Innsbruck: Innsbruck stärkt Maßnahmen gegen Obdach- und Wohnungslosigkeit

vonRedaktion Salzburg
JULI 18, 2025

Foto: IKM/M. Freinhofer

Beteiligungsprozess bringt strategische Leitlinien und erste Umsetzungsschritte

Die Stadt Innsbruck geht mit großen Schritten in Richtung eines neuen Umgangs mit Obdach- und Wohnungslosigkeit. Mit dem fünften Workshop am 4. Juli 2025 wurde der Beteiligungsprozess zum „Aktionsplan zur Umsetzung der in der Erklärung von Lissabon zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit festgehaltenen Ziele“ erfolgreich fortgeführt. Im Zentrum stehen die Bereitstellung von bedarfsgerechten und qualitätsvollen Obdachloseneinrichtungen, Prävention von Wohnungslosigkeit, der rasche Zugang zu Wohnraum und der Schutz der Menschenwürde – zentrale Anliegen, zu denen sich die Tiroler Landeshauptstadt im Zukunftsvertrag 2024-2030 klar bekennt.

Ein Prozess mit Struktur und Ziel
Seit der Auftaktveranstaltung im Februar 2025 wurden fünf aufeinander aufbauende Workshops durchgeführt – jeder mit klar definiertem Fokus: Der erste Workshop im März widmete sich der Erhebung der Ausgangslage. Themen waren die allgemeine Reflexion zur Obdachlosigkeit in Innsbruck, die Qualität bestehender Einrichtungen sowie die Bedarfe von KlientInnen und Betreuungspersonal. Auch die Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern wurde reflektiert. In den zweiten und dritten Workshops im April und Mai wurde gemeinsam ein wünschenswerter SOLL-Zustand erarbeitet. Aufbauend auf der Erklärung von Lissabon und der „Homeless Bill of Rights“ als Leitbild, wurden zentrale Prinzipien festgelegt – darunter ein menschenwürdiges, flexibles Unterbringungssystem, das kontinuierliche Betreuung bietet – sowohl sozialarbeiterische als auch medizinische – und klare Übergänge in dauerhaftes Wohnen schafft. Eine zentrale Koordinationsstelle sowie verbindliche Qualitätsstandards werden als unerlässlich angesehen.

Die Workshops vier und fünf (Juni und Juli) standen schließlich unter dem Leitsatz: „Wie kommen wir dorthin?“. Ziel war es, konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die den Übergang vom Ist- zum Soll-Zustand ermöglichen. Erstmals wurde der Beteiligungsprozess in fünf inhaltliche Themenbereiche – sogenannte Cluster – gegliedert, die anschließend systematisch bearbeitet wurden.

„Innsbruck steht für eine Stadt der Menschenwürde“, betont der für Soziales zuständige Vizebürgermeister Georg Willi und führt weiter aus: „Dieser Beteiligungsprozess zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Menschen aus Praxis, Verwaltung, Wissenschaft und Politik gemeinsam an einem Ziel arbeiten. In kurzer Zeit ist es gelungen, zentrale Herausforderungen klar zu benennen und erste Lösungen zu entwickeln. Unser Anspruch ist es, obdach- und wohnungslosen Menschen frühzeitig Unterstützung zu bieten – mit konkreten Angeboten, die wirken und ankommen.“

Quelle: Stadt Innsbruck

Mehr Nachrichten aus

Innsbruck