Wien: Stadtrat Hacker eröffnet Psychiatrische Abteilung in neuem Holzmodulbau in der Klinik Ottakring

vonRedaktion Salzburg
MAI 16, 2024

Wien

Neuer Standort punktet mit harmonischer Verbindung von Architektur und Natur

Drei Stationen mit insgesamt 60 Betten, eine Tagesklinik und ein ganzes Stockwerk mit Therapieräumen verpackt in rund 3.000 Kubikmeter österreichischem Holz: Die neue Psychiatrische Abteilung in der Klinik Ottakring wurde heute von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker offiziell eröffnet. Der dreistöckige Holzmodulbau ist seit Ende des Jahres 2023 das neue Zuhause der ehemaligen 3. Psychiatrischen Abteilung der Klinik Penzing und wird jetzt als „Allgemeinpsychiatrische Abteilung“ in der Klinik Ottakring geführt. Die Übersiedlung von Abteilungen aus der Klinik Penzing an andere Klinikstandorte ist Teil des größten Modernisierungsprogrammes in der Geschichte des Wiener Gesundheitsverbundes: Zukünftig werden die Kliniken Ottakring, Hietzing, Landstraße, Favoriten, Donaustadt und Floridsdorf sowie das AKH die Gesundheitsversorgung der Wiener Bevölkerung sicherstellen. Die Pavillons der Klinik Penzing werden ab 2032 nicht mehr für den medizinischen Betrieb verwendet.

Moderne Medizin in modernen Gebäuden

„Der neue Holzmodulbau für die Psychiatrische Abteilung zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie wir in Wien die medizinische Infrastruktur bei laufendem Betrieb auf die Höhe der Zeit bringen“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bei der Eröffnung. Bei der Eröffnung konnte sich Hacker einen Eindruck vom breiten Therapieangebot in der Psychiatrischen Abteilung machen und bei dieser Gelegenheit seine Unterschrift in einer Tontafel verewigen, die im Anschluss im hauseigenen Ton-Brennofen gebrannt und glasiert wird. Das gesamte Erdgeschoß im neuen Gebäude steht für Therapien zur Verfügung. Das Angebot ist breit gefächert und reicht von Bewegungs- über Musik- bis zu Ergotherapie. Vor allem kreatives Arbeiten bringt Ruhe und Konzentration und wird bei der psychiatrischen Behandlung gerne unterstützend eingesetzt. Viele Patient*innen nützen dieses Angebot in der Tagesklinik und müssen nicht stationär aufgenommen werden.

Der Therapiegarten punktet mit viel Grün – gegärtnert wird im Hochbeet. Für manche Patient*innen kann ein Ausflug in den Garten ein erster vorsichtiger Schritt aus der Station hinaus sein. Für ältere oder mobilitätseingeschränkte Personen bietet sich der Garten an, um das Gehen wieder zu üben oder die Gangsicherheit zu verbessern. Ein Handlauf sowie ein angelegter Rundweg sorgen für Barrierefreiheit und Sicherheit. Ein Barfußweg fördert die taktile Wahrnehmung.

Therapieunterstützende Wirkung von Architektur

Der Bezug zur Natur setzt sich im Inneren des Gebäudes fort: Jede Station hat eine überdachte Loggia und große Fensterflächen mit Blick in die Baumkronen. „Bei diesem Pavillon wurde bewusst auf die therapieunterstützende Wirkung von Architektur gesetzt“, erklärt WIGEV Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. Das viele Grün und das Tageslicht wirken sich positiv auf die Patient*innen aus. „Aber auch für unsere Mitarbeiter*innen konnten wir hier einen attraktiven Arbeitsplatz schaffen“, so Kölldorfer-Leitgeb.

117 Personen sind insgesamt in der Abteilung beschäftigt. Neben dem medizinischen und pflegerischen Personal zählt dazu auch ein multiprofessionelles Team aus Psycholog*innen, Diätolog*innen, Sozialarbeiter*innen und Therapeut*innen.

Im neuen Psychiatriegebäude befinden sich drei allgemeinpsychiatrische Stationen, davon eine Akutstation mit Unterbringung, eine allgemeinpsychiatrische Station (Subakutstation)sowie eine gerontopsychiatrische Station für Patient*innen mit psychischen Störungen des höheren Lebensalters wie Demenz, Altersdepression oder Verwirrtheit (Delir).

Holzmodulbau als wirtschaftliche Lösung

„Der Rohbau konnte in vier Monaten errichtet werden“, berichtet Herwig Wetzlinger, Generaldirektorin-Stellvertreter im Wiener Gesundheitsverbund. Aber nicht nur die Bauzeit war bei diesem Projekt rekordverdächtig. Auch die Kosten wurden mit 40,43 Mio. Euro um rund 6 Mio. Euro unterschritten. „Der Holzmodulbau ist ein gutes Beispiel dafür, wie durch kluge Planung und Beschaffung temporäre Lösungen in kurzer Zeit und unter Budget umgesetzt werden können“, so Wetzlinger. Wenn die Psychiatrische Abteilung nach Abschluss der Klinik-Modernisierung in das neu errichtete Psychiatrische Zentrum übersiedelt, können die Holzmodule abgetragen und die Grünfläche wiederhergestellt werden.

Sämtliche Bauprojekte im Rahmen des Modernisierungsprogramms der WIGEV-Kliniken werden von der Wiener Gesundheitsverbund Projektentwicklungs- und Baumanagement GmbH (PBG) umgesetzt. „Mit der Holzmodulbauweise können wir schnell auf Veränderungen reagieren. Das bewährt sich besonders in Zeiten von großen Umstrukturierungen“, so PBG-Geschäftsführer Michael Lischent.

Dank ans Team

Peter Gläser, der Ärztliche Direktor der Klinik Ottakring, bedankte sich anlässlich der Eröffnung beim Team der Psychiatrischen Abteilung: „Die Mitarbeiter*innen leisten hier jeden Tag Großartiges. In den vergangenen Monaten haben sie auch noch die Übersiedlung von Penzing nach Ottakring bewältigt. Dafür bedanke ich mich und wünsche ihnen für die Zukunft am neuen Standort alles Gute!“

Quelle: Stadt Wien

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