AK-Wünsche zum Vatertag: mehr Väterbeteiligung an der Familienarbeit, mehr Akzeptanz für Väterkarenz

Slide background
Arbeiterkammer Oberösterreich
07 Jun 17:30 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Fast 20 Jahre ist es her, dass mit dem Slogan „Ganze Männer machen Halbe-Halbe“ ein neues Familienbild vermittelt werden sollte. Doch alle seither gesetzten Maßnahmen mit dem Ziel, auch Männer in die Familien- und Sorgearbeit einzubinden, zeigen nur sehr langsam Wirkung. So gehen Väter heute zwar öfter, aber dafür kürzer in Karenz. „Zum bevorstehenden Vatertag wünschen wir uns mehr Väterbeteiligung an der Familienarbeit, aber auch mehr Akzeptanz für Männer, die ihre Väterrolle ernst nehmen“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Seit der Einführung des einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeldes im Jahr 2010 ist die Beteiligung der Väter an der Kinderkarenz gestiegen. Laut Familienministerium haben sich 2016 rund 19 Prozent der Väter eine Kinderauszeit genommen. Allerdings fallen die Auszeiten für die Kinderbetreuung sehr kurz aus. Ein ähnliches Bild zeigt auch das AK-Wiedereinstiegsmonitoring: Den Daten zufolge hat sich die Väterbeteiligung an der Kinderauszeit zwischen 2006 und 2012 zwar erhöht, die Dauer der Erwerbsunterbrechung für Kinderbetreuung ist aber zurückgegangen. 2012 haben 7,4 Prozent der oberösterreichischen Väter die Kinderkarenz mit der ebenfalls erwerbstätigen Mutter aufgeteilt und bis zu drei Monate Auszeit in Anspruch genommen, 1,3 Prozent zwischen drei und sechs Monate und nur 0,4 Prozent mehr als sechs Monate.

Auch bei der Hausarbeit kann von Halbe-Halbe noch lange keine Rede sein. Laut dem Österreichischen Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich geben 70 Prozent der Frauen an, dass die Hausarbeit von ihnen alleine oder großteils alleine gemacht wird. Halbe-Halbe wird nur in jedem vierten Haushalt praktiziert.

Das Väter-Barometer 2016 des Familienministeriums wiederum zeigt, dass nur 22 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher unser Land als väterfreundlich bezeichnen. Nur neun Prozent finden, dass ein berufstätiger Mann, der seine Kinder betreut, gesellschaftlich sehr akzeptiert ist. „Da ist noch viel Bewusstseinsarbeit zu leisten“, sagt AK-Präsident Kalliauer.

„Sehr wichtig wäre aber auch eine bessere dienstrechtliche Absicherung von Eltern, die in Kinderkarenz gehen“, ergänzt Kalliauer. Denn derzeit werden die Zeiten einer Kinderkarenz bei dienstzeitabhängigen Ansprüchen – wie Urlaub, Kündigungsfrist, Entgeltfortzahlung bei Krankheit oder Lohn- und Gehaltsvorrückungen – nur teilweise oder gar nicht berücksichtigt. Eine Resolution mit der Forderung, alle Kinderkarenzzeiten für jedes Kind auf alle dienstzeitabhängigen Ansprüche anzurechnen, wurde bei der letzten Vollversammlung der Arbeiterkammer Oberösterreich von allen Fraktionen einstimmig unterstützt.

Die AK fordert auch einen Rechtsanspruch auf einen Papamonat mit einem angemessenen Einkommensschutz sowie Verbesserungen bei der Pflegefreistellung.


Quelle: AKOÖ



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Vorarlberg

Redaktion Vorarlberg

Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

Weitere Artikel von Redaktion Vorarlberg