50.000 Euro der Pro Salzburg Landeskulturstiftung für zehn Kulturinitiativen

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Foto: LMZ/Otto Wieser
18 Mär 20:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Schellhorn und Ruckser-Giebisch: Wichtige Ergänzung zur Förderlandschaft des Landes

Zehn freie Salzburger Kulturinitiativen werden heuer von der Pro Salzburg Landeskulturstiftung mit insgesamt 50.000 Euro bei der Durchführung ihrer Projekte unterstützt. "Die Kulturstiftung Pro Salzburg sieht sich als eine unabhängige Ergänzung zur Förderlandschaft des Landes Salzburg mit dem Ziel, engagierte Künstlerinnen und Künstler in Salzburg zu unterstützen", so Kulturreferent Landesrat Heinrich Schellhorn heute, Freitag, 17. März.

"Ich freue mich, dass wir die TheaterOFFensive und das Theater Ecce für die beiden mit je 10.000 Euro dotierten Auszeichnungen ausgewählt haben. Vier Anerkennungen zu je 5.000 Euro erhalten Oliver Kraft, Susanna Andreini, Civil Media Kongress sowie das Theater bodi end sole. Vier Würdigungen zu je 2.500 Euro gehen an Monika Siegl-Radauer, Wolfgang Danzmayr mit dem OrchesterProjekt, Hildegard Starlinger und Dominique Schichtle mit 'Stromlos. Zeit der Ruhe'", teilte Stifterin Gertraud Ruckser-Giebisch mit.

Die Pro Salzburg Landeskulturstiftung gibt es seit dem Jahr 2006. Sie unterstützt freie Kulturinitiativen im Land und in der Stadt Salzburg - Kulturschaffende ebenso wie Institutionen aus allen künstlerischen Sparten - unabhängig von der Rechtsform. Das Stiftungsvermögen ist zu verwenden für nationale und internationale künstlerische, bauliche und denkmalpflegerische, wissenschaftliche sowie soziale Anliegen, die in Land und Stadt Salzburg umgesetzt werden. Seit Gründung der Stiftung wurden in unregelmäßigen Abständen insgesamt 230.000 Euro an 14 Projektträger zuerkannt.

Die Stiftung beruht auf einer Gründungseinlage von Gertraud Ruckser-Giebisch in Höhe von 500.000 Euro sowie einem einmaligen Beitrag des Landes Salzburg in Höhe von 600.000 Euro. Hinzu kommen jährliche Zinserträge des Fondskapitals und Einnahmen aus Charity-Veranstaltungen, die von der Stifterin organisiert werden.

Auszeichnungen werden künftig alle zwei Jahre vergeben

Der Stiftungsvorstand setzt sich zusammen aus Landesrat Heinrich Schellhorn (Vorsitzender), Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf (Stellvertretende Vorsitzende), Stifterin Gertraud Ruckser-Giebisch und Magda Krön.

Der Vorstand hat kürzlich beschlossen, dass Auszeichnungen von nun an alle zwei Jahre in der Gesamthöhe von 50.000 Euro vergeben werden. Die Vergabeschwerpunkte und -richtlinien werden ebenfalls alle zwei Jahre von den Vorstandsmitgliedern festgelegt. Dabei können auch aktuelle Themenstellungen für Projekteinreichungen ausgeschrieben und für die Auswahl eine (ehrenamtlich tätige) unabhängige Jury einberufen werden.

Kulturelle Gemeinwesenarbeit als Schwerpunkt im Jahr 2017

Der inhaltliche Vergabeschwerpunkt lag heuer auf der kulturellen Gemeinwesenarbeit. Die Vorstandsmitglieder haben insbesondere Kunstschaffende und Kulturinitiativen aus dem Bundesland Salzburg gewählt, die konsequent und kontinuierlich tätig sind, dabei vor allem innovative Formen der Kunstvermittlung verfolgen und neue Räume für die Kunst erschließen. Die Auszeichnungen 2017 sind gestaffelt in zwei Auszeichnungen zu je 10.000 Euro, vier Anerkennungen zu je 5.000 Euro sowie vier Würdigungen zu je 2.500 Euro.

Zwei Auszeichnungen zu je 10.000 Euro

TheaterOFFensive - Axel Linse: Seit seiner Gründung 2009 war das Ensemble rund um Axel Linse an vielen Spielorten in Stadt und Land Salzburg unterwegs. Es hat sich durch Uraufführungen, eigene Theater-Entwicklungen und Erstaufführungen einen hervorragenden Ruf erworben. Seit Kurzem gibt es eine neue, eigene Spielstätte in einer alten Industriehalle in der Eichstraße in Gnigl. Nun sind auch Workshops für Kinder und Jugendliche geplant, um diese in die Theaterwelt einzuführen.

Theater Ecce - Reinhold Tritscher: Seit vielen Jahren ist das Theater Ecce ein wichtiger Bestandteil in Salzburg Stadt und Land. Mit dem Aufbau eines regionalen Theaterangebotes für die Region Saalfelden/Leogang und eines Festivals in dieser Region wird die Tätigkeit von Ecce ergänzt. Darüber hinaus bietet das Theater Ecce mit der VOLXtheaterwerkstatt ein offenes partizipatorisches Themenlabor mit Workshops in der Region an.

Vier Anerkennungen zu je 5.000 Euro

Oliver Kraft: Seit nahezu 20 Jahren ist der Komponist und Pädagoge Oliver Kraft in unterschiedlichen Formationen – immer unter Einbindung jugendlicher Künstlerinnen und Künstler sowie Musikerinnen und Musiker - mit unterschiedlichen Projekten aus dem Musik/Theaterbereich aufgefallen. Dabei gilt der zeitgenössischen Musik und Musikvermittlung seine besondere Aufmerksamkeit.

Susanna Andreini: 2003 gründete die Sängerin, Autorin und Schauspielerin Susanna Andreini das Salzburger Figurentheater, das durch gekonntes Schauspiel in Zusammenspiel mit ihren phantasievoll kreierten Figuren überzeugt. Seit 2014 bietet die Künstlerin auch Workshops für Kinder und Jugendliche an und regt damit zur künstlerisch-kreativen Arbeit und zur kreativen Entfaltung an. Geplant ist auch ein Kunst-Kurzfilm mit Figuren und Joik-Gesang (gutturaler Gesang der Ureinwohner Lapplands).

Civil Media Kongress – Radiofabrik: Seit dem Jahr 2006 veranstaltet die Radiofabrik länderübergreifende Konferenzen zu den Themen "Medien und Zivilgesellschaft". FS 1 und die Radiofabrik sind die Gastgeber dieser Veranstaltungen für nicht-kommerzielle Medien und der Zustrom von internationalen Medienfachleuten und Interessierten aus Salzburg und Österreich bestätigt deren Erfolg.

Theater bodi end sole - Christa Hassfurther: Der Theaterverein wurde 1993 gegründet und ist Träger von freien Gruppen und einzelnen Künstlerinnen und Künstlern. Neben Eigenproduktionen spannt sich der Bogen hin zu unbekannten zeitgenössischen Autorinnen und Autoren. Fixer Bestandteil des Spielplans sind Workshops für Jugendliche, Kooperationen mit verschiedenen Bildungseinrichtungen und seit 2016 auch Theaterworkshops mit Asylwerbenden im Pinzgau.

Vier Würdigungen zu je 2.500 Euro

Monika Siegl-Radauer: Seit mehr als 20 Jahren ist die freischaffende Musikvermittlerin, Musik-und Tanzpädagogin Monika Siegl-Radauer in Salzburg tätig und initiiert und konzipiert Veranstaltungen. Projekte wie "Musik bewegt – Musik belegt" waren über viele Jahre dem Musiknachwuchs in Salzburg gewidmet und haben pro Veranstaltung mehr als 1.500 Beteiligte angesprochen. In den zahlreichen Projekten verknüpft sie Klassik und Volksmusik mit der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler in spielerischer Weise.

OrchesterProjekt - Wolfgang Danzmayr: Mit den OrchesterProjekten soll jungen Musikerinnen und Musikern eine erste Erfahrung mit einem Symphonieorchester und im Zusammenspiel mit Profi-Musikerinnen und –Musikern geboten werden. Seit vielen Jahren steht der Verein unter der Leitung von Komponisten wie Wolfgang Danzmayr, Stefan David Hummel und Stefan Reitbauer. Die Projekte binden zahlreiche Organisationen in den Regionen ein. Bisher gab es 32 OrchesterProjekte u.a. mit Aufführungen in Goldegg, Bischofshofen, Hof, Hallein, Bad Dürrnberg, Zauchensee und Hallwang.

Hildegard Starlinger: Die Regisseurin, Schauspielerin, Dramaturgin, Autorin und Produzentin Hildegard Starlinger kooperiert bei ihren Projekten und Produktionen mit unterschiedlichen Künstlergruppierungen. Ihre vielschichtigen Arbeiten zeigen großes Einfühlungsvermögen in unterschiedliche Genres – sie sind zwischen Musik, Sprache und Bewegung angesiedelt. Die Künstlerin verknüpft auch Projekte mit Hörenden und Gehörlosen.

Stromlos. Zeit der Ruhe - Dominique Schichtle: Stromlos hat "junge populare Kunst" in bereits fünf Veranstaltungen in einem besonderen Rahmen präsentiert, dabei diese Kunstschaffenden untereinander vernetzt und eine neue Kunstszene aufgebaut. Die Veranstaltungen zeigen darüber hinaus einen klaren sozialen und Generationen verbindenden Ansatz.


Quelle: Land Salzburg



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