Innsbruck: Innsbruck vor 100 Jahren - März 1925

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 04, 2025

Foto: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck

Foto: Chronik der FF Igls

von Matthias Egger

2. März
Zusammenlegung der Innsbrucker Bahnhöfe. Die Bundesbahndirektion Innsbruck teilt mit: Seit Anfang dieses Jahres sind die Bahnhöfe Innsbruck-Westbahnhof und Innsbruck-Hauptbahnhof zusammengelegt und stehen unter einer gemeinsamen Leitung mit dem Sitz am Hauptbahnhofe. Infolge dieser Zusammenlegung wurde die Bahnhofkassa und der Vorstandsposten in Innsbruck-Westbahnhof ausgelassen. Einzahlungen in die Bahnhof­kassa, sowie Auszahlungen aus ihr erfolgen daher in Hinkunft ausschließlich am Hauptbahnhof. Ebenso haben sich die Parteien, die mit der Bahnhofleitung zu tun haben, nur an den Bahnhofvorstand (dermalen Herr Oberinspektor Georg Gratt) oder an dessen Stellvertreter am Hauptbahnhofe zu wenden. In den Abfertigungsbefugnissen für Personen-, Gepäck-, Eil- und Frachtgüter treten am Westbahnhof keinerlei Aenderungen ein.

3. März
Ins Wasser gesprungen ist am Samstag nachmittags beim Mariahilferbrückl ein 20jähriger Bursche; da der Inn derzeit sehr seicht ist, konnte er leicht wieder herausgefischt werden. Er hat jedenfalls zuvor mehr Alkohol getrunken, als er im Inn an Wasser schluckte.

5. März
„Wölfe auf der Höttingeralm.“ Aus Touristenkreisen wird uns geschrieben: Im Gebiet der Höttingeralpe trei­ben zwei Schäferhunde ihr Unwesen. Sie scheinen ihrem Besitzer, einem Pächter auf dem Hungerburgboden, der sich um sie nicht gekümmert haben soll, durchgegangen zu sein und wählten sich als Jagdrevier die Höttingeralpe. Am Sonntag wurde von diesen wilden Tieren ein Inns­brucker Eisenbahner in die Wade gebissen und einem Bankbeamten wurde die Hose zerrissen. Außerdem sollen die Hunde auch mehrere Kinder aus Hötting ange­fallen und gebissen haben. Das herrenlose Herumstreifen der Tiere hat denn auch die Mär aufkommen lassen, daß auf der Höttinger Alpe zwei Wölfe gesehen wurden.

7. März
Im Weltpanorama in der Maximilianstraße gelangt ab morgen Sonntag: „Ein Besuch der Philippinen-Inseln“ (Manila und andere Sehenswürdigkeiten) zur Ausstellung.

9. März
Auszeichnungen im Feuerlöschwesen. In Igls fand gestern nachmittags die Ehrung einer Reihe um das Löschwesen verdienter Feuerwehrmänner statt, denen für ihre 25jährige Tätigkeit in der Ortsfeuerwehr Anerkennungsdiplome des Landeshauptmannes überreicht wurden. In treffender Rede wies Bürgermeister Krismer auf die Verdienste der Jubilare hin und sprach ihnen den Dank der Gemeinde für Opferbereitschaf und Pflichttreue aus. Die Diplome wurden folgenden Herren überreicht: Josef Wopfner, Ludwig Pittl, Josef Wild, Johann Schindlholzer, Josef Trolf, Eduard Klotz, Karl Feger, Raimund Pfurtscheller, Josef Eichler und Norbert Föger.

13. März
Eine Spukgeschichte. Die Bewohner eines Hauses in der Tschurtschenthalerstraße hörten schon durch mehrere Wochen des öfteren in den Abendstunden auf dem Dachboden Tritte, sowie Klopfen, Rücken von Kisten usw. Wiederholt wurde der Dachboden abgesucht, aber nie konnte jemand gefunden werden. Am Montag abends, als wieder das Klopfen hörbar war, wurde die Polizei verständigt. Es wurde gemeldet, daß sich wahrscheinlich ein Dieb auf dem Dachboden aufhalte. Zwei Wachleute und ein Kriminalbeamter mit einem Polizeihund begaben sich auf den Dachboden, während mehrere Hausbewohner die Dachbodeneingänge besetzt hielten. Der ganze Dachboden wurde durchsucht, aber es konnte wieder nichts entdeckt werden. Möglicherweise handelt es sich um eine Person, die die Hausverhältnisse genau kennt und die durch ihr Vorgehen nur die Hausbewohner in Furcht und Schrecken versetzen will.

17. März
Ein Auto für den Innsbrucker Bürgermeister. Für das Innsbrucker Bürgermeisteramt wurde nunmehr ein 60-PS-Daimler-Auto angeschafft. Das Auto wird dem jeweiligen Bürgermeister von Innsbruck zu Repräsentationszwecken zur Verfügung stehen.

24. März
Boshafte Beschädigungen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden vom Wilhelm-Greil-Weg zwei Bänke über die Böschung hinuntergeworfen, ebenso eine Bank vom Abkürzungsweg nach Mariabrunn. (Her mit der Prügelstrafe!)

Quelle: Stadt Innsbruck

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