8. Neujahrsempfang der Rechtsanwaltskammer Wien

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8. Neujahrsempfang der Rechtsanwaltskammer Wien
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18 Jän 20:00 2017 von OTS Print This Article

Die Rechtsanwaltskammer Wien lud am 17. Jänner zum alljährlichen Neujahrsempfang in die Nationalbibliothek.

Wien (OTS) - Die Rechtsanwaltskammer Wien lud am 17. Jänner zum alljährlichen Neujahrsempfang in die Nationalbibliothek. Höhepunkt war dieses Jahr der Vortrag der deutschen Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen.

Auf Einladung von Rechtsanwaltskammerpräsident Univ. Prof. Dr. Michael Enzinger fand gestern der Neujahrsempfang der Rechtsanwaltskammer Wien erstmals in den Festräumlichkeiten der Österreichischen Nationalbibliothek statt. Präsident Enzinger freute sich, dass 120 Gäste seiner Einladung folgten. Darunter prominente Juristen wie OGH-Präsident Eckhart Ratz und Vizepräsident Anton Spenling, die Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofes, Brigitte Bierlein, Verfassungsrichterin Eleonore Berchtold-Ostermann, OLG-Präsident Gerhard Jelinek, Generalprokurator Franz Plöchl und Sektionschef Christian Pilnacek.

Enzinger betonte, dass die europäischen Demokratien von einem Vertrauensverlust der Bürger betroffen sind, dem die Anwaltschaft entgegenwirken müsse. Er sprach auch die Verhaftungswelle in der Türkei an, die zahlreiche Rechtsanwälte und Journalisten erfasst hat, womit eindeutig die rote Linie überschritten wurde. Die vom Justizminister Brandstetter angekündigte Reform der Geschworenengerichtsbarkeit wurde seitens des Präsidenten begrüßt.

Höhepunkt des diesjährigen Empfangs war der Vortrag „Öffentlichkeit und Justiz“ der bekanntesten deutschen Gerichtsreporterin, Gisela Friedrichsen. Ein Erfahrungsbericht aus der Praxis in dem Friedrichsen kritisch hinterfragt wie viel Öffentlichkeit Strafverfahren vertragen. „Einst galt die Öffnung des Strafprozesses für Presse und Publikum als Errungenschaft des demokratischen Rechtsstaats, weil die Justiz nicht länger im Geheimen urteilen sollte. Heute wird Öffentlichkeit als Bedrohung wahrgenommen, denn im Medienzeitalter bedeutet sie oft Bloßstellung und Vorverurteilung des Beschuldigten. Andererseits drängt das Fernsehen in die Gerichtssäle“, so Friedrichsen zusammenfassend.

Traditionell wurde auch heuer im Rahmen des Empfangs das Ehrenzeichen der Wiener Rechtsanwaltschaft verliehen. Dr. Rudolf Riedl wurde für seine Tätigkeit als Kammeranwalt in der Disziplinargerichtsbarkeit honoriert.


Quelle: OTS



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