Niederösterreich: Buchpräsentation und Podiumsgespräch mit Ernst Strouhal und Martha Keil

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 03, 2023

Niederösterreich

Institut für jüdische Geschichte Österreichs zu Gast im „Museum Niederösterreich“ in St. Pölten

Aus tausenden Briefen und Dokumenten des weltweit verstreuten Familienarchivs veröffentlichte der Kulturwissenschaftler und Publizist Ernst Strouhal im Sommer 2022 unter dem Titel „Vier Schwestern. Fernes Wien, fremde Heimat“ im Zsolnay-Verlag die Geschichte einer großbürgerlich-jüdischen Wiener Familie. Die „Kindheit voller Glück und Verrücktheiten“ endete nach dem „Anschluss“ 1938 grausam mit der Inhaftierung des Vaters und der Flucht der gesamten Familie. Die erste Annäherung an die geraubte Heimat erfolgte ausgerechnet bei Lunz am See.

Ilse, Gerda, Friedl und Susanne waren die begabten und eigenständigen Töchter von Irma und Ernst Benedikt, dem Herausgeber der einflussreichen „Neuen Freien Presse“. In seinem Buch gewährt Sohn und Neffe der vier Schwestern, Ernst Strouhal, Einblicke in ein künstlerisch-turbulentes, zuweilen chaotisches Familienleben und in die kulturellen Netzwerke der Schwestern. Für Friedl besonders prägend war die Beziehung mit Elias Canetti. Die Briefe der Schwestern erzählen unsentimental berührend vom Verlust von Haus, Vermögen, Sprache und Kultur und von den Lebenskämpfen an den jeweiligen Zufluchtsorten.

Ernst Strouhal ist Professor an der Universität für Angewandte Kunst in Wien mit Schwerpunkt Kulturgeschichte und verfasste zahlreiche Publikationen zu Spiel, Schach und Zauberkunst. Die Historikerin und Judaistin Martha Keil ist wissenschaftliche Leiterin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs in St. Pölten. Buchpräsentation und Podiumsgespräch mit Ernst Strouhal und Martha Keil findet am Dienstag, 14. Februar, um 18:30 Uhr im „Haus der Geschichte“ im Kulturbezirk in St. Pölten statt. Die Präsentation ist der Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs (INJOEST) anlässlich seines 35-jährigen Bestehens.

Quelle: Land Niederösterreich

Mehr Nachrichten aus

Niederösterreich