Innsbruck: Architektur-Europapreis für Umbrüggler Alm

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Die Preisträger der besten Innenraumgestaltung in Europa in der Kategorie Restaurant Philip Lutz und Elmar Ludescher mit Jérôme Gouadain, dem Gründer des Prix Versailles, bei der Verleihung in Paris
Foto: © Guillaume Ombreux
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Die Architekten Ludescher Lutz entwarfen die beste Innenraumgestaltung in Europa in der Kategorie Restaurant des Prix Versailles 2017 auf der Umbrüggler Alm.
Foto: © Adolf Bereuter
18 Mai 10:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

„Prix Versailles“ für Innenraumgestaltung

Vor kurzem wurde in Paris zum dritten Mal der „Prix Versailles“ vergeben. Dieser von der UNESCO und der Internationalen Architektenvereinigung ausgelobte Preis honoriert herausragende Projekte in den Bereichen Hotellerie, Gastronomie und Verkauf. Die Architekten Ludescher/Lutz aus Bregenz gewannen mit der Umbrüggler Alm in der Kategorie Restaurant. Ihnen wurde der Sonderpreis für die beste Innenraumgestaltung in Europa verliehen.

Ludescher Lutz war das einzige österreichische Architekturbüro unter den insgesamt 70 Finalisten aus 35 Ländern und sechs Regionen in den Bereichen Shops, Kaufhäusern, Hotels und Restaurants. Die beiden Architekten konnten den Preis im Hauptquartier der UNESCO in Paris entgegennehmen.

„Die Umbrüggler Alm ist ein architektonisches Juwel auf der Nordkette, dem Freizeitberg der Innsbruckerinnen und Innsbrucker. Ich gratuliere den Architekten zu ihrer Auszeichnung, aber ich darf ebenso der Jury des Architekturwettbewerbes zur Umbrüggler Alm meine Glückwünsche aussprechen“, ist Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer von der Auszeichnung begeistert.

Planungsstadt Mag. Gerhard Fritz bestätigt: „Die Wettbewerbsjury zur Umbrüggler Alm hat im Herbst 2014 die sieben eingebrachten Beiträge beurteilt und nach eingehender Beratung das Projekt von den Architekten Philip Lutz und Elmar Ludescher einstimmig zum Sieger gewählt. Die Wettbewerbskultur in Innsbruck hat Tradition und findet internationale Anerkennung. Die Auszeichnung ist nach dem ‚Tirol Award 2016‘ ein weiterer Beweis dafür, dass die enge Zusammenarbeit des Gestaltungsbeirates (IGB) mit der Stadtplanung Früchte trägt.“

Des Kasermandls neue Heimat

Die Umbrüggler Alm gilt seit jeher als Heimat des Kasermandls. 1979 wurde die ursprüngliche Alm nach einem Brand abgetragen. Der Neubau wurde nach vielen Vorgesprächen im Jahr 2013 vom Innsbrucker Gemeinderat beschlossen. Vizebürgermeister Christoph Kaufmann und damaliger Forstreferent erläutert: „Gut Ding braucht Weile. Die Umbrüggler Alm ist ein Herzensprojekt, das von allen Beteiligten mit viel Engagement und in Rekordzeit umgesetzt wurde. Zwischen Spatenstich und Schlüsselübergabe lagen lediglich elf Monate und so wurde Ende November 2015 der Betrieb auf der Umbrüggler Alm aufgenommen.“

Stadtrat Franz X. Gruber, seit Dezember 2015 ressortverantwortlich für das Forstamt, führt weiter aus: „In den letzten eineinhalb Jahren konnte die Umbrüggler Alm ihren Ruf als erlebenswertes Ausflugsziel sichern. Sie zieht Gäste aus Nah und Fern an und verfügt über ein großes Stammpublikum. Dies ist unter anderem der Erfolg von Pächterin Sonja Schütz, die es hervorragend versteht, die besondere Architektur mit regionalen und erlesenen Speisen als auch gelebter Gastfreundlichkeit zu untermauern.“

Geschäftsführer der Innsbrucker Immobilien Gesellschaft (IIG), Dr. Franz Danler, ergänzt: „Ökologische Nachhaltigkeit und Funktionalität wurden beim Bau groß geschrieben. Die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen aus regionalen Quellen oder die Stückholzheizung sind nur zwei Beispiele dafür. Die Umbrüggler Alm ist der Inbegriff eines zeitgemäßen Ausflugsgasthauses. Es freut mich, dass die IIG auch bei diesem Projekt als verlässlicher Partner dabei war.“

Das Siegerprojekt: Innenraumgestaltung Umbrüggler Alm

Zentraler Dreh- und Angelpunkt des Innenraumes ist die Bar mit dem Ausschank. Rund um diesen Anziehungspunkt ordnet sich die große Stube an, kommunikativ und flexibel möblierbar. Eine Bank begleitet die Fensterseite. Der Ausblick umfasst beinahe 180 Grad, er wird vom auskragenden Dach beschattet und gerahmt. Das Innere der Gaststuben ist mit bandsägerauer Weißtanne verkleidet. In der großen Stube gibt es einen offenen Kamin aus schwarzem Stahlblech. Die kleine Stube ermöglicht auch die Bewirtung geschlossener Gesellschaften. Sie hat einen eigenen diskreten Zugang von der Küche und einen offenen Kamin, der mit einem lokal abgebauten Naturstein, der so genannten „Höttinger Brekzie “ verkleidet ist. Auch die Stühle wurden mit Hilfe einiger Prototypen von Ludescher Lutz Architekten entwickelt. Die Modelle konnten bereits einen Preis bei „Handwerk Forum 2015“, einem Gestaltungswettbewerb im Bregenzerwald, erringen.

Die Jury des Prix Versailles war auch diesmal wieder international prominent besetzt und bestand aus François de Maziéres (Vorsitz), Manuelle Gautrand, Guo Pei, Toyõ Itõ (Pritzker 2013), Gilles Lipovetsky, Guy Savoy, Wang Shu (Pritzker 2012) und Minja Yang. Der Preis möchte Impulse für die Qualität der gewerblichen Architektur liefern. Ziel ist ein besseres Zusammenspiel zwischen Kultur und Wirtschaft bei der Gestaltung von Lebensräumen.


Quelle: Landeshauptstadt Innsbruck



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