Graz: Grazer Frauenpreis - Würdigung für herausragende Grazerinnen

vonRedaktion Salzburg
MAI 23, 2024

Graz

Das nasskalte Wetter tat der Freude der Preisträgerinnen bei der diesjährigen Verleihung des Grazer Frauenpreises am Abend des 21. Mai 2024 keinen Abbruch. Rund 360 Gäste, darunter viele bekannte Grazer Persönlichkeiten, die Nominierten und politische Vertreter:innen von Stadt, Land und Bund, kamen zur feierlichen Verleihung auf die Kasematten des Schloßbergs. Auch heuer zeichnete das städtische Referat für Frauen und Gleichstellung für die Planung und Organisation dieser Würdigung verantwortlich.

"Die Entscheidung im Vorfeld war für die Expertinnenjury nicht einfach, weil alle Projekte von tollen Frauen eingereicht wurden, die sich auf unterschiedliche Weise mit Leidenschaft engagieren", sagte Elke Kahr, Bürgermeisterin und Stadträtin für Frauen und Gleichstellung.

Die Leiterin des Frauenreferats, Doris Kirschner, dankte ihrem Team und zeigte sich "stolz, dass Frauen, die sich für Gleichberechtigung und Gleichbehandlung einsetzen vor den Vorhang geholt werden."

Die Veranstaltung wurde von den Film- und Projektionskünstlern von OchoReSotto begleitet. Als special guest wurde Barbara Blaha vom Momentum Institut engagiert, die eine Keynote hielt. Musikalisches Highlight war bei der diesjährigen Frauenpreisverleihung „Fraeulein Astrid", die kürzlich ihre Debut-EP in Graz präsentierte. Monique Fessl begleitete als DJ durch den Abend. Durch den Abend führte in bewährter Weise Martina Poel.

Die eigentlichen Stars des Abends aber waren wie immer die Persönlichkeiten hinter den rund 40 eingereichten Projekten. Alle wurden via Video porträtiert und waren seit April auf den Social-Media-Kanälen des Referats Frauen und Gleichstellung zu sehen.

Preisträgerinnen und Projekte

Im feierlichen Rahmen der abendlichen Preisverleihung wurde Lydia Lieskonig, langjährige ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung in der Steiermark, mit dem Grazer Frauenpreis 2024 für herausragendes Engagement geehrt. In einem breiten thematischen Spektrum setzt sie sich seit vielen Jahren für Frauen ein - von der Care-Arbeit über den Schutz von Frauen bis hin zur Entwicklungspolitik. Sie ist innerkirchlich eine Kämpferin für Gleichstellung, hat ein großes Netzwerk und ist stets mit viel Mut und Ausdauer lokal, national und international am Wirken.

Die Preisträgerin nahm die Stern-Trophäe und eine Brosche entgegen, die von Künstlerin Barbara Edlinger gefertigt wurde. Sie kann auch als Orden mit einem roten Band oder als Schmuckstück getragen werden. In Silber ist darauf ein in die Länge gezogenes Frauenzeichen mit einem in Gold gefassten Rubin dargestellt.

Wie schon bei der Preisverleihung 2023 entschied sich die Expertinnen-Jury auch heuer wieder, den Frauenpreis für das Lebenswerk zu vergeben. Aus dem Kreis der Nominierten für herausragendes Engagement wurde Helga Konrad mit dem Sonderpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Sie war die erste Grazer Frauenstadträtin und rief als Frauenministerin mit der Kampagne „Ganze Männer machen halbe-halbe" zu einer gerechten Aufteilung der Sorgearbeit auf. Konrad gilt als international anerkannte Expertin im Kampf gegen alle Formen des Menschenhandels, aktuell als Projektleiterin am Institut für den Donauraum und Mitteleuropa. Sie engagiert sich seit vielen Jahrzehnten auf verschiedensten Ebenen gegen Gewalt an Frauen.

"Ihr Engagement, ihre Furchtlosigkeit, ihre Leidenschaft hat immer beeindruckt. Durch ihren Einsatz kam es zum Umdenken. In Graz entstand das heutige Gewaltschutzzentrum und das Frauenreferat wurde gegründet", erklärte Bürgermeisterin Elke Kahr, die die Laudatio hielt.

Mit dem Grazer Frauenpreis 2024 wurde heuer aus 40 Projekten, das Projekt Koordinationsstelle FGM/C, eingereicht vom Roten Kreuz Steiermark, ausgezeichnet. Die Abkürzung steht für Female Genital Mutilation/Cutting, weibliche Genitalverstümmelung bzw. Beschneidung. Rund 11.000 Frauen sind in Österreich von dieser schweren Form der Gewalt an Frauen betroffen. Seit 2022 ist die FGM/C-Koordinationsstelle des Roten Kreuzes Steiermark Teil der österreichweiten Koordinationsstellen und leistet Unterstützungs-, Beratungs- und Aufklärungsarbeit. Elke Kahr: "Besonders schön war für mich, dass die Jury zur gemeinsamen Überzeugung gekommen ist, dass es dieses Projekt verdient hat, mit dem Frauenpreis gewürdigt zu werden."




Prominent besetzte Jurys

Die Jury für den Grazer Frauenpreis setzt sich aus bekannten Persönlichkeiten zusammen. Juryvorsitzende war auch heuer Bürgermeisterin und Stadträtin für Frauen & Gleichstellung Elke Kahr. Weitere Jurymitglieder waren Stadträtin Claudia Schönbacher sowie die Gemeinderätinnen Anna-Sophie Slama, Anna Robosch und Sabine Reininghaus.

Die Jury für den Grazer Frauenpreis 2024 für herausragendes Engagement bestand aus:

ImpressionenZum Frauenpreis der Stadt Graz

Das Referat Frauen & Gleichstellung der Stadt Graz würdigt innovative Projekte von und für Frauen mit der Verleihung des Grazer Frauenpreises. Der mit einem Preisgeld in der Höhe von 6.000 Euro dotierte Grazer Frauenpreis wird jährlich vergeben.

Der Grazer Frauenpreis hat zum Ziel, Initiativen zu würdigen, die feministische und frauenpolitische Anliegen vertreten und die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit verfolgen. Damit wird ganz bewusst frauen- und gesellschaftspolitisches Engagement und Handeln hervorgehoben und öffentlich anerkannt.

Darüber hinaus wird ein Frauenpreis für herausragendes Engagement vergeben. Gewürdigt wird eine verdiente Grazerin für ihren persönlichen Einsatz in der Mädchen- und Frauenarbeit, im feministischen und frauenpolitischen Diskurs und im Bemühen um die Herstellung der Gleichstellung der Geschlechter und von Geschlechtergerechtigkeit.

Der Frauenpreis für das Lebenswerk wurde nach einem Jahr Pause als Sonderpreis wieder eingeführt. Für das Lebenswerk wird man seitens der Expertinnen-Jury vorgeschlagen. Es ist nicht möglich, dafür nominiert zu werden oder sich selbst zu nominieren. Er wird ohne Regelmäßigkeit vergeben.

Quelle: Stadt Graz

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