Innsbruck: Inklusion für alle Sinne

vonRedaktion International
AUGUST 29, 2025

Foto: M. Darmann

Ziel der Inklusion ist es, Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen zu ermöglichen, unabhängig und selbstständig leben zu können. Mehrere Einrichtungen stehen in Innsbruck als Anlaufstellen zur Verfügung.

Der Feueralarm im Hotel, der nur akustisch funktioniert – der Hörbeeinträchtigte bleibt auf der Strecke. Die Umleitung bei der Baustelle, die in einer für Rollstühle, Rollatoren (oder auch Kinderwägen) unüberwindbaren Rampe mündet. Eine kurzfristige Bahnsteig-Änderung am Bahnhof kommt als Durchsage: Wer nichts hört, gelangt nicht an die Information. Der moderne Touchscreen im Museum ohne separates, tastbares Eingabefeld – all das erschwert den Alltag behinderter Menschen.

Dabei könnte es so einfach sein: Viele Hürden lassen sich mit einfachen technischen oder baulichen Möglichkeiten überwinden und ermöglichen die Teilhabe aller Menschen. Zusatztexte, Hinweise und Anleitungen in Einfacher oder Leichter Sprache helfen beispielsweise auch Menschen, die generell mit sinnerfassendem Lesen Probleme haben – davon sind in Tirol rund 270.000 Menschen betroffen.

Gleiche Rechte

Menschen mit Behinderungen möchten als Teil der Gesellschaft gleichwertig behandelt werden und selbstverständlich dazugehören. Sie haben dieselben Rechte wie jede Bürgerin und jeder Bürger und streben danach, ihr Leben weitgehend selbstständig zu führen – sei es beim Wohnen, in der Freizeitgestaltung, im Verkehr, in der Arbeit oder in der Schule. Aufgrund ihrer Eingeschränktheit in bestimmten Bereichen sind sie jedoch auf Unterstützung angewiesen. „Das Spektrum, das es zu berücksichtigen gilt, ist sehr groß, denn jeder Mensch mit Behinderungen ist anders“, erklärt Mag. Wolfgang Grünzweig, einer der städtischen Behindertenbeauftragten.

Barrierefreiheit wurde lange nur als Erleichterung für in ihrer Mobilität beeinträchtigte Personen verstanden. Aber auch Blinde, die keine Lichtsignale sehen, oder Gehörlose, die keine akustischen Signale wie Türglocken oder Feuermelder wahrnehmen können, sind auf Unterstützung angewiesen. „Mitunter sind einfache technische Lösungen möglich, die man insbesondere bei Neubauten mit bedenken sollte“, hält Wolfgang Grünzweig fest.

Neue Anlaufstelle

Um auf diese geänderten Rahmenbedingungen eingehen zu können und den betroffenen Menschen einen professionellen Anlaufpunkt zu bieten, steht im Stadtmagistrat ab 1. September eine eigene Koordinationsstelle für Barrierefreiheit, Inklusion und Teilhabe zur Verfügung. Die ressortzuständige Vizebürgermeisterin Mag.a Elisabeth Mayr erklärt: „Diese Stelle bedeutet eine Stärkung des wichtigen Themas Inklusion und ist eine wertvolle Ergänzung zum Behindertenbeirat (BBR), der seit 2002 den Gemeinderat und den Stadtsenat als unabhängiges, weisungsfreies Beratungsorgan ehrenamtlich unterstützt und sich als Interessenvertretung aktiv für Barrierefreiheit, Inklusion und Teilhabe aller Menschen in Innsbruck einsetzt.“

Quelle: Stadt Innsbruck

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