Kärnten: Start für Hochwasserschutz in Rosegg

vonRedaktion International
APRIL 27, 2024

Foto: Büro LR Fellner

BM Totschnig, LR Fellner und Bgm. Richau betonen Wichtigkeit des Projekts – LR Fellner: Mit Schutzverbauungen wie dieser wollen wir den Menschen das Gefühl der Sicherheit wiedergeben, für sie selbst, ihre Kinder, Enkerln, Urenkerln und viele weitere Generationen

KLAGENFURT. Heute, Freitag, erfolgte der feierliche Spatenstich zum Hochwasserschutz-Projekt an der Drauschleife in der Marktgemeinde Rosegg, Bezirk Villach-Land. Ein „wichtiges und nachhaltiges“ Projekt zum Schutz der Rosegger Bevölkerung und deren Infrastruktur, wie Wasserwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Katastrophenschutzreferent LR Daniel Fellner und der Rosegger Bürgermeister Franz Richau betonten.

„Durch die Verbesserungen der Wasserlebensräume wird die Region deutlich aufgewertet, auch zum Wohl der Bevölkerung. Der Schutz und die Verbesserung der Lebensqualität in den Regionen sind mir ein wichtiges Anliegen“, ließ der zuständige Bundesminister Norbert Totschnig anlässlich des Spatenstichs an der Drauschleife-Rosegg verkünden.

Katastrophenschutz- und Wasserreferent Landesrat Daniel Fellner ging vor Ort ergänzend auf die nachhaltige Bedeutung des Hochwasserschutzes für die lokale Bevölkerung jetzt und in Zukunft ein. „Nicht nur die wiederkehrenden Hochwassersituationen der letzten Jahre zeigten hier vor Ort Handlungsbedarf auf. Immer wieder hatte man es mit Gefahrensituationen aufgrund hoher Wasserstände zu tun. Wie im Oktober 2018, als sich der Fluss ausbreitete“, erinnerte Fellner. Damals wurde im Bereich des Kraftwerks Rosegg ein Spitzenabfluss von 1.850m3 pro Sekunde gemessen. Zum Vergleich: Bei einem 100-jährlichen Hochwasser führt die Drau im Bereich der Ortschaft Rosegg rund 2.300m3 Wasser pro Sekunde. Diese Gefahrenmomente wolle man mit diesem Projekt „abfangen“ und den Anrainern die Gewissheit vermitteln, vor Hochwassern geschützt zu sein. „Dieses bange Gefühl, wenn es zu tagelangen Regenfällen kommt und die Wasserpegel steigen, ist unerträglich. Bei vielen Menschen, gerade wenn diese bereits einmal oder sogar mehrmals solche Ereignisse miterlebten, sitzt die Angst tief im Nacken. Mit Schutzverbauungen wie dieser wollen wir diesen Menschen das Gefühl der Sicherheit wiedergeben – für sie selbst aber auch ihre Kinder, Enkerln, Urenkerln und viele weitere Generationen“, ergänzte der Landesrat.

Franz Richau, Bürgermeister der Marktgemeinde Rosegg, sagte: „Jetzt können viele Menschen bei einem Hochwasser endlich wieder ruhig schlafen. Nach jahrelangen Diskussionen, Berechnungen und auch Schäden kommt es nun zum bestmöglichen Schutz für viele Menschen und Objekte in unserem Gemeindegebiet. Über Jahre ist es nur durch tausende Stunden unserer Feuerwehren und vieler freiwilliger Helferinnen und Helfern gelungen, Schäden an Mensch, Tier und Objekte zu verringern bzw. abzuwenden. Dank der Unterstützung durch Land und Bund ist es jetzt geglückt, den wichtigen und notwendigen Schutzbau zu finalisieren. Für die Zukunft gilt es nun, zeitgerecht die vielen Anlandungen, welche durch Unwetter (Starkregen, Gewitter) entstehen, entsprechend zu entsorgen, damit Schutz und Sicherheit auch spürbar wahrgenommen werden können und langfristig gesichert bleiben.“

Bereits vor einigen Jahren erfolgten die ersten Planungsschritte für einen lokalen Hochwasserschutz. Diese bildeten die Basis für das nunmehrige Projekt, welches Bund und Land sowohl organisatorisch als auch finanziell wesentlich unterstützen. Die Baukosten für die Errichtung des Hochwasserschutzes für den ersten Bauteil betragen - einschließlich der Planungsarbeiten – 3,2 Mio. Euro. Davon wird mit 85 Prozent, oder 2,7 Millionen Euro, der Hauptteil vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft finanziert, 15 Prozent werden von der Marktgemeinde Rosegg getragen.

Bei den geplanten Schutzbauten handelt es sich im Wesentlichen um Dämme und Stahlbetonmauern, die entlang der Drau errichtet werden, kombiniert mit ökologischen Verbesserungen mittels Flussaufweitungen. Die Ufer werden mittels Wasserbausteinen als naturnahe, begrünte Grobsteinschlichtung neugestaltet. Durch die Gewässerbettaufweitung und die ökologische Begleitplanung sowie insbesondere die Einbindung des Altarmes bei Frög, der zwischenzeitlich trockengefallen war, soll eine wesentliche Verbesserung des ökologischen Zustandes erzielt werden. Somit bringen die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen nicht nur Vorteile für den Menschen, sondern es kommt zugleich zu einer Erhöhung der Biodiversität und einer Verbesserung für die Wasserlebewesen.

Bis 2031 sollen in mehreren Projektphasen Hochwasserschutzmaßnahmen errichtet werden, um die Ortsteile Rosegg – Zentrum, St. Lambrecht, Frög, Duel und Frojach bis zu einem 100-jährlichen Hochwasserereignis zu schützen. Nach Abschluss sämtlicher Maßnahmen werden in der Marktgemeinde Rosegg insgesamt 33 Objekte geschützt sein.

Quelle: Land Kärnten

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