Salzburg: Perchten wünschen „an Fried, an Reim und an G’sund“

vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 06, 2023

Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr

Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr

Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr

Tausende Besucher beim Pongauer Perchtenlauf in Altenmarkt

(LK) 21 Schön- und 40 Schiachperchten, symbolträchtige Figuren wie Habergeiß, Rettenbachbock, Baumwerker und Tannenzapfenmandl oder auch der Tappenkarlindwurm und viele andere haben heute am Dreikönigstag in Altenmarkt die Besucher begeistert. Ohne eine Referenz und „an Fried, an Reim und an G’sund“ wollen viele Salzburger nicht ins neue Jahr starten.

Zum 64. Mal fand heuer der Pongauer Perchtenlauf statt, zum 17. Mal versammelten sich die mystischen Figuren in der Enns-Gemeinde. Abwechselnd findet der Lauf dabei im Gasteinertal, in Bischofshofen, in St. Johann im Pongau und eben in Altenmarkt statt.

Haslauer: „Lebendiges Brauchtum.“

280 aktive Teilnehmer und weitere 190 Personen in der Organisation machen den Pongauer Perchtenlauf zu einer der größten Brauchtumsveranstaltungen im Bezirk. „Alle, die meist ehrenamtlich mithelfen, zeigen, dass die Bräuche in Salzburg lebendig sind. Durch ihre Pflege zeigen die Perchten die Verbindung zur Tradition und zur Volkskultur unseres Landes. Viele Salzburger können sich einen Start ins neue Jahr ohne ,an Fried, an Reim und an G’sund‘ gar nicht vorstellen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der gemeinsam mit Bundesminister Martin Kocher, er war auf Heimaturlaub, und dem Altenmarkter Bürgermeister Rupert Winter ebenfalls eine Referenz bekam. Perchtenhauptmann Manfred Steger hatte noch mehr Referenzen auf der Liste stehen, denn die Ehrengäste waren zahlreich.

Steger: „Hunderte Stunden Vorbereitung.“

Seit rund 16 Jahren ist Manfred Steger bei den Perchten aktiv, als Hauptmann geht er voran. „Die Vorfreude war enorm. In den vergangenen Monaten wurden mehr als 300 Stunden in die Vorbereitung investiert, zum Beispiel die Perchtenkappen und Felle herausgeputzt. Etwa wurde die Figur des Tappenkarlindwurm rundherum erneuert“, so Steger, der sich in seiner Referenz für den Landeshauptmann für die kräftige Unterstützung für die Volkskultur im ganzen Bundesland bedankte.

Ehrenvolle Aufgabe

Die 21 prächtigen Schönperchten wurden am Dreikönigstag jeweils von einer „Dame“ begleitet: „Geschminkt werden die Männer von Kosmetikerinnen aus dem Ort, damit sie fesch sind. Aber auch die Partnerinnen der Männer helfen tatkräftig mit“, betont Manfred Steger und ergänzt: „Der Umzug ist körperlich anstrengend. Zwischen 15 und 50 Kilogramm wiegen die Kappen der Schönperchten, die mit Spiegeln verziert und mit Blumen geschmückt sind. Rund 60 Mal haben sie sich heute vor den Besuchern verneigt und ihnen so ihre Referenz erwiesen.“

Schönpercht als ehrenvolle Aufgabe

Einige der Schönperchten haben als „Damen“ oder als andere Figuren begonnen und sich Schritt für Schritt hinaufgearbeitet. „Es ist eine sehr ehrenvolle Aufgabe, eine der 21 Kappen zu tragen und diese Tradition wird auch in den Familien weitergegeben. Beispielsweise hat heute ein Sohn eine Percht getragen, die sein Vater eigenhändig gebaut hat. Ein Neffe hat die Kappe seines Onkels übernommen und dieses Jahr laufen erstmals Vater und Sohn mit, die ihre Rollen getauscht haben. Dem Vater wurde der Kopfschmuck zu schwer. Dieser trägt jetzt sein Sohn, dafür begleitet der Vater ihn als ,Dame‘“, berichtet Manfred Steger.

Lexikon Figuren „Pongauer Perchtenlauf“

Natürlich hat jede Figur, jede Kappe beim Pongauer Perchtenlauf eine besondere Bedeutung und Symbolik. Hier ein paar Beispiele:

Quelle: Land Salzburg

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