Innsbruck: Wasser speichern statt verlieren

vonRedaktion International
JUNI 11, 2025

Foto: M. Freinhofer

Hitzewellen und Starkregen setzen Städten zu. Die Stadt Innsbruck setzt auf das Schwammstadtprinzip: Es speichert Regenwasser, schützt Bäume und kühlt die Stadt – eine Antwort auf den Klimawandel, die wirkt.

Die Folgen des Klimawandels machen sich auch in Städten zunehmend bemerkbar: etwa durch längere Hitzeperioden und häufiger auftretende Starkregenereignisse, wie sie auch Innsbruck erlebt. Während die Hitze den Stadtbäumen zusetzt, überlastet der Regen vielerorts die Kanalisation – mit der Folge lokaler Überflutungen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzt die Stadt Innsbruck seit einigen Jahren auf ein innovatives Prinzip der Stadtgestaltung: die sogenannte „Schwammstadt“.

„Das Schwammstadtprinzip hilft uns, Regenwasser dort zurückzuhalten, wo es fällt – direkt vor Ort“, erklärt Ing. Thomas Klingler, Amtsleiter des städtischen Grünanlagenamts, und führt weiter aus: „So schützen wir nicht nur die Kanalisation vor Überlastung, sondern versorgen auch unsere Stadtbäume mit wertvollem Wasser. Das ist besonders in langen Trockenphasen entscheidend.“

Das Schwammstadtprinzip basiert auf einem einfachen, aber wirkungsvollen Konzept: Anstatt Regenwasser über versiegelte Flächen direkt in die Kanalisation abzuleiten, wird es vor Ort gespeichert, gefiltert und versickert langsam im Grundwasser. Dadurch entsteht ein unterirdischer Wasserspeicher, der die Wurzeln von Bäumen versorgt und das Mikroklima der Stadt positiv beeinflusst. Gleichzeitig wird das Überflutungsrisiko bei Starkregen reduziert – ein doppelter Gewinn für Umwelt, Stadtbild und die in Innsbruck lebenden Menschen.

Natürliche Klimaanlagen

Die rund 25.000 Bäume im gesamten Stadtgebiet leisten einen enormen Beitrag zur Lebensqualität: Sie spenden Schatten, filtern Feinstaub, produzieren Sauerstoff und kühlen durch Verdunstung ihre Umgebung. Doch sie sind zunehmend gefährdet – durch Trockenstress, verdichtete Böden und mangelnde Wasserversorgung. Das Schwammstadtprinzip bietet hier eine zukunftsweisende Lösung, wie Stadträtin Mag.a Mariella Lutz, ressortverantwortlich für Grünanlagen, betont: „Stadtbäume sind unsere natürlichen Klimaanlagen. Das Schwammstadtprinzip hilft ihnen, auch unter extremen Bedingungen zu überleben und ihre wichtige Funktion für das Stadtklima zu erfüllen. Wir setzen verstärkt auf das Schwammstadtprinzip, weil es ein wirkungsvoller Weg ist, den Herausforderungen des Klimawandels mit natürlichen Mitteln zu begegnen und die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen.“

Quelle: Stadt Innsbruck

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