KAV-Experte Sator: Nelkenöl als Gelsenschreck

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Symbolbild: Wien
25 Aug 03:00 2017 von Redaktion Wien Print This Article

In der Gelsen-Saison helfen neben den üblichen Insektensprays auch ätherische Öle vor den Stichen. Waren die Gelsen dennoch erfolgreich, sorgen andere Hausmittel für Linderung. Allergische Reaktionen sollte man genau beobachten und gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen, rät KAV-Experte Dr. Paul Sator, Oberarzt an der Dermatologischen Abteilung im Krankenhaus Hietzing.

Mit der Dämmerung werden Stechmücken oder Gelsen so richtig aktiv. Die beste Abwehr gegen lästige Insekten ist einfach: richtige Bekleidung, nämlich möglichst helle, leichte und gut abschließende Textilien, die Arme und Beine bedecken. Wenn es heiß ist und Shorts oder Röcke getragen werden, kann man auch gängige Insektensprays oder Lotions auftragen. „Als Alternative dazu empfehle ich das bewährte Hausmittel Nelkenöl“, sagt Dermatologie-Experte Sator. Er hat weitere Tipps in petto: „Körpergerüche locken Insekten an, daher sollten Sie unbedingt auch Düfte, etwa intensive Parfüms, vermeiden. Das gilt auch für grell gefärbte Kleidung, denn auch die ziehen Insekten an.“ Allen, die Gärten oder Terrassen haben, rät Sator: „Vermeiden Sie es, Brutplätze für Gelsen zu schaffen, zum Beispiel Wasserlacken in Topfuntersätzen oder offene Regentonnen. Öffnen Sie die Fenster erst abends, wenn alle Lichtquellen im Zimmer gelöscht sind. Fliegengitter, Moskitonetze über Kinderwägen oder dem Bett sind ebenfalls effektiv.“

Wenn es doch einmal juckt

Die Kühlung der Stichstelle vermindert die Schwellung, eventuelle Schmerzen und Juckreiz.
„Hausmittel wie Zitronensaft, Gurkenscheiben und essigsaure Tonerde können den Juckreiz lindern. Von medizinischer Seite können kortisonhaltige Cremes aufgetragen werden“, empfiehlt Sator. Grundsätzlich helfen diese Mittel bei allen Insektenstichen. „Bei Bienenstichen sollte der Stachel am besten mit einer Pinzette entfernt werden. Wird er mit den Fingern herausgezogen, verteilt sich durch das Zusammendrücken der noch am Stachel befindlichen Drüse das Gift noch tiefer in die Haut“, erklärt Sator. Wie lange die Insektenstiche jucken oder schmerzen ist individuell verschieden. Der Reiz kann von einigen Stunden bis zu Tagen anhalten. Nicht ungewöhnlich ist, dass die Schwellung und der Juckreiz erst am Folgetag zunehmen. Sator: „Das sollte nicht beunruhigen, es handelt sich hier um eine normale Reaktion auf den Insektenstich.“ Kratzen ist übrigens keine gute Idee: „Durch das Kratzen kann es zusätzlich zu einer bakteriellen Infektion kommen. Wenn es dadurch zu einer eitrigen Entzündung kommt, sollte die Hausärztin oder der Hausarzt aufgesucht werden.

Wann medizinische Hilfe gefragt ist

„Wenn es zu einer schnell zunehmenden, starken Schwellung und einem Ausschlag kommt, und wenn Symptome wie Übelkeit, Frösteln, Schwindel, Kopfschmerzen und Atembeschwerden auftreten, sollten Sie ärztliche Hilfe suchen“, rät Paul Sator und erklärt: „In diesem Fall ist wohl eine allergische Reaktion eingetreten, die im Extremfall bis zum allergischen Schock führen kann. Hier ist schnelle medizinische Hilfe notwendig.“ Bei Verdacht auf eine Bienen- oder Wespengift-Allergie sollte diese durch SpezialistInnen abgeklärt werden und gegebenenfalls eine Hyposensibilisierungstherapie eingeleitet werden. Durch diese Therapien können Bienen- und Wespengift-Allergien in mehr als 90 Prozent der Fälle gut in den Griff bekommen werden. Bei einer akuten, allergischen Reaktion bzw. einem akuten Insektenstich ist der Hausarzt sicherlich vorerst ausreichend. Geht es jedoch um die Abklärung einer fraglichen Allergie, sollte der Dermatologe aufgesucht werden.


Quelle: Stadt Wien



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