Salzburg: Der Schienenweg von Schwarzach in den Süden

vonRedaktion Salzburg
MAI 03, 2023

Foto: Land Salzburg/Sophie Huber-Lachner

Foto: Land Salzburg/Sophie Huber-Lachner

Vorgestellt: Museum Tauernbahn / Ehrenamtlicher Eisenbahnenthusiasmus im Pongau

(LK) Wenn es im Sommer auf der A10 wieder einmal so richtig voll wird, dann entscheidet sich der eine oder andere gewiefte Einheimische für die Schiene und die Autoschleuse von Böckstein nach Mallnitz. Sie liegt an der Tauernbahnstrecke, die seit Anfang des letzten Jahrhunderts den Pongau mit Kärnten verbindet. In Schwarzach ist der Eisenbahnverbindung durch die Alpen ein eigenes Museum gewidmet.


Ein ehrenamtliches Team um Vereinsobmann Michael Köstinger betreibt in einer ehemaligen Remise am Bahnhof von Schwarzach ein Museum, das der Entstehungsgeschichte der wichtigen Schienenverbindung vom Norden in den Süden gewidmet ist.

Bezwingen der Alpen

Michael Köstinger über die Tauernbahnstrecke: „Es geht um das Bezwingen der Berge, konkret der Hohen Tauern. Die Strecke verläuft sehr geradlinig, von Schwarzach über das Gasteinertal durch den Tauerntunnel das Mölltal hinunter bis nach Spittal und zum Millstättersee. Die Region ist von kurzen Sommern und langen Wintern geprägt, von Steinschlag und Wasserereignissen. Den Verkehrsweg offenzuhalten ist eine Herausforderung, das war immer so.“

Historische Verbindung

1905 wurde der erste Teilabschnitt der Tauernbahn von Schwarzach bis Bad Gastein in Betrieb genommen. Vier Jahre später, 1909, war mit dem mehr als acht Kilometer langen Tauerntunnel der Weg bis Kärnten frei. „Der Verkehrsweg verbindet regional das Gasteiner- mit dem Mölltal, bietet aber auch einen Weg von Deutschland bis nach Italien zum Hafen in Triest und von dort in das Mittelmeer und über den Suezkanal in die Welt“, betont Köstinger die Bedeutung der Tauernbahnstrecke.

Mitarbeiter sind Seele

Köstinger greift für den Betrieb des Museums auf ein Team von rund 20 bis 40 Personen als Grundstock zurück: „Die Mitarbeiter sind die Seele. Das gilt prinzipiell überall, aber hier reden wir von Ehrenamt. Sie investieren unzählige Stunden und auch mit Ehrenamt sind Pflichten verbunden, vor allem wenn es um die Öffnungszeiten des Museums geht.“

Leben für Modellbau

Hans Holleis ist Modellbauer im Museum Tauernbahn und investiert jährlich unglaubliche 2.000 Stunden seiner Freizeit für die Arbeit an der Modelleisenbahn, einem Herzstück der Ausstellung. Dort sind Schwerpunkte aus den 60er- und 70er-Jahren nachgebaut, als die Strecke noch eingleisig war. „Für viele Modelle, zum Beispiel Gebäude entlang der Strecke, gab es keine Pläne der Originale, wir mussten auf historische Fotos zurückgreifen“, so Holleis.

Fahrpläne wie früher

Hans Holleis bezeichnet die Anlage als sein „eigenes Paradies“. Der Detailreichtum ist überwältigend: Neben auch innen eingerichteten Bauernhöfen verkehren die Züge der Modelleisenbahn nach einem eigenen Fahrplan – ganz so, wie sie früher gefahren sind.

Geschulte weibliche Blicke

„Besonders wertvoll sind die Figuren. Sie stehen nicht zufällig da und haben alle einen Sinn. Sie bewegen sich sogar, wenn der Zug vorbeifährt“, informiert Holleis. Mit einem Lächeln im Gesicht berichtet er von einer interessanten Beobachtung: „Die ganz kleinen Details sind das Wichtigste und es ist eine besondere Freude, wenn Frauen ins Museum kommen: Sie sehen das, die Männer nicht, die sehen nur die Züge.“

Tipp: Das Salzburger Museumswochenende

Das Museum Tauernbahn wird am 14. Mai im Rahmen des Salzburger Museumswochenendes bei freiem Eintritt seine Türen öffnen. An diesem Muttertagswochenende ist der Zugang zu zahlreichen Museen in allen Bezirken kostenlos. Alle Informationen, teilnehmende Museen und die Tage mit freiem Eintritt im Überblick: www.museumswochenende.at

Quelle: Land Salzburg

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