Tirol: Internetbetrug "Geldrettung vor IS"

vonRedaktion Salzburg
JULI 06, 2022

Polizeiauto - Symbolbild
© johnnypicture, fotolia.com

Eine bisher unbekannte Täterschaft nahm am 18.06.2022 erstmals mit einer 61-jährige Österreicherin auf einem Messangerdienst Kontakt auf und teilte der Frau per Chats mit, dass er aus Sao Paulo komme und als Arzt im Jemen arbeite. In weiterer Folge schrieb der Mann, dass die Terrormiliz "IS" einen Anschlag auf das Arztlager verübt hätte und dadurch viele Ärzte ihr bar ausbezahltes Geld verloren hätten. Er habe jedoch sein ausbezahltes Geld in der Höhe eines mittleren 6-stelligen Eurobetrages in einem Tresor vorerst in Sicherheit bringen können. Um es langfristig sichern zu können, ersuchte er die Frau, dieses an ihrem Wohnort aufbewahren zu dürfen. Die Frau stimmte dem zu und übermittelte ihre Wohnanschrift in einem Chat. Einige Tage danach erhielt die Frau eine Mail von einer Speditionsfirma, dass die Sendung vom deutschen Zoll beschlagnahmt worden sei und für die Freigabe des Pakets eine "Zollgebühr" in der Höhe eines mittleren 4-stelligen Eurobetrages erforderlich sei. In weiterer Folge wurde die Frau aufgefordert, diese "Zollgebühr" auf ein angegebenes deutsches Bankkonto zu überweisen. Nachdem die Frau das Geld überwiesen hatte, wurde sie in Kenntnis gesetzt, dass der deutsche Zoll zusätzlich einen "Herkunftsnachweis der finanziellen Mittel", ein "Geldwäscherzertifikat" und ein "Antidrogenterrorismuszertifikat" benötige, damit das Paket endgültig versendet/zugestellt werden kann. Für diese drei "Zertifikate" wäre eine weitere Überweisung in der Höhe eines niedrigen 5-stelligen Eurobetrages an einen Rechtsanwalt erforderlich. Als die Frau dafür einen Kredit aufnehmen wollte, wurde ihr dies durch das Geldinstitut verweigert, wodurch die Überweisung verhindert wurde.
Durch den Internetbetrug entstand der Frau ein Schaden in der Höhe eines mittleren 4-stelligen Eurobetrages.


Quelle: LPD Tirol

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