Zwei Festnahmen nach Ermittlungen des Landeskriminalamtes Wien, Bandenkriminalität

vonRedaktion International
MÄRZ 05, 2023

Foto: LPD Wien

Vorfallszeit: Juli 2022 bis März 2023
Vorfallsort: Wien/Niederösterreich

Das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsbereich Bandenkriminalität (Gruppe Schellenbauer) führt gegen zwei Mitglieder einer Rockergruppierung Ermittlungen wegen des Verdachts der Nötigung, Körperverletzung, Sachbeschädigung, gefährlichen Drohung und Erpressung. Darüber hinaus steht auch der Verdacht von Pornografischer Darstellung Minderjähriger und der Verdacht des Suchtmittelhandels im Raum.
Im Sommer 2022 soll ein Mann den Kontakt zu einem der Beschuldigten gesucht haben, da er ihn für die Einholung von Informationen zu einer bestimmten Person beauftragen wollte. Der 45-Jährige stimmte dem zu. Gemeinsam mit einem 32-Jährigen forderten sie hierfür jedoch die Zahlung eines vierstelligen Betrags. Kurz darauf suchten die beiden Männer die Arbeitsstelle des "Auftraggebers" auf und forderten für die Informationsbeschaffung mehr Geld. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, sollen sie den Mann bedroht und geschlagen haben. Nach einer ersten Anzahlung sollen laut dem Opfer weitere Treffen gefolgt sein, bei dem es abermals bedroht und geschlagen worden sein soll. Einmal sollen sie ihm mit einer Softair-Pistole eine Stahlkugel gegen sein Knie geschossen haben, ein anderes Mal gaben die Beschuldigten ihm gegenüber an, dass auf ihn bereits ein Kopfgeld ausgeschrieben wurde und bei der Verweigerung von weiteren Zahlungen auch schon ein Aushub für ein Grab vorbereitet werde. Eine weitere Bedrohung wurde durch ein täuschend echt aussehendes Sturmgewehr, das der 45-Jährige gegen den Mann richtete oder gegen ihn anlegte, unterstrichen.
Im Dezember 2022 erstattete das Opfer schließlich Anzeige bei der Polizei. Das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsbereich Bandenkriminalität, übernahm den Fall und führte intensive und umfangreiche Ermittlungsarbeit innerhalb der Rockergruppierung durch. Dabei wurden sie auch von Ermittlern des Ermittlungsbereiches Suchtmittelkriminalität und Sexualdelikte unterstützt.
Über Auftrag der Staatsanwaltschaft Wien erfolgte am 02.03.2023 in Niederösterreich die Festnahme der Männer mit Unterstützung der Sondereinheit Einsatzkommando Cobra/Direktion für Spezialeinheiten und einer niederösterreichischen Diensthundeeinheit. Bei zwei im Anschluss durchgeführten Hausdurchsuchungen in Wien und Niederösterreich konnten größere Mengen Suchtmittel sowie eine große Anzahl an Waffen sichergestellt werden.
Im Zuge der Ermittlungen erhärtete sich auch der Verdacht, dass vom Handy des Opfers kinderpornografisches Bildmaterial versendet wurde. Dieses Handy wurde im Zuge der Durchsuchung ebenfalls aufgefunden und sichergestellt. Der 32-jährige Beschuldigte dürfte die Dateien versendet haben, um es ebenfalls als Druckmittel gegenüber dem Opfer einsetzen zu können.
Laut Opfer entstand ein Gesamtschaden von 16.000 €.
Die 32- und 45-jährigen österreichischen Staatsbürger äußern sich zu den Tatvorwürfen nicht. Sie befinden sich in einer Justizanstalt.

Quelle: LPD Wien

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