Steiermark: Menschenrechtspreis des Landes Steiermark 2022 überreicht

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 17, 2023

Foto: Land Steiermark/Binder

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Initiative „Steiermark hilft“, Dorothea Blancke und der Verein „RosaLila PantherInnen“ wurden ausgezeichnet

Graz (17. März 2023).- Heute Mittag (17.03.) überreichte Landeshauptmann Christopher Drexler im Weißen Saal der Grazer Burg den 2001 ins Leben gerufenen Menschenrechtspreis des Landes Steiermark. Aus insgesamt 23 Vorschlägen hat sich die Jury für die Initiative „Steiermark hilft", den Verein „RosaLila PantherInnen" und die Flüchtlingshelferin Dorothea Blancke entschieden.

Im Beisein von Familienmitgliedern, Freundinnen und Freunden, Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern sowie zahlreichen Ehrengästen, darunter die ehemaligen Landtagspräsidentinnen Bettina Vollath und Walburga Beutl, Klubobmann Niko Swatek, LAbg. Klaus Zenz, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, die Stadträte Manfred Eber und Robert Krotzer, Gemeinderat Peter Piffl-Percevic, Landesamtsdirektorin und Vorsitzende der Jury Brigitte Scherz-Schaar, Superintendentialkurator Michael Axmann, Rektor Peter Riedler, Präsident der Ärztekammer Michael Sacherer, brachte LH Christopher Drexler in den Laudationes seinen Dank zum Ausdruck - und überreichte den Menschenrechtspreis des Landes Steiermark 2022. „Die Menschenrechte gehören zu den elementaren und wichtigsten Errungenschaften des universellen Zusammenlebens. Eine globale Gesellschaft, in der möglichst alle Menschen ihre bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte verwirklichen, darf nicht bloße Utopie, sondern muss das konkrete Ziel des Zusammenlebens sein. Die Menschenrechte sind das einzige universell anerkannte Wertesystem der Gegenwart und absolut unverzichtbarer Bestandteil der Demokratie. Die Menschenrechte sind zudem unteilbar. Global gesehen sind sie mit unterschiedlicher Intensität auch heute noch bedroht. Aus diesem Grund ist der Einsatz für Menschenrechte wichtiger denn je und wir dürfen auch nicht müde werden, gemeinsam für ihre Wahrung einzustehen. Beispiel für diesen aktiven Einsatz für die Menschenrechte sind die heute Ausgezeichneten", so Landeshauptmann Christopher Drexler. In seinem Festvortrag unter dem Titel „Menschenrechte und Menschenpflichten sind untrennbar verbunden" unterstrich Franz Küberl, der ehemalige Präsident der Caritas Österreich, die universelle Bedeutung der Menschenrechte für die Gesellschaft.

Details zu den Preisträgerinnen und Preisträgern:

Initiative „Steiermark hilft? „Steiermark hilft" ist eine Initiative aus der Zivilgesellschaft zur Unterstützung von Schutzsuchenden aus der Ukraine in der Steiermark. Das Netzwerk aus Ehrenamtlichen und verschiedenen gesellschaftlichen Initiativen und Vereinen, das im Frühjahr 2022 von Isabel Anger, Nicola Baloch, Marion Bock, Ulrike Krawagna, Claudia Gigler, Cornelia Schweiner, Anna Seidl und Konstanze Walter ins Leben gerufen wurde, leistet schnell, unbürokratisch und unkompliziert Hilfe. Als private Initiative koordiniert „Steiermark hilft" Quartiergeberinnen und Quartiergeber beziehungsweise ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter sowie NGOs, die Vertriebenen aus der Ukraine bei der Suche nach Unterkünften helfen oder die gezielt (Sach)spenden organisieren und Sachleistungen erbringen. „Steiermark hilft" hat unter anderem für mehr als 300 schutzsuchende Menschen eine private Unterkunft vermittelt, Online-Deutschkurse durchgeführt sowie mehr als 100 Ferienwochen für ukrainische Kinder organisiert und finanziert.

Dorothea Blancke Dorothea Blancke wurde der Öffentlichkeit in den letzten Jahren durch ihr engagiertes Eintreten für eine humanitäre Behandlung von Flüchtlingen in Österreich und auf Lesbos bekannt, wo sie Unterstützungsprogramme für Flüchtlinge leitet. Mit Hilfe des nach ihr benannten Vereines „Flüchtlingshilfe Doro Blancke" wurden und werden wichtige Hilfsmaßnahmen gesetzt. Doro Blancke stammt ursprünglich aus Oberösterreich, lebt aber seit 16 Jahren in der Steiermark, wo sie sich in der Flüchtlingsbetreuung engagiert. Couragiert weist sie immer wieder auf Defizite in der Behandlung der hier ankommenden Flüchtlinge hin und kümmert sich auch persönlich um junge Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern, die hier mit Schwierigkeiten aller Art zu kämpfen haben. So war sie 2014 bis 2016 vor allem in der Betreuung und Begleitung von Flüchtlingen in der Südsteiermark tätig, wo sie von der Lebensmittel- und Kleiderverteilung über Sprachkurse bis hin zur Rechtsberatung die dort in großer Zahl ankommenden Schutzsuchenden unterstützte. Seit 2016 lebt sie in Graz und hat mit der FH JOANNEUM Sprachkurse organisiert, mit der Pfarre St. Andrä Kochkurse und Beschäftigungsprojekte durchgeführt und Schulplätze und Lehrstellen für junge Menschen aus Afghanistan und Syrien, von denen sie einige auch in ihrer Wohnung aufnahm, erfolgreich vermittelt. Mit der Unterstützung eines breiten Netzwerkes hilfsbereiter Menschen konnten viele Probleme der jungen Geflüchteten gelöst werden. Für ihre selbstlose Tätigkeit erhielt sie bereits mehrere Anerkennungen, wie den Ute-Bock-Preis, der ihr 2020 von SOS Mitmensch/Österreich verliehen wurde, die Auszeichnung „Prix Courage" (verliehen 2021 von der Initiative Courage – Mut zur Menschlichkeit) und 2022 den Elfriede-Grünberg-Preis der Initiative gegen Rassismus und Faschismus aus Wels in Oberösterreich.

Verein „RosaLila PantherInnen? Die RosaLila PantherInnen sind eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation mit ehrenamtlich tätigen Aktivistinnen und Aktivisten. Seit dem Jahr 1991 sind sie Interessensvertretung, Ansprechpartner und Sprachrohr für die LGBTIQ-Community in der Steiermark und setzen sich für Gleichstellung und Antidiskriminierung aller Lebensformen auf individueller, politischer und gesellschaftlicher Ebene ein. Stellvertretend für alle engagierten Mitglieder übernahm Vereinsvorsitzender Joe Niedermayer den Preis.

Der Menschenrechtspreis des Landes SteiermarkDie Steiermärkische Landesregierung hat am 29. Mai 2000 einstimmig die Stiftung eines Menschenrechtspreises des Landes Steiermark beschlossen. Dieser Preis soll zur Ermutigung von Aktivitäten zur Durchsetzung, Entwicklung und Förderung der Menschenrechte und zur Würdigung von Leistungen auf diesem Gebiet vergeben werden. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen.

Für das Jahr 2022 wurden insgesamt 23 Vorschläge eingereicht. Bislang haben 34 Steirerinnen und Steirer beziehungsweise Institutionen den Preis erhalten: Unter anderem der Geschäftsführer des Vereins Bicycle Gerd Kronheim, die Marienambulanz in Graz und Kurt Senekovic, der sich mit seinem Verein Achterbahn seit vielen Jahren für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen einsetzt. Auch der Hospizverein Steiermark sowie die Straßenzeitung Megaphon sind Träger des Menschenrechtspreises.

Quelle: Land Steiermark

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