Kärnten: Land Kärnten kauft Nachlass des Schriftstellers von Janko Messner

vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 29, 2021

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

Umfangreichen und wichtigen Nachlass-Bestand für die Literaturgeschichte Kärntens erhalten - LH Kaiser: „Regionale Literaturgeschichte bewahren, Zweisprachigkeit Kärntens in literaturhistorischer Form sichern, gesellschaftspolitischen Beitrag Janko Messners würdigen“

Klagenfurt (LPD). Nach umfangreichen Begutachtungen des Nachlasses von Janko Messner wird das Land Kärnten diesen ankaufen und damit auch die Sammlung des Kärntner Literaturarchives erweitern. Kulturreferent LH Peter Kaiser wird dementsprechend 50.000 Euro noch für das Budget 2021 vorsehen.
„Mit diesem Ankauf bewahren wir regionale Literaturgeschichte, sichern die Dokumentation und Aufarbeitung der Zweisprachigkeit in unserem Land und ehren den gesamten gesellschaftspolitischen Beitrag, den Janko Messner mit seinen Werken geleistet hat“, begründet Kaiser den Ankauf.

Die Begutachtung des finanziellen Wertes des Messner-Nachlasses begann bereits 2019 durch Jürgen Thaler, Leiter des Franz-Michael-Felder Archivs der Vorarlberger Landesbibliothek. Der Bestand selbst findet sich in 40 Kisten unterschiedlicher Größe in den Depoträumen des Robert Musil Institutes und umfasst Material aus mehreren Jahrzehnten Arbeit des in Aich/Dob geborenen Schriftstellers, beginnend mit 1940. Werkmanuskripte liegen beinahe vollständig vor, ebenso wie Korrespondenzen mit beispielsweise Peter Turrini, Florjan Lipuš, Claudio Magris oder Werner Berg und Christine Lavant. Lebensdokumente wie ein Tagebuch aus der Kriegszeit und weitere Sammelstücke wie Zeitungsausschnitte oder Druckwerke befinden sich ebenso im Nachlass Messners.
„Dieser Ankauf ist auch unserem ständigen Bemühen geschuldet, im Sinne der Ortstafellösung weiter Brücken zu bauen, das Miteinander der Volksgruppen mit Taten zu unterstreichen und die Gemeinsamkeit, auch wenn es zwei Sprachen gibt, hervorzuheben,“ erklärt der Landeshauptmann.

Es liege ein sehr reichhaltiges Material vor und gebe Einblicke in die Arbeit Messners. So wird der schwierige Status eines Slowenisch sprachigen Autors ebenso sichtbar, wie umgekehrt auch die starke Vernetzung Messners mit anderen Slowenisch sprachigen Autoren Kärntens und Sloweniens bzw. des früheren Jugoslawiens und dem Triester Raum.

Der Kulturreferent verweist auch darauf, dass es nun einiger Anstrengungen bedürfe, den umfangreichen Bestand Messners in eine Ordnung zu bringen, um ihn damit auch öffentlich zugänglich zu machen. Ein Jahr Arbeit würde mit der Aufarbeitung verbunden sein. „Uns liegt nicht nur ein umfangreicher Nachlass vor, sondern auch einer, der sich in keiner Form noch für die Präsentation in der Öffentlichkeit eignet, weil er nicht aufbereitet ist,“ so Kaiser.
Faktisch wird es einen Kaufvertrag des Landes mit den Erben Messners geben und wird das Land den Nachlass dem Musil Institut über einen Leihvertrag zur Verfügung stellen, womit die wissenschaftliche Erschließung, die Pflege, Demonstration und Präsentation des Nachlasses gewährleistet ist.

Janko Messner wurde 1921 in Aich/Dob geboren, besuchte das Gymnasium in Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal. Messner studierte in Laibach Germanistik, Slawistik und Romanistik und unterrichtete am Gymnasium in Ravne na Koroškem in Slowenien, im Jahr 1955 übersiedelte Messner nach Kärnten zurück.
2011 verstarb der österreichische Schriftsteller, der 2008 den Würdigungspreis für Literatur des Landes Kärnten erhielt, das Preisgeld aber nicht annehmen wollte, so lange der Staatsvertrag in Hinblick auf die Ortstafeln nicht erfüllt sei.
Die Ausstellung anlässlich der 100. Wiederkehr des Geburtstages des Schriftstellers ist, nach Präsentation im Musil-Haus im Herbst, nunmehr noch bis 15. Jänner 2022 im k& k Center in St. Johann im Rosental/Šentjanž v Rožu zu sehen (Mittwoch und Donnerstag 17.00 – 20.00 Uhr, Finissage: 15.1. 2022, 19.00 Uhr)

Quelle: Land Kärnten

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