vonRedaktion International
DEZEMBER 06, 2025
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Foto: Land Salzburg/Stefan Mayer
Salzburgs Klassen werden „kleiner“, besonders in der AHS-Oberstufe / Landesstatistik mit allen Daten und Fakten zum Thema Schule
(LK) Auf knapp 80 Seiten gibt der aktuelle Bildungsbericht der Landesstatistik einen umfassenden Einblick rund um das Thema Schule. Analysiert wurde dabei auch die regionale Entwicklung der Zahl von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften im Bundesland. So zeigt sich beispielsweise, dass die durchschnittliche Anzahl von Kindern und Jugendlichen in den Klassen leicht abnimmt. Die durchschnittliche Klassengröße betrug im Schuljahr 2023/24 in der Stadt Salzburg 20,3 Schüler, im Lungau waren es 16,7. Den größten prozentualen Rückgang von rund acht Prozent im 10-Jahres-Vergleich verzeichnete die AHS-Oberstufe.
Rund 74.600 Kinder und Jugendliche sind am 8. September in das aktuelle Schuljahr gestartet. Unterrichtet werden sie von rund 8.790 Pädagoginnen und Pädagogen. Im Vergleich zum Schuljahr 2013/14 ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler jedoch um rund ein Prozent leicht zurückgegangen. Zwar gibt es laut Landesstatistik mehr Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren und daher mehr Volksschülerinnen und Volksschüler. Dafür ist die Anzahl der 14- bis 18-jährigen in dieser Zeit zurückgegangen.
Gutschi: „Bericht wichtige Entscheidungsgrundlage.“
Für Landesrätin Daniela Gutschi ist der aktuelle Bildungsbericht der Landesstatistik mit seinen Zahlen und Fakten „eine wichtige Entscheidungsgrundlage für Politik, Verwaltung und künftige Planungen in diesem Bereich. Egal, ob auf Landes-, Bezirks- oder Gemeindeebene: Der demografische Wandel betrifft das gesamte Leben und selbstverständlich auch die Schulen. Entwicklungen – etwa welche Schultypen besonders nachgefragt sind – sind zentral, um bestmögliche Rahmenbedingungen für künftige Generationen gewährleisten zu können. Die Daten zeigen, wo nachgeschärft werden muss und wo Maßnahmen wirken“, so Gutschi.
Stadt ist größter Schulstandort
Der größte Schulstandort in Salzburg ist die Landeshauptstadt. „Rund 91 Prozent der in der Stadt wohnhaften Kinder und Jugendlichen besuchen hier auch eine Bildungseinrichtung. Das ist vor allem den vier Berufsschulen geschuldet. Zum Vergleich: Im Flachgau gehen rund 65 Prozent im eigenen Bezirk zur Schule. Die Gemeinden zwischen Wals-Siezenheim und Strobl haben auch den größten Anteil an Schülerinnen und Schülern, die in die Stadt ‚einpendeln‘: nämlich rund 28 Prozent“, informiert Florian Griessenberger von der Landesstatistik.
Lungau mit geringem Deutschförderbedarf
Seit dem Schuljahr 2018/19 werden Schülerinnen und Schüler, die aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse dem Unterricht nicht folgen können, in Deutsch-förderklassen oder parallel zum regulären Unterricht in Deutschförderkursen unterrichtet. „Im Schuljahr 2023/24 haben 2.521 Kinder und Jugendliche diese Klassen beziehungsweise Kurse besucht. Das entsprach landesweit rund 4,8 Prozent aller Schüler. Die Stadt Salzburg hat mit 7,4 Prozent den höchsten Anteil, der Lungau mit rund drei Prozent den niedrigsten Anteil“, sagt Florian Griessenberger.
Schüler aus 117 Nationen
Salzburgs Schulen besuchten im Schuljahr 2023/24 Kinder und Jugendliche aus 117 verschiedenen Ländern. Im Land stieg der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit von 11,6 Prozent im Schuljahr 2007/08 auf 18,5 Prozent im Jahr 2023/24. 77,8 Prozent der Kinder und Jugendlichen gaben 2023/24 Deutsch als erstgenannte Alltagssprache an. Vor zehn Jahren lag dieser Wert bei 81,9 Prozent.
Erste Schritte in der Volksschule
Ihre Schullaufbahn gestartet haben im Schuljahr 2023/24 rund 73 Prozent der Kinder ganz klassisch in der ersten Klasse Volksschule. Rund ein Viertel hat die Vorschule besucht. Rund zwei Prozent haben ihre ersten Schritte in ihrer Ausbildung in einer Sonderschule oder einer sonstigen allgemeinbildenden Statutschule absolviert.
Mittelschule besonders beliebt
Den ersten Einschnitt der individuellen Bildungsbiografie bedeutet das Ende der Volksschule. Die Kinder wechseln entweder in eine Mittelschule oder in die AHS-Unterstufe. Erstere ist noch immer äußerst beliebt. „Fast zwei Drittel aller Schülerinnen und Schüler besuchen eine Mittelschule. Im Vergleich zu 2013 ist dieser Wert fast gleich geblieben (minus 2,7 Prozent). Regional gibt es bei der ersten „Bildungsentscheidung“ jedoch Unterschiede. In der Stadt Salzburg wechselt etwa jedes zweite Kind in eine AHS-Unterstufe“, berichtet Florian Griessenberger.
Lehrkräfte sind überwiegend Frauen
Im Schuljahr 2023/24 waren laut Landesstatistik über alle Schultypen hinweg und inklusiven karenzierten Personal rund 71 Prozent der Lehrkräfte Frauen. Den höchsten Anteil an Pädagoginnen gab es mit fast 93 Prozent in den Volksschulen. Einzig in den Berufsschulen sind Lehrer mit rund 63 Prozent in der Mehrheit. Über die „jüngsten“ Lehrpersonen verfügt der Pongau: 31 Prozent sind hier unter 35 Jahre alt.
Einzelhandel beliebtester Lehrberuf
Im Schuljahr 2023/24 war der beliebteste Lehrberuf mit 802 Berufsschülerinnen und -schülern in Salzburg der Einzelhandel. Rund 55 Prozent der Auszubildenden waren weiblich. Auf den weiteren Plätzen folgten „Elektrotechnik“ (665 Berufsschülerinnen und -schüler), vor „Kraftfahrzeugtechnik“ (664 Berufsschülerinnen und -schüler) sowie „Metalltechnik“ (624 Berufsschülerinnen und -schüler). „Diese drei Lehrberufe wiesen einen deutlich höheren Männeranteil auf. Der Frauenanteil lag zwischen 3 Prozent und 5,6 Prozent“, sagt Florian Griessenberger.
Starker Anstieg bei Akademikerquote
Den statistisch stärksten Anstieg verzeichnete die Akademikerquote in Salzburg. 1951 lag der Anteil der Bevölkerung ab 15 Jahren mit Hochschulabschluss bei zwei Prozent. 72 Jahre später, also 2023, betrug der Wert 15,7 Prozent. Frauen haben Männer bei der universitären Ausbildung dabei längst überholt. Laut Landesstatistik gab es 2023 beispielsweise rund 42.200 Akademikerinnen und rund 34.600 Akademiker.
Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_251205_90 (msc/hei)
Quelle: Land Salzburg