Burgenland: LH Doskozil eröffnete Ausstellung „Bomben gegen Minderheiten 1993 – 1996“ im OHO

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 08, 2025

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

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LH Doskozil: „30 Jahre nach dem Attentat von Oberwart ist es immer noch wichtig, die Ereignisse von damals weiter aufzuarbeiten und sich kritisch damit auseinanderzusetzen - sowohl in Kultur als auch Politik“

Am 4. Februar 1995 wurden die Angehörigen der Volksgruppe der Roma Josef Simon, Karl Horvath, Peter Sarközi und Erwin Horvath durch eine Sprengfalle in Oberwart getötet. Um der Opfer des Anschlags zu gedenken, Hintergründe zu beleuchten und die damaligen Ereignisse aufzuarbeiten, zeigt das Offene Haus Oberwart (OHO) die Ausstellung „Bomben gegen Minderheiten – Rechter Terror 1993 – 1996“, die gestern, Freitagabend, von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil im Beisein von Bundesministerin Leonore Gewessler und zahlreichen weiteren Interessierten eröffnet wurde. Gegen Hass und Hetze müsse ein starkes Bewusstsein geschaffen werden, als wesentliche Voraussetzung, um rassistischer Diskriminierung entgegenzuwirken, wie Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betonte: „Es ist auch 30 Jahre nach dem Bombenattentat immer noch wichtig, die Ereignisse von damals aufzuarbeiten und sich kritisch damit auseinanderzusetzen, sowohl in der Kultur als auch in der Politik.“ Die Ausstellung im OHO sei daher von großer Bedeutung, auch das Land Burgenland werde seiner Verantwortung weiterhin gerecht werden: „Das Burgenland stellt das Miteinander an oberste Stelle. Unsere Volksgruppen sind Teil unserer Identität. Es gilt, sie zu schützen und zu fördern.“

Die Ausstellung „,Man will uns ans Leben‘ – Bomben gegen Minderheiten 1993 – 1996“ wurde von der Initiative Minderheiten in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart, dem Volkskundemuseum Wien und dem kärnten.museum sowie der Roma Volkshochschule Burgenland zusammengestellt. Sie erinnert an den Schrecken des rechtsextremen Terrors und die Angst, die Österreichs Minderheiten vier Jahre lang begleitete - von den ersten der insgesamt 25 Anschläge 1993 bis zum Ende der Brief- und Rohrbombenserie 1996 und der Verhaftung des Bombenlegers Franz Fuchs. Sie gedenkt der Opfer, lässt Betroffene zu Wort kommen und beleuchtet die Rolle des politisch-gesellschaftlichen Klimas der 1990er-Jahre für die Gewalttaten mit Fotos und Filmbeiträgen. Videointerviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie Expertinnen und Experten kommentieren Facetten der Geschehnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln. „Das Attentat von 1995 hat die Volksgruppe der Roma nicht gebrochen, sondern sie für uns als Teil von uns endlich sichtbar gemacht“, so der Landeshauptmann. Gleichzeitig mit der Ausstellung „,Man will uns ans Leben‘ – Bomben gegen Minderheiten 1993 – 1996“ präsentiert das OHO auch die Ausstellung „Letters of Fear“ sowie den Zyklus „Oberwart im Feber 1995“ des Künstlers Wolfgang Horwath, die sich mit dem Roma-Attentat beschäftigen. Alle Ausstellungen sind von 11. Februar bis zum 23. März im OHO zu sehen.

Neues Kapitel in der Volksgruppenpolitik

In den vergangenen 30 Jahren konnten im Bereich der Chancengleichheit für Roma viele Forderungen wie Förderung von Kultur und Sprache sowie Erinnerungs- und Gedenkarbeit umgesetzt werden. Laut Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bedürfe es dennoch weiterer Anstrengungen, um gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle Romnija und Roma sicherzustellen. Diskriminierung, Vorurteile und soziale Ausgrenzung seien immer noch Realitäten, mit denen viele Roma täglich konfrontiert sind. LH Doskozil: „Das Land Burgenland stellt sich seiner Verantwortung und auch im neuen Regierungsprogramm, dem ,Zukunftsplan 2030‘, haben wir den Zusammenhalt an oberste Stelle gestellt. Wir bekennen uns zum respektvollen Umgang mit unserem reichhaltigen kulturellen Erbe und fördern die Volksgruppenvereine im Burgenland und Projekte zur Pflege von Volksgruppenkultur und Brauchtum. Einen wichtigen Beitrag dazu wird das 'Haus der Volksgruppen Burgenland' in Oberwart leisten, das sich derzeit in Umsetzung befindet. Diese Einrichtung stellt für das Burgenland und seine Volksgruppen ein Jahrhundertprojekt dar, mit dem ein neues Kapitel in der Volksgruppenpolitik aufgeschlagen wird. Es wird ein einzigartiger Ort der kulturellen Vielfalt und Begegnung sein.“

Quelle: Land Burgenland

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