Arbeitszeit, Fachkräfte, Bürokratie: Künftige Regierung auf richtigem Weg

Slide background
Foto: WKOÖ
09 Dez 07:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer: Maßnahmenpaket verspricht spürbare Entlastung und einen Produktivitätsturbo für die heimische Wirtschaft

Die gestern von ÖVP und FPÖ präsentierten Maßnahmen im Wirtschaftsbereich können dem heimischen Wirtschaftsstandort einen spürbaren Schub verleihen: „Flexibilisierung der Arbeitszeit, Entbürokratisierung und die Sicherung des Fachkräftebedarfs sind die drängendsten Themen der heimischen Unternehmen und gleichzeitig für die mäßige Produktivitätsentwicklung in den vergangenen Jahren verantwortlich. Die angekündigten Vorhaben haben das Potenzial, einen Produktivitätsturbo zu zünden. Insgesamt sehe ich eine deutliche Attraktivierung des heimischen Standorts, was die Investitionen und damit die Schaffung neuer Arbeitsplätze anheizen wird. Die Wirtschaftskammer wird sich jedenfalls aktiv an der Umsetzung der angekündigten Maßnahmen beteiligen“, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer in einer ersten Stellungnahme.

Flexible Arbeitszeit
Besonders positiv sieht Hummer, dass künftig flexiblere Arbeitszeiten auf betrieblicher Ebene festgelegt werden können. Die erlaubte Arbeitszeit-Höchstgrenze wird auf 12 Stunden täglich und 60 Stunden wöchentlich angehoben. Die gesetzliche wöchentliche Normalarbeitszeit und kollektivvertragliche Regelungen bleiben jedoch unangetastet. Ebenso die volle Auszahlung von Überstunden und entsprechende Zeitausgleiche.

Doris Hummer: „Damit kommt auch Österreich bei den Arbeitszeitregelungen endlich im 21. Jahrhundert an. Es kann gearbeitet werden, wenn Arbeit da ist. Die neue Freiheit für die Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gemeinsam flexible Arbeitszeiten festlegen zu können, ist ein ganz wichtiger Punkt, um als Wirtschaftsstandort im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Gleichzeitig entstehen für die Arbeitnehmer neue Freiräume bei der Freizeitgestaltung, was vor allem den Familien sehr entgegenkommt.“

Strafkeule einpacken

Völlig richtig ist aus Sicht Hummers auch die geplante Abschaffung von unsinnigen und existenzbedrohenden Mehrfachstrafen (Kumulationsprinzip) sowie die gesetzliche Verankerung des Grundsatzes ‘beraten statt strafen’. „Auch das sind langjährige Forderungen der WKO, die jetzt endlich umgesetzt werden sollen“, so die WKOÖ-Präsidentin.

Fachkräftebedarf sichern
Die geplante Aufwertung und Stärkung der dualen Berufausbildung wird von WKOÖ-Präsidentin Hummer ebenfalls positiv gewertet. „Die Lehre muss viel mehr als bisher ein Sprungbrett für eine erfolgreiche Berufs- und Bildungslaufbahn bis hin zu Fachhochschulen und Universitäten sein. Zudem ist die aktive Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Zulassung qualifizierter ausländischer Fachkräfte für den Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung.“

Bürokratie abbauen
Der angekündigte Bürokratieabbau, wie beispielsweise die Reduktion der überbordenden Melde- und Informationspflichten, die Verlängerung der Kontrollintervalle und die Etablierung eines Bürokratie-Checks in der Gesetzgebung stellen weitere wichtige Maßnahmen dar. Doch zusätzliche Weichenstellungen müssen folgen. Hummer: „Ein Ablaufdatum für Gesetze ist in den Plänen der neuen Regierung leider noch nicht dezidiert verankert. In OÖ ist es schon Praxis, dass Gesetze mit einem Ablaufdatum versehen werden und dadurch ein standortfeindlicher Wildwuchs verhindert wird.“

Laut der WKOÖ-Präsidentin liegen für viele aktuelle Herausforderungen nun gute Lösungsvorschläge auf dem Tisch. Viele dieser Maßnahmen entsprechen langjährigen Forderungen der WKO. Jetzt sei eine rasche und praxisnahe Umsetzung unter Einbeziehung der Wirtschaft das Gebot der Stunde!


Quelle: WKO Oberösterreich



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg