Jeder sechste Fuchs in Salzburg infiziert

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Foto: fuchs / pixabay / Symbolbild
02 Aug 20:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Mehr als 400 Tiere auf Fuchsbandwurm untersucht

In den vergangenen drei Jahren wurden in Salzburg mehr als 400 Füchse auf diesen Schädling untersucht. Ergebnis: Rund 16 Prozent sind mit dem „Echinococcus multilocularis“ infiziert. Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der hauptsächlich – wie der Name vermuten lässt - bei Füchsen vorkommt. Er kann tödlich für den Menschen sein.

Von Dezember 2015 bis Februar 2018 wurden aus dem gesamten Land Salzburg insgesamt 415 (230 männliche und 185 weibliche Tiere) Füchse auf den sogenannten Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) untersucht. Das Ergebnis: 65 - das sind 16 Prozent - waren infiziert. „Allerdings wies die überwiegende Anzahl - genau 83 Prozent - dieser Füchse einen geringgradigen Befall auf“, so Landesveterinärdirektor Josef Schöchl.

Tirol und Vorarlberg haben mehr infizierte Tiere

In analogen Studien lag die Befallsrate bei Füchsen in den Ländern Tirol (33 Prozent) und Vorarlberg (45 Prozent) deutlich höher. „Zu beachten ist dabei, dass Untersuchungen wies diese verschiedenen Einflussfaktoren unterliegen. Es gibt jahreszeitliche Schwankungen und klimatische Einflussfaktoren. Die unterschiedliche Populationsentwicklung der Zwischenwirte (Nagetiere) spielt ebenfalls eine große Rolle“, erklärt Schöchl.

Nur die Stadt Salzburg Fuchsbandwurm-frei

Die meisten Vorkommnisse lagen in den Bezirken Tamsweg (19 Prozent) und Zell am See (18 Prozent), gefolgt von Hallein (17 Prozent). Die geringsten Vorkommen wiesen die Bezirke Salzburg-Umgebung (14 Prozent) und St. Johann im Pongau (13 Prozent) auf. Eine Ausnahme stellt die Stadt Salzburg mit keinem nachgewiesen Fall dar. Alle sechs aus dem Stadtgebiet eingesandten Füchse hatten ein negatives Untersuchungsergebnis. (siehe Grafik des Landes)

Rüden häufiger betroffen als Fähen

„Interessant ist, dass Rüden statistisch signifikant häufiger mit dem Fuchsbandwurm infiziert waren als Fähen, also die weiblichen Tiere. Dies ist überraschend, da es zwischen den beiden Geschlechtern keinen erklärbaren Unterschied im Fressverhalten gibt“, so Schöchl. Die Untersuchungen wurden von der Landesveterinärdirektion und der Salzburger Jägerschaft in Zusammenarbeit mit dem Institut für Veterinärmedizinische Untersuchungen der AGES in Innsbruck durchgeführt.

Hunde können Überträger sein

Menschen infizieren sich durch Aufnahme von Wurmeiern über den Mund, welche mit der Fuchslosung oder den Hundekot in die Außenwelt gelangen. „Im Hund etabliert sich der Fuchsbandwurm ähnlich gut wie im Fuchs. Man geht davon aus, dass ein Großteil der humanen Infektionen auf das Konto dieser Heimtierart geht“, erklärt der Landesveterinärdirektor. Katzen hingegen stellen als schlechte Endwirte ein wesentlich geringeres Gefahrenpotential für den Menschen dar.

Diagnose beim Menschen oft sehr schwer und spät

Die Gefährlichkeit dieser Wurmerkrankung beim Menschen liegt vor allem darin, dass die Diagnose meist erst in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium erfolgt. Die vollständige Heilung durch eine Radikalresektion des Parasitengewebes ist dann nur mehr ausnahmsweise möglich. Da eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung führen kann, sollte das Präventionsverhalten auf das bestehende Risiko abgestimmt werden und verhältnismäßig sein.

Präventivmaßnahmen

Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören: Keine toten Füchse mit bloßer Hand anfassen – Plastikhandschuhe verwenden, Hunde, die sich regelmäßig im Kot wälzen - abduschen, in Risikogebieten Hände reinigen, Fallobst, Gartengemüse und Salat vor dem Verzehr unter fließendem Wasser waschen und Füchse nicht zu füttern. Mehr Infos dazu: siehe Beilage.


Quelle: Land Salzburg



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