozialpartner zukommt. Die Gewerkschaften setzen damit den sozialen Frieden aufs Spiel, von einer funktionierenden Sozialpartnerschaft ganz zu schweigen. Eine innere Einkehr und — damit verbunden — Umkehr von diesen antiquierten, klassenkämpferischen Tönen und Handlungsweisen ist mehr als überfällig!“



Quelle: WKOÖ



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