Am 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag

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30 Nov 00:24 2015 von Elfriede Leibetseder Print This Article

Weltweit sind etwa 35 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, jährlich steigt die Zahl um rund 2,1 Millionen

Linz. Noch immer erleben Betroffene Ausgrenzung und Stigmatisierung. Der Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember soll zur Vorbeugung, Aufklärung und Hilfe beitragen und daran erinnern, dass das HI-Virus keineswegs bereits besiegt ist.


 


Ansteckend oder nicht?


Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) wird ausschließlich durch bestimmte Körperflüssigkeiten übertragen, nämlich durch Blut, Sperma, Sekret der Analschleimhaut, durch Scheidensekret oder Muttermilch.


Nicht ansteckend sind Speichel, Schweiß, Tränenflüssigkeit, Harn und Stuhl, denn da reicht die Viren-Konzentration für eine Ansteckung nicht aus. Somit sind auch Hautkontakt, Küsse, Anhusten oder Niesen, Insektenstiche oder das von Infizierten benutzte Geschirr und getragene Kleidung unbedenklich.


„Ungeschützter Geschlechtsverkehr homo- wie heterosexuell und die gemeinsame Verwendung von Injektionsnadeln beim Drogenkonsum sind unverändert seit Beginn der Epidemie die Hauptübertragungswege des HIV“, warnt OA Dr. Wolfgang Prammer vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie im Klinikum Wels-Grieskirchen.


 


Vorsichtig sollte man auch beim Leisten von Erster Hilfe sein, denn HIV-hältige Körperflüssigkeiten wie Blut können zwar eine gesunde Haut nicht durchdringen, aber kleine und nicht vollständig verheilte Wunden sehr wohl. Einweghandschuhe aus dem Erste-Hilfe-Koffer bieten hier Schutz.


 


HIV-Test zur Abklärung


Neben dem Wissen über die Krankheit und Ansteckungsgefahren sollte auch die Frage, ob man selbst infiziert ist, geklärt werden. „Menschen, die nichts von ihrer Infektion wissen, sind die größte Gefahr für die Ausbreitung von HIV. Patienten hingegen, die über ihre Infektion Bescheid wissen, gehen sehr vorsichtig damit um und spielen deshalb für die Ausbreitung von HIV kaum eine Rolle“, sagt OA Dr. Wolfgang Prammer.


Er rät, vor Beginn einer sexuellen Beziehung, nach einem sexuellen „Risiko-Kontakt“, aber auch bei Symptomen wie zum Beispiel ungeklärtes Fieber, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung, Pilzinfektion im Mund oder Gürtelrose, einen HIV-Test zu machen.


 


„Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser kann behandelt werden, was langfristig positiv für die Gesundheit der Patienten ist“, sagt Dr. Prammer. Das Risikobewusstsein ist besonders bei zwei Gruppen noch immer viel zu gering. „Ein großer Anteil der in Österreich spät diagnostizierten Fälle betrifft Heterosexuelle sowie Menschen über 50 Jahre.“ Dabei ist es ganz leicht, sich testen zu lassen, sagt Dr. Prammer: „Ein HIV-Test kann bei der AIDS-Hilfe in Linz, prinzipiell aber bei jeder/jedem niedergelassenen Ärztin/Arzt oder bei den HIV-Ambulanzen in Linz und Wels gemacht werden.“


 


HIV oder Aids?


Wichtig ist auch, den Unterschied zwischen HIV und Aids zu kennen. Aids steht für die englische Bezeichnung Acquired Immunode?ciency Syndrome (= erworbenes Immundefektsyndrom). Das Immunsystem muss in den Körper eingedrungene Krankheitserreger bekämpfen. Wenn man aber infiziert ist und das HI-Virus das körpereigene Abwehrsystem soweit geschwächt hat, dass es Infektionen kaum mehr bekämpfen kann, spricht man von AIDS. Dadurch können lebensbedrohliche Symptome auftreten.


 


Dr. Wolfgang Prammer weist aber auf die Hilfe durch die Medizin hin: „Durch eine medikamentöse Therapie wird die Vermehrung des Virus im Körper blockiert und das Immunsystem soweit wieder gestärkt, dass keine schweren Infektionen auftreten.“


www.aekooe.at


Quelle: REGIONEWS Presse-Artikel



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Elfriede Leibetseder, Pressekonsulentin

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