vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 25, 2025
Foto: Land Salzburg/Büro Svazek
Vereinbarung schützt Natur und sichert Arbeitsplätze
(HP) Der Ausbau des Berghotels Rudolfshütte auf 576 Betten ist fixiert. Nach einem langen und schwierigen Prozess liegt nun ein rechtskräftiger Bescheid vor. Die Lösung ist einem breiten Konsens zwischen Wirtschaft, Naturschutz und der Landesumweltanwaltschaft (LUA) zu verdanken. Unter anderem wird eine Ruhezone zum Schutz sensibler Arten wie dem Schneehuhn festgelegt.
Eigentümer Wilfried Holleis, Landeshauptfrau-Stellvertreterin Marlene Svazek und Bürgermeister Hannes Lerchbaumer (Uttendorf) zeigen sich erfreut über die Einigung.
Ressortzuständig für das nun nicht benötigte UVP-Verfahren der Rudolfshütte ist Landeshauptfrau-Stellvertreterin Marlene Svazek. Sie spricht von einem „wichtigen Signal für die alpine Region“ und betont die Bedeutung der Einigung: „Hier haben wir gezeigt, dass Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung keine Gegensätze sind, wenn man miteinander redet und auf Fakten schaut. Der Kompromiss ist fair, ausgewogen und sichert die Zukunft vieler Familien im Oberpinzgau.“
Intensive Klärungsphase überwunden
Der Bescheid wurde am 9. Oktober 2025 durch Landeshauptfrau-Stellvertreterin Marlene Svazek unterzeichnet. Mit 7. November 2025 wurde das UVP-Verfahren rechtskräftig abgeschlossen, die Veröffentlichungspflicht endete mit 21. November 2025, Mitternacht. Bereits im Juni 2024 hatte die Landesregierung festgestellt, dass für das Vorhaben nach dem zugrundeliegenden Gesetz keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden muss. Die Beschwerde der LUA führte zu einem Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht. Die Antragstellerin zog den Antrag jedoch zurück und der Bescheid wurde damit aufgehoben.
Kein Versiegeln zusätzlicher Fläche
2025 folgte ein neuer Antrag, inhaltlich ident mit dem Projekt von 2024: Die Erweiterung des Berghotels von 352 auf 576 Betten. Die Schwelle von 500 Betten stellte die rechtliche Kernfrage dar, da das UVP-Gesetz primär Neubauten und nicht Erweiterungen bewertet. Fachlich entscheidend war: Die Kubatur des Gebäudes verändert sich nur minimal (rund 5 Prozent), es wird keine zusätzliche Fläche neu verbaut, und es bleibt bei einer Nutzung im bestehenden Gebäudevolumen.
Minderungsmaßnahmen vereinbart
Die entscheidenden Fortschritte wurden durch eine Reihe klar vereinbarter Minderungsmaßnahmen erzielt. In mehreren Gesprächen zwischen den Antragstellern, der LUA und dem Land konnten wichtige Punkte fixiert werden. „Wir haben gemeinsam ein Modell entwickelt, das Schutz und Nutzung zusammenbringt. Die Ruhezone ist ein klares Signal: Ja zum Tourismus, aber mit Verantwortung“, so Landeshauptfrau-Stellvertreterin Marlene Svazek. Hier ein Überblick:
Landschaftsschonende Anpassungen
Für das neue Abwasserrückhaltebecken ist zwar ein Geländeeinschnitt nötig, sichtbar bleiben später jedoch nur zwei kleine Entlüftungsrohre. Ein Beispiel dafür, wie technische Anpassungen möglichst landschaftsschonend umgesetzt werden.
Bedeutung für die Region
Die Rudolfshütte ist seit Jahrzehnten ein zentraler Arbeitgeber im Oberpinzgau. Mit der Erweiterung werden die touristische Zukunft und wichtige Arbeitsplätze gesichert, gerade in einer Region, die stark vom alpinen Tourismus abhängt. Schon 1980 waren 240 Betten genehmigt, 2013 kamen weitere 60–90 hinzu. Die Modernisierung stellt eine Fortsetzung dieser Entwicklung dar. „Mit diesem Projekt bleibt der Standort stark, konkurrenzfähig und für kommende Generationen erhalten. Gleichzeitig zeigen wir, dass Naturschutz ernst genommen wird. Das gelingt aber nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und genau das war hier der Fall“, so Marlene Svazek.
Quelle: Land Salzburg