Städte-Trilog - Wien als europäisches Vorbild für Gesundheit und Klimaschutz

vonRedaktion International
JUNI 13, 2025

Stadt Wien/Christian Jobst

Im Rahmen des Städte-Trilogs Wien–Hamburg–Zürich am 11. und 12. Juni präsentierte Bürgermeister Michael Ludwig seinen Gästen, Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch und Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher, drei zentrale Projekte, die beispielhaft für die Strategie einer zukunftsfähigen, klimafreundlichen und gesundheitsorientierten Stadt stehen. Beim gemeinsamen Besuch der Standorte wurde deutlich, dass Wien nicht nur lebenswert, sondern auch wegweisend in Technologie, Umweltbewusstsein und medizinischer Versorgung ist.

Klinik Floridsdorf: Innovation für Gesundheit und Nachhaltigkeit

Die 2019 eröffnete Klinik Floridsdorf zählt zu den modernsten Gesundheitseinrichtungen Europas. Sie vereint Spitzenmedizin mit höchsten ökologischen Standards. Mit 681 Betten, 14 Abteilungen, vier Instituten und rund 12.000 Operationen jährlich ist sie unter anderem ein medizinisches Zentrum für Chirurgie, Herzmedizin und Lungenheilkunde. Besonders hervorzuheben ist das Herz- und Gefäßzentrum mit einem der modernsten Hybrid-OP-Säle Österreichs sowie die spezialisierte Thoraxchirurgie, die innovative, minimalinvasive Behandlungen bei Lungenkrebs ermöglicht. Im Bereich der medizinischen Ausbildung ist das klinikeigene Simulationszentrum wegweisend: Auf 1.000 Quadratmetern trainieren Fachkräfte realistische Notfallszenarien – von der Geburt bis zur Intensivmedizin – mit modernster Technik und lebensechten Simulationspuppen. Doch auch im Klimaschutz setzt die Klinik Maßstäbe: Neben Regenwassernutzung, Fernkälte und Radinfrastruktur ist vor allem die „Grätzelheizung“ ein Vorzeigeprojekt. „Die Klinik Floridsdorf zeigt, wie moderne Gesundheitsversorgung und Klimaschutz in einer zukunftsorientierten Stadt Hand in Hand gehen können“, so Bürgermeister Michael Ludwig. Über eine Wärmepumpe wird überschüssige Serverwärme eines benachbarten Rechenzentrums in Fernwärme umgewandelt. Bis zu 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik werden so klimaneutral gedeckt.

Waste2Value in Simmering: Grüner Treibstoff aus Abfall

Am Gelände der Wien Energie-Sondermüllverbrennungsanlage in Simmering entsteht mit der Waste2Value-Forschungsanlage ein international einzigartiges Projekt: Erstmals wird hier aus biogenen Abfällen wie Holzresten, Klärschlamm oder Papierrückständen mittels innovativer Verfahren Synthesegas erzeugt, aus dem anschließend COâ??-neutraler Diesel und Kerosin gewonnen wird. Die Pilotanlage arbeitet bereits mit einer Leistung von 1 Megawatt und bildet die letzte Stufe vor dem industriellen Maßstab. Die Vision: Mit einer Großanlage könnten künftig bis zu 10 Millionen Liter grüner Treibstoff pro Jahr erzeugt werden – das entspricht etwa dem aktuellen Diesel-Bedarf der Busflotte der Wiener Linien. Zusätzlich wird an der Entwicklung von grünem Wasserstoff und Methan gearbeitet. „Mit Waste2Value setzen wir ein starkes Zeichen, wie Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz in einer Stadt aktiv gestaltet werden können“, erklärte Bürgermeister Ludwig. Das Projekt vereint Wirtschaft, Wissenschaft und öffentliche Hand und ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Mobilität – ein Meilenstein in Wiens Transformation zur fossilfreien Stadt, sagte der Wiener Stadtchef.

Großwärmepumpe bei der ebswien Kläranlage: Abwasser wird zu klimaneutraler Wärme

Ein weiteres Beispiel für Wiens innovative Energienutzung ist die neue Großwärmepumpe an der ebswien Kläranlage, die seit Ende 2023 in Betrieb ist. Hier wird gereinigtem Abwasser Wärme entzogen, die früher ungenutzt in den Donaukanal floss. Mit modernsten Wärmetauschern und einer Leistung von derzeit 55 Megawatt erzeugt Wien Energie mit der Anlage klimaneutrale Fernwärme für bis zu 56.000 Haushalte. Im geplanten Vollausbau in den nächsten Jahren soll die Leistung auf 110 Megawatt verdoppelt werden – genug, um 112.000 Wiener Haushalte zu versorgen. Das Projekt spart dann jährlich bis zu 300.000 Tonnen COâ?? ein. Der benötigte Strom ist zu 100 % erneuerbar und kommt aus dem Donaukraftwerk Freudenau. „Wir zeigen mit diesem Projekt, wie sich bislang ungenutzte Energiequellen smart und effizient für den Klimaschutz einsetzen lassen“, betont Bürgermeister Ludwig. Diese Technologie zeige eindrucksvoll, wie Wien aus scheinbar verborgenen Ressourcen – wie der Wärme im Abwasser – einen wertvollen Beitrag zur Energiewende leistet, so Ludwig beim Besuch. (Schluss) kri

Quelle: Stadt Wien

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