Jugendgesundheit in der Stadt Linz

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Foto: Arzt / Symbolbild
20 Jun 13:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Ärztliche Leistungen für 17.000 Kinder und Jugendliche

Die 16 Schulärztinnen, die in 58 Pflichtschulen sowie in 90 Kindergärten und Krabbelstuben im Einsatz sind, leisten einen enorm wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Linzer Kinder und Jugendlichen. Sie untersuchen, beraten, begleiten und betreuen knapp 11.500 Schülerinnen und Schüler sowie mehr als 5.500 Kleinkinder in den Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt Linz.

Zu ihren Hauptaufgaben zählen die Untersuchungen der Schülerinnen und Schüler, die Beratung der Pädagoginnen und Pädagogen in Fragen der Schulgesundheitspflege, eine ärztliche Begleitung in Krisen, aber auch die Mitwirkung bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten.

Einen immer stärker werdenden Stellenwert nimmt die Erziehung zu einem gesunden Lebensstil ein. Im Vordergrund stehen dabei die Themen Ernährung, Bewegung und Freizeitgestaltung.

„Die Gesundheitserziehung in den Linzer Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen ist von sehr großer Bedeutung. Dank diesem Instrument können Kindern und Jugendlichen die Grundlagen für einen gesunden Lebensstil vermittelt werden“, erklärt Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing die Wichtigkeit dieses Angebots.

Die Stadt Linz, Abteilung Jugendgesundheit und Schulsozialarbeit, hat derzeit 16 Schulärztinnen im Einsatz. Es werden 58 Pflichtschulen mit insgesamt circa 11.500 Schülerinnen und Schülern sowie 90 städtische Kindergärten und Krabbelstuben mit etwa 5.500 Kindern betreut. Neben dem Schulärztediplom sind die Linzer Schulärztinnen bestens im sozialmedizinischen Bereich durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen geschult, um den Standard höchstmöglich zu halten.

Veränderte Lebensgewohnheiten bedeuten neue Herausforderungen

Der Anstieg an Kindergarten- und Schulkindern, die Zunahme an Kindern mit chronischen Krankheiten und die veränderten Lebensgewohnheiten stellen die Ärztinnen immer wieder vor neue Herausforderungen. Nur durch engagiertes und gut geschultes Personal gelingt es, einen wichtigen Beitrag zur Kinder- und Jugendgesundheit zu leisten.

Der ärztliche Dienst in der Jugendgesundheit der Stadt Linz passt sich den gesellschaftlichen Veränderungen an. Die Ärztinnen nehmen im Rahmen des gesetzlichen Auftrags eine präventivmedizinische Aufgabe wahr. Sie widmen sich der Prävention von Krankheiten und der Erziehung der Kinder zu einem gesunden Lebensstil. Waren früher vor allem Infektionskrankheiten und Fragen der Hygiene im Vordergrund, sind es heutzutage vermehrt körperliche und psychische Auffälligkeiten und Belastungen sowie Fragen zum gesunden Lebensstil wie Ernährung – Bewegung – Freizeitgestaltung.

Auffälligkeiten früh erkennen

Bei der ärztlichen Tätigkeit im Kindergarten geht es vorwiegend darum, Auffälligkeiten in der körperlichen und psychischen Entwicklung sowie im Sozialverhalten frühzeitig zu erkennen.

„Dank der vorwiegend präventiven Arbeit bei den Kleinsten kann der Bedarf rechtzeitig erkannt und gemeinsam mit Pädagoginnen und Pädagogen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie Eltern die passenden Unterstützungsmaßnahmen gesetzt werden. Für die Entwicklung des Kindes ist dies entscheidend und erspart zudem aufwändigere Angebote und Leistungen im Nachhinein“, betont Vizebürgermeisterin Hörzing.

Einzeluntersuchungen in der Schule

In der Schule werden die gesetzlich vorgeschriebenen jährlichen Einzeluntersuchungen durchgeführt. Bei diesen wird neben einer umfassenden Anamnese und körperlichen Untersuchung (inklusive Hör- und Sehtest) der Gesundheitsstatus erhoben.

Darüber hinaus werden unter anderem Gutachten im Zusammenhang mit dem Schulbesuch erstellt, Untersuchungen im Rahmen von Eignungsprüfungen durchgeführt sowie ärztliches Begleiten in Krisen und bei chronischen Erkrankungen, Beratung der Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler in gesundheitsbezogenen Fragen angeboten.

Begleitung vom Kindergarten bis zur Pflichtschule

Die Ärztinnen begleiten das Kind vom Kindergartenalter bis zur Beendigung der Pflichtschulzeit. Die Schulärztin ist für Kinder oft die erstmalige Ansprechperson für medizinische und psychische Fragen wie zum Beispiel akute und chronische Erkrankungen, Essstörungen, Lern- und Konzentrationsprobleme und Fragen zu oder in der Pubertät.

Zwischen den Kindern und der Schulärztin entsteht ein Vertrauensverhältnis, das zu einer Besserung der allgemeinen Befindlichkeit beiträgt. Gerade in der Schule besteht die Chance, eine Basis an Gesundheitsbildung und -bewusstsein mitzugeben und darüber hinaus Erkrankungen des Körpers und der Seele frühzeitig zu erkennen.

Sollten sich psychosoziale Fragen ergeben, können die in der gleichen Abteilung des Magistrats tätigen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter beigezogen werden.

Ambulanz im Neuen Rathaus

Ein weiteres ärztliches Angebot der Abteilung Jugendgesundheit und Schulsozialarbeit ist die Ambulanz im Neuen Rathaus, die von Montag bis Donnerstag von 7 bis 8.30 Uhr geöffnet ist.

Hier werden Infektionsfreiheitsscheine nach Infektionserkrankungen und vor allem nach Lausbefall ausgestellt. Die Eltern erhalten auch eine ausführliche Beratung zur Läusebekämpfung sowie Informationen zu Präventionsmaßnahmen. Auch Kindergarten-Aufnahmeuntersuchungen sind möglich.

Außerdem steht öffentlichen Pflichtschulen und städtischen Kindergärten bei medizinischen Fragen oder medizinischen und psychischen Krisensituationen ein ärztlicher Journaldienst von Montag bis Freitag von 8.30 bis 12 Uhr zur Seite.

Schulärztliche Aufgaben im Überblick

Zu den wichtigsten Aufgaben der Schulärztinnen und Schulärzte zählen:

  • Untersuchungen aller Schülerinnen und Schüler im Laufe eines Schuljahres zur Vorbeugung und Erfassung von Krankheiten und Entwicklungsstörungen
  • Gutachtenerstellung und Beratung (vorzeitige Einschulung, Turnbefreiung)
  • Untersuchung gemäß Suchtmittelgesetz bei Verdacht auf Suchtmittelmissbrauch
  • Untersuchung im Rahmen von Eignungsprüfungen (Schulen mit sportlichem Schwerpunkt)
  • Beratung der Pädagoginnen und Pädagogen bei ihrer gemeinsamen Behandlung von Fragen der Schulgesundheitspflege mit den Erziehungsberechtigten (z.B.: Diabetes, Asthma, Epilepsie, Essstörungen, soziale Auffälligkeiten)
  • Ärztliches Begleiten in Krisen
  • Mitwirkung bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten
  • Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Einrichtungen im Bildungsbereich
  • Gesundheitserziehung
  • Vertrauensärztinnen und Vertrauensärzte: Schülerinnen und Schüler können auf Wunsch in medizinischen Fragen ein vertrauliches Gespräch mit der Schulärztinnen und Schulärzten führen
  • Meldung an den Kinder- und Jugendhilfeträger bei Verdacht auf Misshandlung
  • Dokumentation und Statistik
  • Beratung des Schulgemeinschaftsausschusses in gesundheitlichen Fragen der Schülerinnen und Schüler
  • Überprüfung des Inhalts der Erste-Hilfe-Ausrüstung in Schulen und der hygienischen Verhältnisse

Quelle: Stadt Linz



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