Kärnten: Medizinstudium - Das jährliche Gerangel und vier Fix-Plätze

vonRedaktion International
FEBRUAR 24, 2024

Kärnten

LR.in Prettner: Vier gewidmete Studienplätze für Kärnten – „Keine Lösung, nur Mini-Trostpflaster“ – 300 Anmeldungen für morgigen Start der Vorbereitungskurse für den Medizin-Aufnahmetest

KLAGENFURT. 2013 wurde er von Gesundheitsreferentin Beate Prettner ins Leben gerufen, morgen findet er – organisiert vom KGF - zum 12. Mal statt: der kostenlose Intensiv-Vorbereitungskurs für den Aufnahmetest zum Medizinstudium. Knapp 300 junge Kärntnerinnen und Kärntner haben sich für den morgigen Kursstart angemeldet – „das zeigt, wie groß das Interesse für ein Medizinstudium ist“, sagt die Gesundheitsreferentin. Österreichweit werden heuer wieder um die 15.000 Anmeldungen zum Medizinstudium erwartet – für nur 1.850 Studienplätze. „Seit 2013 warne ich vor einem Ärzteengpass; ebenso lange kämpfe ich für eine Ausweitung der Studienplätze. Aber nichts dergleichen passiert. Mittlerweile sind wir bereits in mehreren Fachbereichen mittendrin ein einem Ärzteengpass“, warnt Prettner.

Was heuer erstmals zum Tragen kommt, ist eine Bundesländer-Sonderquote „als kleines Zuckerl“, informiert Prettner: Konkret handelt es sich dabei um gewidmete Studienplätze, von denen die Bundesländer Gebrauch machen könne. „Und das tut Kärnten“, sagt die Gesundheitsreferentin. Dem Land Kärnten stehen vier Studienplätze zu. Die Studenten verpflichten sich im Vorfeld, nach dem Studium in einem KABEG-Spital tätig zu werden. Dafür werden sie schon ab der Vorbereitungsphase zum Aufnahmetest betreut und begleitet; ab dem ersten Studientag erhalten sie ein monatliches Stipendium; sie haben für ihre Praktika keine Wartezeiten und werden während des Klinisch-Praktischen Jahres begleitet; nach Absolvierung des Medizinstudiums starten sie dann ihre berufliche ärztliche Laufbahn in der KABEG“, erklärt die Landesrätin.

Prettner sieht diese gewidmeten Studienplätze allerdings „weit weg von einer Lösung“, vielmehr nur als „Mini-Trostpflaster, das mit Sicherheit zu wenig ist für das, was noch auf uns zukommen wird.“ Sie spricht damit die rasante demografische Entwicklung an: „Bis ins Jahr 2040 wird jeder dritte Kärntner älter als 65 Jahre sein. Es ist klar, dass mit dem Alter die gesundheitlichen Probleme deutlich zunehmen. Unser Gesundheitswesen, aber auch unser Pflegewesen sind enorm gefordert. Der Bedarf steigt und steigt Jahr um Jahr. Auf der anderen Seite fehlt der Nachwuchs. Doch gerade im medizinischen Bereich, wo wir das Glück haben, dass hier recht viele junge Menschen beruflich Fuß fassen wollen, verhindert das die Bundespolitik mit absurden Zugangsbeschränkungen“, kritisiert die Kärntner Gesundheitsreferentin.

Der MedVorbereitungskurs des Landes startet morgen, 24. Februar, um 8.30 Uhr im Lakesidespitz in Klagenfurt. Am Sonntag geht er in seinen zweiten Tag. Die Testsimulation findet am 25. Mai statt. „Ich kann wirklich nur allen jungen Menschen, die sich dem Aufnahmeverfahren im Sommer stellen wollen, empfehlen, an unserem Kurs teilzunehmen“, sagt Prettner.

Quelle: Land Kärnten

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