Wien: Neuankauf - „Section N“ kommt ins Wien Museum

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 30, 2021

Wien

Wien Museum hat gesamtes Archiv der „Section N“, Wiens legendärem ersten Concept Store von Katarina und Peter Noever, übernommen

Seine Verschränkung von zeitgenössischer Architektur und innovativem Geschäftskonzept mit jährlichen Ausstellungen war einzigartig in Wien. Der heurige Ankauf „Section N“ umfasst 8000 Fotografien von Ausstellungen bis Porträts, Plakate, Bücher, Kataloge und nicht zuletzt Designobjekte aus dem einstige Sortiment. Das Archiv spiegelt eine Wiener Kultur der 1970er und 1980er Jahre, in der Tradition, internationale Avantgarde und zeitgenössische Gestaltung aufeinandertrafen und gliedert sich in seiner Vielfalt in das reiche Sammlungsspektrum des Wien Museums. Der Concept-Store "Section N" wurde vor 50 Jahren, am 1. Dezember 1971, eröffnete.

Mit dem Ankauf des Firmenarchivs der „Section N“ erinnert das Museum an Wiens wohl ersten Concept Store, der weit mehr als nur ein Design-Laden war. Am 1. Dezember 1971 eröffneten Katarina und Peter Noever die „Section N. Warenhandlung für Umweltgestaltung“ im Alt-Wiener Gebäude der Innenstadt Schulergasse 16. Hans Hollein hatte die Räumlichkeiten einer ehemaligen Bäckerei durch eine moderne Erschließung in ein Aufsehen erregendes Lokal verwandelt und eine kleine Passage zum Window-Shopping geschaffen. Die kongeniale Verschränkung von zeitgenössischer Architektur und innovativem Geschäftskonzept sowie jährlichen Ausstellungen war einzigartig in Wien. Einrichtungsgeschäft und Design-Zentrum zugleich fand sich dort ein aufgeschlossenes, neugieriges Publikum ein; es wurde zur Anlaufstelle für innovative Talente, die das spartenübergreifende Netzwerk Noevers schätzten.

Das Warenangebot wurde auf Grundlage einer bestimmten Haltung und einer besonderen architektonischen Qualität ausgesucht. Es umfasste vielfältiges, das in seinem überraschenden Nebeneinander anregend war. Ohne sich auf eine bestimmte Produktgruppe zu beschränken wurde Internationales und Österreichisches geboten: Möbel, Leuchten, Bilder, Architekturliteratur aber auch Bekleidung, Alltagsgegenstände und Geschenkartikel. Das Sortiment reichte von Marcel Breuers „Wassily“ bis zum irischen Tweedhut aus Connemara, von LeCorbusiers und Charlotte Perriands Möbel bis zu Alpacatücher von Lemmermayer in Wien.

Ausstellungen widmeten sich anregenden Themen: Die international rezipierte Schau „Originale und Plagiate“ 1974 wies auf die Schwächen missverstandener Nachahmung genialer Gestaltungen hin. 1984 präsentierte Achille Castiglioni in „Primavisione – Anonymes Design“ seine Sammlung zeitlos gültiger Gegenstände, die ihn inspirierten. Katarina Noever nahm sich auch der Wiederbelebung traditioneller Gestaltungen an und spürte in Vergessenheit geratenes auf. So ließ sie den Holzleitersessel „Ottakringer“ herstellen und beauftragte Wiener Firmen und Handwerksbetriebe ihre eigenen Entwürfe umzusetzen.

Das Wien Museum hat das gesamte Archiv der „Section N“ (1971- 1987) mit rund 8000 Fotografien von Ausstellungen, Präsentationen, Warensortiment und Porträts übernommen. Es umfasst weiters Plakate, Bücher, Produktkataloge und nicht zuletzt Gegenstände wie Lampen, Wiener Lederwaren, Geschenkartikel und Spielzeug, die das einstige Sortiment der „Section N“ abstecken. Der Ankauf spiegelt eine Wiener Kultur der 1970er und 1980er Jahre, in der Tradition, internationale Avantgarde und zeitgenössische Entwürfe aufeinandertrafen und gliedert sich in seiner Vielfalt in das reiche Sammlungsspektrum des Wien Museums.

Zum 50. Jahrestag: Kuratorin Eva-Maria Orosz über „Section N“ im Magazin des Wien Museums

Quelle: Stadt Wien

Mehr Nachrichten aus

Wien