Salzburg: Rettungsanker für 216 Kinder und Jugendliche aus Krisenfamilien

vonRedaktion Salzburg
MAI 01, 2024

Foto: Land Salzburg/Neumayr/Leopold

27 Wohngemeinschaften in Salzburg / Professionelles Hilfe- und Unterstützungsnetz im Bundesland

(LK) Gewalt, Suchterkrankungen oder psychische Probleme. Können Familien den Schutz und das Wohl ihrer eigenen Kinder nicht mehr gewährleisten, dann übernimmt die Kinder- und Jugendhilfe. Sie organisiert einen sicheren Ort, beispielsweise einen Platz in einer der 27 sozialpädagogischen Wohngemeinschaften im Land. In Salzburg leben derzeit dort 216 Kinder ab sechs Jahren. Fünf Einrichtungen betreibt Pro Juventute, eine davon hat Landesrat Christian Pewny kürzlich besucht.

Gemeinsames Kochen, Lernen oder Musikhören. In der Pro Juventute Einrichtung in der Bergheimer Straße in der Stadt Salzburg leben derzeit insgesamt acht Jugendliche. Nach gravierenden Problemen in ihren Familien ist die Wohngemeinschaft ihr Zuhause geworden. „Bei der Kinder- und Jugendhilfe haben wir im Land ein engmaschiges Hilfs- und Unterstützungsnetz. Wenn Kinder nicht mehr bei ihrer eigenen Familie leben können, dann sind wir da und vom Land beauftragte Träger organisieren ein liebevolles Zuhause“, betont Landesrat Christian Pewny.

Pewny: „Kinder stehen im Mittelpunkt.“

Profis in den Bereichen Psychologie, Sozialarbeit oder auch Sozialpädagogik sind für die 216 Kinder und Jugendlichen in den 27 Wohngemeinschaften im Bundesland da, auch rund um die Uhr. „Sie organisieren eine persönliche, professionelle und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Betreuung ihrer Schützlinge. Die Kinder und Jugendlichen können sich dabei auf ein liebe- und verständnisvolles Umfeld sowie Geborgenheit verlassen“, sagt Landesrat Christian Pewny.

Ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche

Pro Juventute betreut aktuell rund 55 Kinder und Jugendliche in insgesamt fünf sozialpädagogischen Wohngemeinschaften in der Stadt Salzburg, im Tennengau sowie im Pinzgau. Sie werden von rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleitet. „Die Arbeit mit den uns anvertrauten Kindern ist einzigartig, da wir sie ins Leben begleiten dürfen und man unheimlich viel zurückbekommt. Wichtig ist dabei die Beziehungsarbeit, die die Betreuerinnen und Betreuer mit den Kindern und Jugendlichen leisten, sowie die Arbeit mit deren Eltern“, sagt Pro Juventute Geschäftsführerin Andrea Scharinger.

Ziel: Rückkehr zur Familie

Die familiäre Situation der Kinder und Jugendlichen, die in Wohngemeinschaften leben, ist zumeist sehr komplex. „Trotzdem werden bei der Arbeit in den Wohngemeinschaften auch die Eltern aktiv eingebunden, wenn dies möglich ist. Das mittel- und langfristige Ziel ist nämlich, dass die Kinder wieder in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können. Natürlich nur, wenn es die Situation zuhause zulässt“, betont der Leiter der Kinder- und Jugendhilfe des Landes, Roland Ellmer.

Gemeinsame Finanzierung

Finanziert werden die Plätze in den 27 sozialpädagogischen Wohngemeinschaften je zur Hälfte vom Land Salzburg und den Gemeinden im jeweiligen Bezirk. „Der aktuelle Tagsatz pro Kind und Tag liegt bei rund 260 Euro, vor zwei Jahren war dieser noch bei rund 195 Euro. Die Auslastung liegt bei 97 Prozent, damit kalkulieren wir auch. Für 2024 rechnen wir insgesamt mit rund 20 Millionen Euro“, so Roland Ellmer.

Kinder- und Jugendhilfe in den Bezirken

Wenn Minderjährige von Gewalt betroffen sind oder es innerhalb von Familien zu Problemen kommt, dann kann man die Kinder- und Jugendhilfe in den Bezirken kontaktieren:

Wichtige Kontakte bei Gewalt in der Familie

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Quelle: Land Salzburg

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