Oberösterreich: LR Steinkellner - Weichen für die Zukunft stellen

vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 15, 2021

Foto: Land OÖ

Nicht nur beim Ausbau der Straßeninfrastruktur schreitet der tschechische Nachbar rasch voran. Auch bei Schienenprojekten hat man ambitionierte Ziele. Eine Hochleistungstrasse in Richtung OÖ Landesgrenze soll langfristig umgesetzt werden. OÖ Infrastrukturlandesrat Steinkellner setzt sich für bilaterale Gespräche am Runden Tisch ein, um beim Ausbau der Schieneninfrastruktur zwischen Tschechien und Österreich gemeinsam und koordiniert Tempo aufzunehmen.

„Auf dem besten Weg zu neuen Perspektiven halte ich bilaterale Gespräche mit unserem Nachbarland Tschechien für notwendig, um den Ausbau der Summerauerbahn zu beschleunigen. Ich unterstütze deshalb einen gemeinsamen Schienengipfel, bei welchem die Entscheidungsträger am runden Tisch Platz nehmen und gemeinsame Zielsetzungen vereinbaren“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

Nicht nur beim Ausbau der hochrangigen Straßeninfrastruktur gibt das Nachbarland Tschechien Vollgas. Auch beim Bahnausbau verfolgt die Regierung ehrgeizige Pläne. Von Prag aus soll über Budweis der Ausbau einer zweispurigen Hochleistungstrasse erfolgen, die Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h erlaubt. Wer bereits per Zug eine Reise nach Prag unternommen hat, dem ist bekannt, dass der Streckenkorridor mit einem einspurigen Bestand, der maximale Reisegeschwindigkeiten von 70 bis 90 km/h zulässt, eher ein nostalgisches Flair besitzt. Während durch Widmungsverfahren in Südböhmen bereits erste Schritte anlaufen herrscht in Oberösterreich hingegen noch Aufholbedarf. Deshalb sollten rasch Pläne entwickelt werden, um die Vitalisierung der ÖBB-Hauptstrecke durch den Bund vorzunehmen.

Vorteile für ganz ÖsterreichIm Personenverkehr Prag - Budweis - Linz herrscht aktuell ein vierstündiges Takt-Intervall. Die aktuellen Fahrzeiten sind mit teilweise über fünf Stunden gegenüber anderen Mobilitätsformen nicht konkurrenzfähig. Mit dem Ausbau und der Streckenattraktivierung ergäben sich deutliche, konkurrenzfähige Fahrzeitverbesserungen. Mit dem Korridor Salzburg – Innsbruck – Zürich steht darüber hinaus ein gut ausgebautes Erschließungsnetz an die Summerauerbahn zur Verfügung „Mit der Attraktivierung der Summerauerbahn ergeben sich nicht nur für Oberösterreich, sondern für ganz Österreich und sogar die europäische Union Vorteile. Mit den Anschlussverbindungen von Linz in Richtung Salzkammergut, Salzburg, Villach, oder Graz können viele inländische touristische Ziele erreicht werden. Darüber hinaus würde auch der Güterverkehr auf der Schiene eine wesentliche Aufwertung erfahren“, unterstreicht Steinkellner. Mit dem Ausbau der Summerauerbahn stünde darüber hinaus, ein weiteres Anliegen in starkem Zusammenhang – nämlich die Aufnahme der Tauern- und Phyrn-Schober-Achse in das europäische TEN-T-Netz.

Aufnahme in das europäische TEN-Netz als ZielDas TEN-T-Netz ist ein transeuropäisches Eisenbahnverkehrsnetz, welches die wirtschaftliche Vernetzung Europas stärkt. Derzeit führen bereits einige TEN-Korridore durch Österreich. Im aktuellen Kern Netz fehlt jedoch im alpinen Bereich eine direkt querende Kernnetzverbindung zwischen dem Südosten Europas und den Zentralräumen der EU. Die Tauernachse wäre für den hochrangigen Personenverkehr und leichten Güterverkehr geeignet, während die Pyhrn-Schober-Achse für den nationalen Personenverkehr sowie schwere Güterverkehrsverbindungen zwischen den Balkanländern und dem süddeutschen Raum prädestiniert wäre. Die Weiterentwicklungsmöglichkeiten der TEN-Netze werden regelmäßig evaluiert. Ein Ausbau der österreichisch-tschechischen Trassen würde folglich auch die Argumente für die Aufnahme und somit die EU-Subventionierungen in die Pyhrn-Schober- und Tauern-Achse unterstreichen.

Um gemeinsam die Kräfte zu bündeln und sich auf europäischer Ebene für den Ausbau der Phyrn-Schober-Achse stark zu machen, unterstütze ich die Organisation eines Schienengipfels. Am runden Tisch sollen die tschechischen und österreichischen Entscheidungsträger aus Bund und den Ländern gemeinsame Zukunftspläne und Entwicklungen abstimmen. Der bilaterale Dialog soll nicht nur die nachbarschaftliche Zusammenarbeit weiter kräftigen, sondern auch auf europäischer Ebene die Wichtigkeit der Phyrn-Schober- und Tauern-Achse manifestieren“, unterstreicht Steinkellner abschließend.

Quelle: Land Oberösterreich

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