Österreich: Studie Kassenarzt-Wartezeiten - Jeder zweite Facharzttermin erst nach mehr als 1 Monat

vonOTS
SEPTEMBER 17, 2025

Foto: AVERS Versicherungsmakler GmbH

Analyse von 1.591 Terminrückmeldungen österreichweit zeigt: Besonders betroffen sind Innere Medizin (63 Tage), Psychiatrie (61 Tage) und Augenheilkunde (52 Tage).

Die neue österreichweite Kassenarzt-Wartezeiten-Studie von krankenversichern.at offenbart ein klares Bild: 57% der untersuchten Fachrichtungen haben eine Wartezeit von über einem Monat. Grundlage sind 1.591 Terminrückmeldungen bei Kassenärzt:innen zwischen Ende Juni und September 2025 (urlaubsbedingte Ordinationsschließungen wurden in den Wartezeitendaten nicht berücksichtigt). Besonders betroffen ist die Innere Medizin, wo Patient:innen im Schnitt bis zu 63 Tage auf einen Termin warten müssen. Die Ergebnisse zeigen: Lange Wartezeiten sind kein Einzelfall mehr, sondern ein strukturelles Problem im Gesundheitssystem.

Facharzttermin oft erst nach Wochen – in manchen Fällen sogar nach zwei Monaten

Die Analyse zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Fachrichtungen: Während Hausärzt:innen in der Regel sofort oder binnen eines Tages erreichbar sind, müssen:

Das breite Spektrum – von einem Tag beim Hausarzt bis zu zwei Monaten in bestimmten Fachrichtungen – macht deutlich, wie ungleich die Versorgungslage in Österreich verteilt ist.

Sebastian Arthofer, COO von krankenversichern.at, fasst zusammen: „Lange Wartezeiten sind längst kein Einzelfall mehr. Sie sind längst ein strukturelles Problem, das Patient:innen zur Suche nach Alternativen zwingt. Kein Wunder, dass 8 von 10 Personen bei krankenversichern.at angeben, dass genau diese Wartezeiten der Hauptgrund für den Abschluss einer Wahlarztversicherung sind.“

Warum Kassenpatient:innen immer länger warten müssen

Die Ursachen für die langen Wartezeiten sind strukturell – und sie haben sich in den letzten Jahren zugespitzt:

Fazit: Die Ergebnisse machen deutlich, dass lange Wartezeiten längst kein Randthema mehr sind. Sie betreffen nicht nur Patient:innen, sondern auch das Vertrauen in das Gesundheitssystem insgesamt. „Wenn Zeit zur größten Hürde für medizinische Versorgung wird, ist das ein Warnsignal für uns alle“, sagt Sebastian Arthofer, COO von krankenversichern.at.


Methodik der Studie

Die Wartezeiten-Analyse basiert auf 1.591 abgeschlossene Mystery-Calls mit konkreten Terminrückmeldungen bei Kassenärzt:innen in ganz Österreich. Erhoben wurde der Zeitraum 30. Juni bis 12. September 2025; urlaubsbedingte Ordinationsschließungen wurden in den Wartezeiten und Daten nicht berücksichtigt. Analysiert wurden 14 Fachrichtungen, die Fälle nach Bevölkerungsanteil der Bundesländer verteilt. Für die Auswertung wurde der Median verwendet, um Ausreißer auszugleichen (95 %-Konfidenzintervall: ±3,1 Tage).

Weiterführende Daten:

Quelle: OTS

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