vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 15, 2025
Salzburg
Erweiterung für Fachkräfte im Bereich MINT, IKT und Digitalisierung / Asylwerber von Förderung ausgeschlossen
(HP) Der Bildungsscheck des Landes ist eines der Hauptinstrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik im Bundesland - egal ob für Lehrlinge, Wiedereinsteiger oder Berufstätige. Für das Jahr 2026 wird die Förderung neu ausgerichtet – mit stärkerem Fokus auf MINT, Digitalisierung und Pflege sowie ausdrücklicher Betonung von Integrationspflichten.
Der Salzburger Bildungsscheck wurde 2004 eingeführt und zielt seit über 20 Jahren darauf ab, die Qualifizierung der Arbeitnehmer im Bundesland zu verbessern. Weiterbildungs- beziehungsweise Kurskosten werden zu diesem Zweck im Ausmaß von 1.100 bis maximal 2.200 Euro gefördert. Im Landesbudget sind für die Jahre 2025 und 2026 je 2,25 Millionen Euro vorgesehen. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten setzen wir bewusst auf ein stabiles Budget für den Bildungsscheck, ist er doch nachweislich eine der wichtigsten Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik im Land, wie uns auch externe Evaluierungen durch Experten bestätigen“, erläutert Landeshauptmann-Stellvertreterin und Arbeitsmarktreferentin Marlene Svazek.
Svazek: „Stärkerer Fokus auf MINT, Digitalisierung und Pflege.“
Traditionelle Schwerpunkte der Förderung im Rahmen des Bildungsschecks sind die Berufsreife sowie Meisterkurse in Fachrichtungen wie Maschinenbau, Kfz- oder Elektrotechnik. Darüber hinaus werden für 2026 neue Schwerpunktsetzungen im Lichte aktueller Entwicklungen vorgenommen: „Der Bildungsscheck als Förderinstrument funktioniert sehr gut – der stetige Wandel der Arbeitswelt erfordert, aber regelmäßige Adaptierungen“, erklärt Marlene Svazek. „Für das kommende Jahr legen wir daher im Sinne der Fachkräftestrategie 2030 einen Schwerpunkt auf den Bereich MINT, IKT und Digitalisierung. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer Kursdauer von mindestens 200 Stunden können bis zu 2.200 Euro erhalten. So fördern wir die Qualifizierung dringend benötigter Fachkräfte für den heimischen Wirtschaftsstandort“, so Svazek weiter.
Öffnung der Förderung für akademische Pflegekräfte
Akademikerinnen und Akademiker sind im Rahmen des Bildungsschecks nur in Ausnahmefällen förderbar. Ab 2026 wird jedoch Pflegekräften mit akademischem Abschluss eine Förderung von Weiterbildungen im Hauptberuf ermöglicht: „Die Pflege wurde in der jüngeren Vergangenheit verstärkt akademisiert. Mit dieser Maßnahme wollen wir verhindern, dass es zu einer Ungleichbehandlung von Personen mit und ohne akademischem Abschluss in diesem so wichtigen Bereich kommt“, so Marlene Svazek und ergänzt: „Gemeinsam mit der durch Salzburg beim Bund erwirkten Beibehaltung der Zuverdienstmöglichkeiten neben dem Pflegestipendium setzen wir also auch hier einen starken Akzent.“
Ausschluss von Asylwerbern und Betonung von Integrationspflichten
Im Zuge der Anpassung für das Jahr 2026 wurde auch die Zielgruppenschärfe des Bildungsschecks erhöht: „Wir stellen unmissverständlich klar, dass der Bildungsscheck für die Salzburger Arbeitnehmer gedacht ist. Asylwerber haben keinen Zugang zum Arbeitsmarkt und werden daher von der Förderung ausdrücklich ausgeschlossen – so wie es für diese Gruppe in Salzburg allgemein keine Sonderleistungen mehr gibt“, stellt Marlene Svazek klar.
Fokus auf Sprachförderung
Auch im Hinblick auf Sprachförderung wird die Richtlinie abgeändert: „In diesem Bereich fördern wir mit dem Bildungsscheck nur mehr, wenn die jeweilige Person nicht ohnehin einen Deutschkurs über den Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) absolvieren muss. Die Verpflichtungen laut Integrationsgesetz werden in Salzburg bei sonstiger Sanktionierung streng eingefordert und Doppelförderungen ausgeschlossen“, sagt Marlene Svazek.
Beruflicher Nutzen im Mittelpunkt
Inhaltlich von der Förderung ausgeschlossen bleiben auch Kurse, die lediglich der Weltanschauung oder Persönlichkeitsentwicklung dienen, beispielsweise Selbsterfahrungskurse, Achtsamkeitstrainings, Gender- und Diversity-Kurse und dergleichen. „Im Fokus stehen der konkrete berufliche und wirtschaftliche Nutzen für Arbeitnehmer und die regionale Wirtschaft – Zeitgeist-Nischenfächer fallen damit heraus“, so Marlene Svazek.
Schneller Online-Antrag möglich
Wer den Bildungsscheck in Anspruch nehmen kann, ist in den Richtlinien auf der Homepage des Landes zu finden. Der Antrag dazu kann rasch und unkompliziert direkt online gestellt werden.
Quelle: Land Salzburg