Burgenland: Land Burgenland startet Pilotprojekt in Kindergärten

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 03, 2023

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

Preisgekröntes Modell bereitet Kids auf den Schulweg vor

Zu Fuß gehen ist gesund, doch immer mehr Eltern sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kids. „Kinder, los geht`s!“ lautet daher ein neues Pilotprojekt, das vom Land Burgenland in Kooperation mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) gestartet wird und bereits Kindergartenkinder spielerisch auf den Schulweg vorbereitet. Als Vorlage für das vom KFV weiterentwickelte Konzept diente ein preisgekröntes Modell des Kindergartens Großpetersdorf. Dort wurden jetzt die Schulungsunterlagen von Verkehrslandesrat Heinrich Dorner und Bildungslandesrätin Daniela Winkler präsentiert.

Immer mehr Eltern chauffieren ihre Kinder mit dem Auto sogar zu nahgelegenen Volksschulen, zu Sportplätzen oder zu Treffen mit Freunden. Doch was gut gemeint ist, führt langfristig zu einem mangelhaften Aufbau von Verkehrskompetenz und Eigenverantwortung sowie zu Bewegungsarmut und Übergewicht. Das Land Burgenland steuert daher mit der innovativen Verkehrssicherheitsaktion „Kinder, los geht`s!“ dagegen. Im Rahmen des Projekts werden Kindergartenkinder über mehrere Monate hindurch auf die eigenständige Bewältigung des Schulweges vorbereitet. Die Präsentation der neuen Übungsunterlagen „Kinder, los geht`s!“ erfolgte nun im Kindergarten Großpetersdorf. Vorerst werden 10 Kindergärten an dem Pilotprojekt teilnehmen (Neusiedl am See, Weiden, Stotzing, Lackenbach, Lockenhaus, Sieggraben, St. Michael, Großpetersdorf, Grafenschachen, Mühlgraben).

Ausrollung auf das gesamte Burgenland geplant
Der zuständige Verkehrslandesrat Heinrich Dorner erklärte dazu: „Die Förderung des Zufußgehens in der Kindheit legt den Grundstein für eine sichere und aktive Verkehrsteilnahme in den späteren Jahren. Daher hat das Land Burgenland in Kooperation mit dem KFV dieses Pilotprojekt gestartet und die Finanzierung aus den Mitteln des Burgenländischen Verkehrssicherheitsfonds sichergestellt.“ Nach Abschluss der Evaluierungsphase, werden laut Dorner die adaptierten Übungsunterlagen allen Kindergärten im Burgenland zur Verfügung stehen. Volle Unterstützung für die Aktion kommt auch von Bildungslandesrätin Daniela Winkler: "Man kann mit Kindern nicht früh genug damit beginnen, sie auf den Straßen- und Fahrzeugverkehr vorzubereiten. Kinder betrachten das Verkehrsgeschehen aus einer völlig anderen Perspektive und haben im Gegensatz zu erwachsenen Verkehrsteilnehmern eine unterschiedliche Wahrnehmung der Geschehnisse auf und neben der Straße. Um etwaige Gefahren, bestimmte Vorgänge und das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer zu erkennen und sich entsprechend zu verhalten, braucht es eine gute Vorbereitung und viel Übung. Dieses Projekt bietet eine hervorragende Grundlage dafür, die Sicherheit der Jüngsten zu erhöhen."

Siegerprojekt aus Großpetersdorf diente als Vorlage
Die Location für die Präsentation wurde nicht zufällig gewählt, denn der Kindergarten Großpetersdorf erhielt im Jahr 2021 für sein Projekt „Fußgängerausweis für Kindergartenkinder im letzten Kindergartenjahr“ den 1. Platz beim Österreichischen Verkehrssicherheitspreis Aquila. Der Preis wird alle 2 Jahre von Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und dem Österreichischen Gemeindebund vergeben. Das Siegerkonzept diente als Vorlage für das Pilotprojekt, wobei die Übungsunterlagen vom KFV weiter optimiert und auf insgesamt 90 Seiten aufbereitet wurden. Das fachliche Urteil von Oberst Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung Burgenland, fiel jedenfalls positiv aus: „Anhand von rund 40 Übungen, Spiele, Experimente und Bastelanleitungen wird dieses wichtige Sicherheitsthema in den Unterlagen auf sehr professionelle, spannende und kindergerechte Weise abgehandelt.“

Übersichtlich in 5 Themenbereiche gegliedert
KFV-Verkehrsexpertin Sabine Kaulich erläutert das Konzept: „Die Übungsunterlagen sind in 5 Themenbereiche gegliedert, wobei die Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen sehr flexibel einzelne Übungen auswählen und je nach Bedarf mit den Kindern mehrmals wiederholen können.“ Die Expertin betonte auch, wie wichtig die Schärfung von Wahrnehmungen im Straßenverkehr ist: „Für Kinder ist das Tempo herannahender Fahrzeuge und deren ungefährer Anhalteweg wesentlich schwieriger einzuschätzen als für uns Erwachsene. Auch das Zuordnen von Fahrgeräuschen oder das Erkennen von Geschehnissen im Augenwinkel kann durch Übungen verbessert werden.“ Thematisiert werden in den Unterlagen unter anderem auch die wichtigsten Verkehrszeichen und -regeln sowie Tipps, an welchen Stellen die Kinder eine Straße am sichersten überquert können.


Quelle: Land Burgenland

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