vonRedaktion Salzburg
APRIL 06, 2023
Landesrat Dr. Leonhard Schneemann: "Wir arbeiten daran, Hindernisse zu erkennen und abzubauen. Die Politik steht in der Verantwortung, Barrieren abzubauen. Daher verbessern wir auch laufend die Rahmenbedingungen"
Mehr als 21.000 Burgenländerinnen und Burgenländer leben mit einer Behinderung und damit mehr als 21.000 Menschen die Hilfe, Beratung oder direkte Ansprechpartner benötigen. Das Land Burgenland investiert viel Zeit und Geld in die Verbesserung der Rahmenbedingungen. Dabei ist das Level schon hoch, das beweisen die Zahlen. Fast 70 Millionen Euro lässt sich das Land die Behindertenhilfe im Jahr kosten. Erst Anfang 2022 setzte man mit der Implementierung der Servicestelle für Menschen mit Behinderungen einen weiteren Meilenstein. „Wir arbeiten daran, Hindernisse zu erkennen und abzubauen. Die Politik steht in der Verantwortung Barrieren abzubauen. Die Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen. Es braucht Strukturen, die es jedem Menschen - auch denen mit Behinderung - ermöglichen, von Anfang an, ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein. Menschen mit Behinderung können und müssen von Beginn an am sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leben teilhaben. Unser Ziel: Eine Gesellschaft, in der sich alle ganz selbstverständlich begegnen. Ganz wichtig dafür ist uns der ständige Dialog mit allen Beteiligten und Verbänden. Sie werden daher von uns finanziell unterstützt. Prinzipiell stellen wir die Behindertenhilfe auf breite Beine und unterstützen auf mehreren Ebenen“, betont Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann.
Derzeit ist das Land mit dem Angebot von Heilbehandlung über die orthopädische Versorgung und andere Hilfsmittel bis hin zu Unterstützungen bei Erziehung und Schulbildung, bei der beruflichen Eingliederung oder beim Lebensunterhalt, breit aufgestellt. Dasselbe gilt auch bei der Unterbringung in Behinderteneinrichtungen, bei der Förderung und Betreuung durch Beschäftigung, der Integrationsbegleitung, der sozialen Rehabilitation für begünstigte Behinderte sowie der persönlichen Assistenz. „Natürlich werden und müssen wir das Angebot auf die aktuellen Bedürfnisse anpassen. Eine Aufwertung des Angebots ist uns mit der Etablierung der Servicestelle für Menschen mit Behinderung bereits gelungen. Und mit dem neuen Chancengleichheitsgesetz sind auch weitere Leistungen verknüpft und geplant“, kündigt der Soziallandesrat an. Für die Weiterentwicklung des Angebots in der Behindertenhilfe greift das Land tief in die Taschen. So wurde auch das Budget für 2023 aufgestockt. Fast 70 Millionen Euro sind im Voranschlag für die Behindertenhilfe budgetiert.
Gerade in der Etablierung der Servicestelle für Menschen mit Behinderungen sieht Schneemann den ersten Schritt zur mehr Inklusion. Schneemann „Das Service für Menschen mit Behinderung wurde mit dieser neuen Anlaufstelle deutlich aufgewertet. Sie bietet umfangreiche Leistungen für Menschen mit Behinderungen, sowie für deren Angehörige, für chronische Kranke und Interessierte. Als zentrales Bindeglied fungiert sie als Vermittler zwischen der Landesverwaltung und Menschen, die Beratung und Unterstützung suchen, und leitet sie zielgerichtet zu den fachlich relevanten Stellen. Dieses Service wird gut angenommen. Im Jahr 2022 zählte die Servicestelle knapp 300 Beratungen. Im heurigen Jahr waren es schon 127 – also Tendenz steigend. Denn wir werden regionaler, noch niederschwelliger. Wir rücken nun mit der Beratung noch näher zu den Betroffenen.“
Regionaler, niederschwelliger: Beratungstage in allen Bezirken
Die Servicestelle bietet umfangreiche Leistungen für Menschen mit Behinderungen, sowie für deren Angehörige, für chronische Kranke und Interessierte. Die Beratungen inkludieren alle Lebensbereiche: Kinder, Auszubildende, Berufstätige als auch Nicht-Berufstätige bis zur älteren Generation. Der Bogen der Beratungs- und Informationsvermittlung beinhaltet eine weite Bandweite, begonnen von Assistenzdiensten über Hilfsmittel bis hin zur Aufklärung von Anträgen von diversen Unterstützungsleistungen, ob finanziell oder physisch bei öffentlichen Einrichtungen, aber auch bei privaten Vereinen und Institutionen.
Die Beratung erfolgt unkompliziert, kostenlos und unverbindlich. Die Servicestelle für Menschen mit Behinderungen bietet in regelmäßigen Intervallen in den Bezirkshauptmannschaften der Bezirke Beratungstage für die Bürgerinnen und Bürger an. Dieser erstreckt sich über den gesamten Tag, von 8 bis 16 Uhr. Termine können vorab telefonisch unter 057/600/2121 vereinbart werden. Darüber hinaus können die Bürgerinnen und Bürger auch ohne Termin den Beratungstag in Anspruch nehmen, jedoch sollte dann eine Wartezeit eingeplant werden. Der nächste Beratungstermin findet am 11. April 2023 auf der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See statt. Im Mai sind Beratungstermine in Oberpullendorf und Güssing geplant. Die Beratungstage für Behinderte werden alle zwei Monate in den Bezirken abgehalten, wobei diese in den Bezirken Güssing und Jennersdorf alternierend stattfinden. Das Büro in Eisenstadt steht für "Face to Face"- und/oder "Peer-Beratungen" nach Voranmeldung jederzeit zur Verfügung.
Mit den regionalen Beratungstagen komme man dem Wunsch der Betroffenen im Burgenland nach, noch regionaler zu beraten, unterstreicht Schneemann und führt aus: "Mit der Arbeit direkt vor Ort wissen wir genau, wo der Schuh drückt und können Probleme einer Lösung zuführen. Wir im Burgenland haben bereits einiges für Menschen mit Behinderung umgesetzt aber wir werden nicht müde, weiterhin die Rahmenbedingung zu verbessern", erklärt Schneemann.
Weitere Beratungstage der Servicestelle für Menschen mit Behinderungen in den Bezirkshauptmannschaften:
Die Servicestelle ist erreichbar unter:
Servicestelle für Menschen mit Behinderungen
Mag. Rudolf Halbauer, Bakk.
7000 Eisenstadt, Marktstraße 3
Technologiezentrum, Bauteil 5 - EG
Telefon: 057/600-2121
Fax: 057/600-2171
Email: post.behindertenservicestelle(at)bgld.gv.at
Quelle: Land Burgenland