vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 04, 2025
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
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Caritas Salzburg bietet seit August 2024 Versorgung an / 2025 bereits rund 720 Behandlungen durchgeführt
(LK) Eine Blutdruckuntersuchung, die Versorgung einer offenen Wunde oder ein Vorsorgegespräch zu Diabetes: Was für Menschen mit einer Sozialversicherung Normalität ist, ist für die Patientinnen und Patienten der Virgilambulanz etwas Außergewöhnliches. Seit August 2024 bietet die Caritas Salzburg eine medizinische Basisversorgung für Personen ohne E-Card an. Rund 720 Behandlungen wurden 2025 bereits durchgeführt. Das Land Salzburg fördert gemeinsam mit Partnern das Angebot.
Die Patientinnen und Patienten der Virgilambulanz haben eine Gemeinsamkeit: Sie verfügen über keine Sozialversicherung und haben damit einen erschwerten Zugang zur medizinischen Versorgung. Die Caritas Salzburg bietet seit August 2024 mit der Ambulanz einen niederschwelligen Zugang für nicht versicherte Personen an. Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi hat sich am Dienstag bei einem Besuch selbst ein Bild von dem Angebot der Einrichtung in Salzburg-Parsch in der Gaisbergstraße 27 gemacht.
Gutschi: „Entlastung für das Gesundheitssystem.“
Die Virgilambulanz schließt für Landesrätin Daniela Gutschi eine Lücke in der medizinischen Versorgung im Bundesland. „Personen ohne Versicherung erhalten hier eine umfassende Betreuung. Einerseits im Gesundheitsbereich, aber andererseits auch im sozialarbeiterischen Setting. So können Erkrankungen der Patientinnen und Patienten frühzeitig behandelt und das öffentliche Gesundheitssystem entlastet werden“, so Gutschi. Das Land hat über den SAGES und krankenhausentlastende Maßnahmen die Ambulanz im Jahr 2025 mit rund 280.000 Euro unterstützt, für 2026 sind rund 305.000 Euro vorgesehen.
Leuchtturmprojekt für Menschen in Not
Für Caritas Salzburg Direktorin Andrea Schmid ist „Gesundheit ein Grundrecht, das allen Menschen zur Verfügung stehen muss. Unser Ziel war und ist es, allen Menschen eine medizinische Basisversorgung zu ermöglichen. Aus diesem Grund haben wir dieses Leuchtturmprojekt für Menschen in Not in Salzburg entwickelt. Es gibt verschiedenste Gründe, warum Menschen aus der Sozialversicherung fallen, und es ist egal, warum Menschen in diesen schwierigen Situationen sind: Wir schauen hin und helfen“, so Schmid.
Behandlungen auch abends
Die Fachbereichsleiterin für Mobile Dienste, Franziska Angerer, informiert: „Mittlerweile sind wir im Regelbetrieb angekommen. Dabei arbeiten wir multiprofessionell und auf Augenhöhe mit unseren Patientinnen und Patienten. Wichtig ist für uns, dass wir proaktiv auf die Menschen in ihrer Lebensrealität zugehen, um sie in Behandlung zu bringen. So können wir die Zugangsschwellen der Ambulanz senken. Daraus ist unter anderem die ,Late-Night-Ambulanz‘ entstanden. In Kooperation mit dem Haus Franziskus wird hier auch abends eine medizinische Behandlung angeboten“.
„Rollende“ Ordination
Neben der Virgilambulanz fährt in Salzburg auch der Virgilbus. In einem Rettungsauto werden einmal wöchentlich wohnungs- und obdachlose Menschen mit und ohne Krankenversicherung behandelt. 2024 wurden mehr als 800 Behandlungen im Virgilbus gezählt. Gestartet ist dieses Projekt bereits 2014. In den vergangenen elf Jahren wurden mehr als 9.000 Behandlungen in der „rollenden“ Ordination durchgeführt. Seit Mitte 2025 führt die Caritas den Virgilbus und die Virgilambulanz in Kombination und enger Verschränkung: „So können wir die Menschen bestmöglich versorgen – sowohl aufsuchend als auch stationär“, sagt Franziska Angerer.
Virgilambulanz Daten und Fakten
Quelle: Land Salzburg